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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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mit mir in Verbindung, sieht alles durch meine Augen, ist bereit, sich mit dem ganymedianischen Gruppenbewußtsein zu verbinden, bevor ich die Maschine anstelle. Wir werden sie wirklich kriegen, Mann; wir werden’s ihnen wirklich geben.«
     Mit dem Licht stimmte irgend etwas nicht. Es fiel nicht mehr gerade herab, sondern erschien gebeugt, als befände sich ein kegelförmiges Kraftfeld zwischen Percy X und ihm selbst. Zugleich verspürte Paul, wie sich eine seltsame Benommenheit über sein Bewußtsein legte; er mußte dagegen ankämpfen, um seine Aufmerksamkeit weiter auf das zu richten, was er tun mußte.
     »Mekkis sagt«, fuhr Percy fort, »daß auch seine Umgebung sich auf merkwürdige Weise verändert, und daß die Zeit durcheinandergerät. Er sagt, daß er ein Orakel hatte, das genau das vorhergesagt hat. Also wird es geschehen, Freundchen Paul, und du solltest es besser glauben.«
     Percy X trat einen weiteren Schritt vor. Er war jetzt vielleicht noch knappe drei Meter von Paul entfernt. Ein guter Sprung, begriff Paul, und er hat mich.
     »Du hast ja so recht, Mann«, sagte Percy und spannte seine Muskeln an für den Sprung.
     Paul feuerte, sengte lediglich Percys Hemd an, feuerte erneut und verfehlte ihn diesmal völlig. Er hatte keine Gelegenheit mehr, ein drittes Mal zu feuern; Percy X versetzte ihm einen Karatehieb, der ihn praktisch bewußtlos im Staub landen ließ. Das letzte, was Paul noch sah, bevor ihn die Dunkelheit umfing, war eine ihn mißbilligend musternde Joan Hiashi, die sagte: »Paß doch auf, du bist fast in den Ameisenhaufen gefallen.«
    Sie sind so achtlos, dachte Joan Hiashi. Ohne weiter etwas zu sagen, sah sie zu, wie Percy X Pauls Lasergewehr an sich nahm und es einen nahe gelegenen Hang hinabschleuderte; der großgewachsene Anführer der Neeg-Parts lachte jetzt in dem hämischen Tonfall eines Siegers, und er lachte noch eine Zeitlang weiter, aber etwas leiser, mehr für sich selbst, während er sich in Richtung auf den Höhleneingang bewegte.
     Joan richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Ameisenkolonie auf dem Boden vor ihr. Ein erstaunter Ausdruck legte sich über ihr Gesicht.
     Etwas hatte die Ameisen in eine ziemliche Unruhe versetzt. Sie begannen ziellos umherzuwandern, statt in der gewohnten und geregelten Weise ihren Betätigungen nachzugehen. Sie hörte einen Seufzer und blickte fragend wieder hoch.
     Paul Rivers hatte sich inzwischen wieder aufgerafft, schüttelte heftig den Kopf, offenbar in der Hoffnung, dadurch wieder so etwas wie einen klaren Kopf zu gewinnen. Er spähte in die Höhle hinein, bemerkte Percy X am Eingang, und obwohl er sich noch keineswegs von dem Judohieb erholt hatte, lief er in unbeholfenem Hin und Her auf Percy X zu. Percy X sah zurück, sah Paul kommen und sprang durch den Eingang in das Dunkel der Höhle hinein. Einen Augenblick später war auch Paul in der Höhle verschwunden; Joan vernahm die Geräusche einer Auseinandersetzung und dann einen erstickten halbmenschlichen Schrei, gefolgt von Stille.
     Da sie nichts weiter hörte, beugte sie sich nach einiger Zeit wieder hinab, um die Ameisen genauer zu untersuchen. Plötzlich fiel in ihrer Nähe ein Vogel herab, noch immer flatternd; dann noch einer und noch einer.
     Mit einem Anflug von Belustigung dachte Joan: Es regnet Vögel!
     Ein Gedanke erreichte Marschall Koli von den Anführern der Uhrenfraktion, ein Gedanke mit der Tönung des Ärgers: »Mekkis ist soeben mit uns in Verbindung getreten.«
     Koli zuckte die Schultern. Was für einen Unterschied, dachte er, macht das schon?
    Er streckte seine Zunge in Richtung auf den Abschußknopf, bemerkte – ohne wirklich beunruhigt zu sein – den merkwürdi gen Lichteffekt und die Empfindung des déja vu, als hätte er das gleiche schon häufig getan.
    Es ist nur die Erregung, entschied er.
     Dann erschien es ihm, als begänne sich der Knopf von ihm zu entfernen. Seine Zunge wurde länger und länger, während sie ihn zu erreichen versuchte, aber er entfernte sich noch immer weiter. Seine Zunge war jetzt bereits länger als sein Körper und wuchs noch immer; der Knopf kam dabei aber um kein Stück näher. Mit aus der Angst geborenem Wahnsinn vermutete Koli – zu Recht –, daß der Knopf sich nicht durch den Raum, sondern in der Zeit von ihm entfernte.
      Was geht hier vor sich? fragte er den Großen Rat, und wie um seine Frage zu beantworten, sah er sich plötzlich im Bewußtsein des Abtrünnigen Mekkis wieder.
     Mekkis dachte: Nun
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