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Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)

Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hurenschule: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Sara Jonas
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Jedenfalls nicht in den nächsten zehn Jahren, und dann auch nur, wenn ich ihn mir selber aussuche. Das macht man nämlich heute so, im einundzwanzigsten Jahrhundert.“
    Sir Homers Mundwinkel zuckten, doch er behielt die Contenance.
    „Mag sein, dass es in den Kreisen, in denen du dich mit Vorliebe herumtreibst, so ist“, versetzte er kalt. „Aber du bist immer noch eine Elsebutty und wirst dich unseren Gepflogenheiten anpassen. Ob es dir passt oder nicht.“
    „Es passt mir nicht“, fauchte Cordelia zornig und stapfte erneut mit dem Fuß auf. Ihre katzengrünen Augen schienen dabei Funken zu sprühen, und ihr rotes Haar schien regelrecht in Flammen zu stehen. „Ihr müsst mich schon unter Drogen setzen, um mich vor den Traualtar zerren zu können. Ansonsten könnt ihr eure Idee vergessen. Ich heirate nicht – niemals!“
    „Wir werden sehen.“ Lord Elsebutty wandte sich um, ging zu der mit einer kostbaren Seidentapete verkleideten Wand des Salons und zog an einer breiten Brokatschärpe. Sogleich erschien Paul, wie von Zauberhand herbeigetragen.
    „Geleiten Sie Miss Cordelia bitte auf ihr Zimmer.“ Lord Elsebutty verzog keine Miene. „Sie möchte bis auf weiteres dort bleiben und nicht gestört werden.“
    „He, ich bin kein Kind mehr!“, schrie Cordelia aufgebracht, doch es nützte nichts. Der Butler, der so unendlich vornehm wirkte, fast noch vornehmer als seine Herrschaft, packte mit einem derart herzlosen Killergriff zu, dass Cordelias Widerstand dahinschmolz wie Eis in der Sonne.
    Allerdings schimpfte sie wie ein Rohrspatz. Ihr Gezeter war noch eine ganze Weile zu hören. Erst, nachdem der Butler sie in ihr Zimmer gestoßen und die Tür zugeworfen hatte, klangen Cordelias Schreie gedämpfter durch die Wände. Das Rasseln des Schlüssels im Türschloss setzte den Schlusspunkt unter die Szene und sagte Cordelia, dass sie keine Chance hatte, ihre Lage zu ändern.
    Aber Cordelia war keines von diesen adligen Bleichgesichtern, die ein bisschen revoltieren und dann ergeben die Hände in den Schoß legen. Nein, Cordelia gehörte zu den aufmüpfigen Typen, die erst recht renitent wurden wenn man versuchte, sie zu maßregeln.
    Zum Glück befand sich alles, was sie benötigte, hier in ihrem Zimmer. Was ihr jetzt noch fehlte, waren die Nachtruhe und Geduld. Und zum Glück gingen Lord und Lady Elsebutty meistens früh zu Bett. So musste Cordelia nur versuchen, die Zeit bis dahin totzuschlagen. Das war nicht schwer. Sie nahm zuerst ein entspannendes Bad und legte sich dann auf ihr Bett, wo sie versuchte, sich die Zeit mit Soaps und Talkshows zu vertreiben, bis die Uhr die mitternächtliche Stunde anzeigte.
    Wenn sie ehrlich zu sich war, dann erwartete sie eigentlich schon eine ganze Weile, dass ihr Vater durchgriff und versuchte, seine Tochter zu disziplinieren. Immerhin hatte sie es in den vergangenen Jahren wirklich toll getrieben. Und ob volljährig oder nicht – solche Dinge durften sich die Töchter aus sogenannten guten Häusern auch heute noch nicht erlauben. Schon gar nicht, wenn diese wilden Affären mit Bodybuildern oder Rockmusikern auch noch durch die einschlägigen Gazetten wanderten!
    Ja, gab Cordelia selbstkritisch zu, ich habe die Kerze an beiden Seiten angezündet, und es war mir scheißegal, dass die ganze High Society über mich klatscht!
    Es war klar, dass auch ihr Verschwinden durch den Blätterwald rauschen würde. Es sei denn, irgendein A-Promi ließ sich scheiden oder bekam ein Kind. Aber Cordelia war das alles im Grunde egal. Sie wollte sich nichts befehlen lassen, wollte leben wie es ihr passte und die körperliche Liebe genießen, so oft und mit wem sie wollte.
    Sie schlich zur Tür und lauschte in die Tiefen des alten Schlosses. Tatsächlich war kein Laut mehr zu hören. Einzig die Stimme des Moderators, der gerade einen bekannten Star vorstellte, hallte noch durch den Flur.
    Cordelia ließ den Mann weiterreden. Flink nahm sie den Rucksack, den sie in der Zwischenzeit gepackt hatte, hängte sich die Tasche um, in der ihre Papiere und der Autoschlüssel lagen, und öffnete das Fenster.
    In den vergangenen Jahren hatte sie so oft den Weg über das Spalier genommen, dass es für sie keine Mühe mehr darstellte. Flink wie ein Äffchen kletterte sie herunter und huschte dann im Schutz der Dunkelheit zu ihrem Wagen, den sie auf dem Vorplatz zu den Remisen abgestellt hatte.
    Um kein Aufsehen zu erregen, ließ sie ihn rückwärts die Auffahrt hinunterrollen. Das wuchtige hohe Tor öffnete
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