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Die Huren des Apothekers

Die Huren des Apothekers

Titel: Die Huren des Apothekers
Autoren: Tatjana Stöckler
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beiseite. Das einfache Möbelschloss öffnete sie im Nu, um die Schreibfläche herunterzuklappen und den Inhalt zu untersuchen. Ein verkorktes Tintenfässchen lag auf der Seite und leckte Tropfen Tinte auf ein darunter liegendes Pergament, was Luzias Arbeit besonders schwierig gestaltete. Sie durfte sich auf gar keinen Fall die Hände schwarz färben, wenn sie nicht in Erklärungsnot geraten wollte. Auch die gebrauchten Federn sollte sie aus dem gleichen Grund nicht berühren, aber in diese Gefahr geriet sie gar nicht. Gegen die Rückwand gelehnt fand sie, was sie suchte. Ganz vorsichtig zog sie am Einband des Büchleins, bis sie es herausgefischt hatte. Ja, das war die Broschüre des Tycho Brahe, die auch Kepler schon benutzt hatte. Auf diesem unscheinbaren Büchlein beruhten die umfangreichen Arbeiten, die Kepler für den Kaiser ausführte, die seiner und auch Lukas‘ Meinung nach die Sternenbeobachtung radikal novellieren würden: Die Planeten bewegten sich nicht in Kreisen, sondern eiförmig, worüber Lukas stundenlang zu disputieren liebte. Hiermit würde er es auch beweisen können.
    Aufatmend ließ Luzia den schmalen Band unter ihrem Rock verschwinden und ordnete wieder alles so an, wie sie es vorgefunden hatte.
    Schmunzelnd huschte sie den Weg zurück in den Hof und bewegte sich ab da geräuschvoll zum Salon. Sie freute sich schon auf den Abend und wie froh Lukas über das Gelingen ihres Plans sein würde. Seit Magdalene nicht mehr auf sie aufpasste wie ein Habichtshund, benahm Lukas sich wesentlich freier. Es gab wenige Möglichkeiten für Luzia, Lukas ihre Liebe zu beweisen, doch sie schwor sich, weiterhin eine jede davon sofort zu ergreifen.

    ***

Nachwort
    Peter Nirsch ging als einer der grausamsten Massenmörder in die Geschichte ein. Raubend, schändend und mordend zog er über die Handelswege. Seine ersten Opfer sind aus dem Jahr 1575 bekannt. Nach seiner Festnahme in der Nähe von Nürnberg gestand er 520 Morde in mehreren Ländern; Schwangere bevorzugte er als Opfer. Um einen Pakt mit dem Teufel zu schließen, damit er nicht gefasst wurde, aß er die Herzen ihrer ungeborenen Kinder, wobei er viele Nachahmer hatte. Seine Hinrichtung zog sich über zwei Tage, in denen der Henker ihn mit allen bekannten Methoden zu Tode folterte. Am 18. September 1581 wurde er, viergeteilt, als tot erklärt.

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