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Die Hundegrundschule

Die Hundegrundschule

Titel: Die Hundegrundschule
Autoren: Patricia B. McConnell , Aimee M. Moore
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Hörzeichen fürs Kommen sind kurze, ermunternde Laute wie »Pippy! Hier!« oder »Flitz! Flitz! Flitz!« Besonders gut funktioniert In-die-Hände-Klatschen: In meinen eigenen Untersuchungen zu Akustik und den Reaktionen von Hunden fand ich heraus, dass Klatschen unter zehn verschiedenen Geräuschen (wie Worte, Pfiffe etc.) Welpen am erfolgreichsten dazu animierte, zur Geräuschquelle gelaufen zu kommen.

    Achten Sie auf Ihre Körperhaltung, wenn Sie den Hund rufen.
    Außerdem wird auch Ihre Körperhaltung einen großen Einfluss auf das Verhalten Ihres Hundes haben. Wenn Sie ihm frontal gegenüberstehen und sich nach vorn bewegen, während Sie ihn rufen, wird er wahrscheinlich nicht kommen. Ihre Stimme mag zwar »Hier!« sagen, aber für einen Hund ist diese Körperhaltung eine Warnung, nicht näher zu kommen – so, als ob Sie ein Verkehrspolizist wären, der herannahende Autos anhält. Hunde orientieren sich an der Richtung, in die Ihre Füße zeigen. Drehen Sie deshalb Ihren Oberkörper zur Seite und bewegen Sie sich von Ihrem Hund weg, während Sie ihn rufen. Damit ziehen Sie Ihren Hund zu sich anstatt seine Vorwärtsbewegung zu blockieren. 3 Anfangs werden Sie sich bewusst auf dieseBewegung konzentrieren müssen, denn es ist für uns nicht unbedingt natürlich, dass wir uns von dem Hund wegbewegen, den wir gerade zu uns rufen. Und das ist noch stark untertrieben gesagt! Hundetrainer berichten häufig, dass sie die Besitzer am Ärmel packen und von ihren Hunden wegziehen müssen. Da diese eine kleine Änderung in Ihrem eigenen Verhalten aber geradezu wundersame Verbesserungen im Gehorsam Ihres Hundes bewirkt, sollten Sie sich den Hinweis wirklich zu Herzen nehmen.
Das Komm-Spiel
    Gestalten Sie die erste Phase Ihres Ruftrainings als spielerisches Herumtollen, bei dem Ihr Hund lernt, dass es die lustigste Sache überhaupt ist, wenn er auf Zuruf zu Ihnen kommt. Rufen Sie ihn aus nicht mehr als ein bis zwei Metern Entfernung mit Ihrem speziellen Signal für »Komm« (denken Sie sich ein neues aus, falls Ihr Hund schon gelernt hat, das bisher benutzte zu ignorieren!), drehen Sie sich seitlich weg, klatschen Sie in die Hände und laufen Sie vor Ihrem Hund weg. Sobald er sich auch nur ein paar Zentimeter weit in Ihre Richtung bewegt, singen Sie »Guter Hund!« und laufen weiter. Und wenn er Sie dann eingeholt hat – juhu! Feiern Sie eine Party! Geben Sie ihm ein extra gutes Leckerchen, loben Sie ihn über den grünen Klee und kraulen Sie ihm kräftig Brust oder Bauch, falls er das gerne mag.
    Der schwierigste Teil des Kommens auf Zuruf ist, wenn Ihr Hund seine Aufmerksamkeit von irgendetwas, das ihn gerade interessiert, weglenken und stattdessen auf Sie achten soll. Aus diesem Grund sollten Sie genau in dem Moment, in dem er Ihnen den Kopf zudreht und beginnt, sich in Ihre Richtung zu bewegen, schon begeistert »Guuuut!« rufen – er braucht die Bestärkung schon lange, bevor er an Ihren Füßen angekommen ist. An dieser Stelle können Sie nun die Früchte dafür ernten, dass Sie vorher Ihr Stimmlob mit Futterbelohnung verknüpft haben. Weil Ihr Hund gelernt hat, dass auf Lob Futter folgt, wird er jetzt im richtigen Moment bestärkt, nämlich sofort dann, wenn er beginnt, das von Ihnen Gewünschte zu tun. Wenn er dann ankommt, können Sie ihm ein gutes Leckerchen in den Rachen werfen und ihn weiter loben. 4 Jetzt wurde er zweimal bestärkt: Einmal durch Ihr Stimmlob dafür, dass er Ihnen seine Aufmerksamkeit zugewendet hat und dann noch einmal mit Futter und Stimme dafür, dass er an Ihren Füßen angekommen ist. Noch ein wichtiger Ratschlag: Die meisten Menschen loben ihre Hunde nicht prompt genug. Zwingen Sie sich ganz bewusst dazu, das Wort (oder die Worte) so schnell wie möglich zu sagen, wenn der Hund sich Ihnen zuwendet. Hier haben Sie eine gute Gelegenheit, Ihr Timing als Trainer zu üben: Versuchen Sie, ob Sie es schaffen, »Gut!« zu sagen, bevor der Hund den zweiten Schritt in Ihre Richtung macht.
    Das Komm-Training ist auch ein prima Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass Sie wissen, was Ihr Hund wirklich gerne mag (und von dem Sie nicht nur glauben, dass er es mag). So sehen wir zum Beispiel in jedem einzelnen unserer Anfängerkurse zur FamilienhundeerziehungBesitzer, die Ihre Hunde oben auf den Kopf tätscheln und glauben, sie würden sie damit fürs Kommen belohnen. 5 Wer genauer hinsieht, erkennt jedoch, dass die Hunde dabei ihre Köpfe in einer hündischen Version von »Bah, igitt« wegdrehen.
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