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Die Hundegrundschule

Die Hundegrundschule

Titel: Die Hundegrundschule
Autoren: Patricia B. McConnell , Aimee M. Moore
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verfolgt, wird er sein Kinn heben müssen – und sein Hinterteil ploppt auf den Boden. Sobald das geschieht, sagen Sie »Gut!« und geben ihm sofort das Leckerchen. Falls Ihr Hund sich nicht hinsetzt, wenn Sie ihn mit dem Leckerchen nach hinten locken, versuchen Sie ihn so zu manövrieren, dass er mit dem Gesicht zu Ihnen in einer Ecke steht und nicht rückwärtsgehen kann, ohne gegen die Wand zu stoßen. Ist Ihnen aufgefallen, dass Sie noch gar nicht »Sitz!« gesagt haben? Richtig so! Warten Sie mit diesem Kommando, bis Sie es verlässlich schaffen, den Hund mit Ihrer Handbewegung in die sitzende Position zu locken. Sobald Sie zehn Euro darauf verwetten würden, dass es auch beim nächsten Mal funktionieren wird, sagen Sie im Bruchteil der Sekunde vor dem Moment, in dem Sie mit der Bewegung Ihrer Hand beginnen, »Sitz!«.
    Üben Sie das wie alle neuen Lektionen in einer ruhigen Umgebung ohne großartige Ablenkungen. Den größten Erfolg werden Sie haben, wenn Sie die Trainingseinheiten über den Tag verteilen und jede von ihnen zeitlichkurz halten. Die meisten Hunde zeigen die beste Leistung, wenn man nicht öfter als fünf- bis sechsmal hintereinander »Sitz« verlangt – bei manchen sehr cleveren Hunden kann sogar das noch zu viel sein. Üben Sie an wechselnden Orten und verlangen Sie das Hinsetzen in jeder Trainingseinheit unterschiedlich oft. Versuchen Sie, mindestens einmal, besser zweioder dreimal pro Tag von Ihrem Hund »Sitz« zu verlangen. Solange er sitzt wie gefordert, geben Sie ihm das Leckerchen, loben ihn über den grünen Klee und machen dann etwas anderes mit ihm. Wenn er nicht so gut war, machen Sie weiter, bis er eine bessere Leistung zeigt und hören dann mit diesem Erfolgserlebnis auf.
    Nachdem Sie ein paar Tage lang so geübt haben, beginnen Sie, sich auf die Bewegung Ihrer Hand zu konzentrieren: Sie bemerken, dass sie sich in einer Aufwärtskurve bewegt, wenn Sie Ihren Hund in Position locken – aus genau dieser Bewegung werden Sie nun Ihr Sichtzeichen entwickeln. Betonen Sie ab nun die Aufwärtsbewegung Ihrer Hand und führen Sie sie eher in einer Kurve nach oben in Richtung Ihres Oberkörpers anstatt wie bisher über die Hundeohren in Richtung Hundeschwanz. Hunde scheinen dieses Sichtzeichen bemerkenswert schnell zu lernen (schneller als Ihr Hörzeichen!). Es wird sich später für Sie als sehr praktisch erweisen, wenn Sie gerade telefonieren, jemand zur Tür hereinkommt oder Ihre Kinder Sie aus dem Nachbarzimmer rufen.
»Hier!« Kommen auf Zuruf
Die Mühe zahlt sich aus
    Eins der wertvollsten Dinge überhaupt, die Sie Ihrem Hund beibringen können, ist das Kommen auf Zuruf. Ironischerweise ist es ja so, dass Sie Ihrem Hund umso mehr Freiheit gönnen können, je mehr Kontrolle Sie über ihn haben. Die Zeit, die Sie mit dieser Übung verbringen, ist also wirklich gut investiert. Wenn Ihr Hund auf Zuruf angelaufen kommt, können Sie ihn von draußen hereinrufen, wenn Sie auf dem Weg zur Arbeit spät dran sind, ihn im Park von einer Rauferei mit anderen Hunden wegrufen oder zu sich zurückholen, wenn er im Wald ein Reh entdeckt hat. Das bedeutet: Sie können ihn auf Spaziergänge in den Wald mitnehmen und ihn im Park mit seinen Freunden spielen lassen. Einem Hund das Kommen auf Zuruf beizubringen ist also für sein Glück ebenso wichtig wie für das Ihre.
    Der erste Übungsschritt besteht darin, sich zu überlegen, welches Signal Sie für das Herkommen künftig benutzen möchten und es dann auch konsequent beizubehalten. Das klingt sehr einfach, stellt sich aber für uns Menschen, die Worte gerne mit so vielen möglichen Variationen versehen wie ein Jazzmusiker seine Hauptmelodie, als echte Herausforderung dar. »Chester, hier!« wird nur zu oft gefolgt von »Hier, Chester!« oder »Chester, komm her!« und »Los, beeil dich!« – und einigen anderen Worten, die hier besser ungedruckt bleiben. Einen reichen Wortschatz zu haben ist ein echter Vorteil in Wissenschaft und Literatur, wird aber in der Hundeerziehungzum Problem. Wenn Sie möchten, dass Ihr Hund konsequent kommt, müssen Sie auch selbst konsequent sein. Denken Sie daran: Ihr Hund wurde nicht deutsch sprechend geboren, also verwirren Sie ihn nicht, indem Sie verschiedene Laute für das gleiche Signal verwenden. Legen Sie also jetzt, hier an dieser Stelle zusammen mit Ihrer Familie, fest, welches künftig Ihr Signal an den Hund zum Kommen sein soll und verwenden Sie es fortan im Training – und zwar ausschließlich. Die besten
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