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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette
Autoren: William P. Young
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ich erinnere mich jetzt an alles. Der Brief, die Hütte, Missy, Papa. Ich erinnere mich an alles.«
    Willie rührte sich nicht, unsicher, was er denken oder sagen sollte.
    Er hatte Angst, dass er seinem Freund den Rest gegeben hatte, so wirr, wie der nun daherredete über die Hütte und Papa und Missy. Schließlich fragte er: »Habe ich dich richtig verstanden? Er war wirklich dort? Gott, meine ich?«
    Und jetzt lachte Mack und weinte. »Willie, er war dort! Oh, und wie! Warte nur, bis ich dir alles erzähle. Du wirst es nicht glauben. Mann, ich bin mir ja selbst nicht sicher, ob ich es glauben kann.« Mack schwieg einen Moment, ganz in seinen Erinnerungen versunken. »Oh, und da ist noch etwas«, sagte er schließlich. »Er hat mich gebeten, dir etwas von ihm auszurichten.«
    »Was? Mir?« Mack sah, wie sich Beunruhigung und Zweifel auf Willies Gesicht abzeichneten. »Was hat er denn gesagt?«
    Mack suchte nach Worten. »Er sagte: >Sag Willie, dass ich ihn ganz besonders gern habe.<<<
    Mack sah, wie sein Freund den Kiefer anspannte und seine Augen sich mit Tränen füllten. Seine Lippen und sein Kinn zitterten, und Mack wusste, dass sein Freund darum kämpfte, Haltung zu bewahren. »Ich muss gehen«, flüsterte er heiser. »Erzähl mir später mehr.« Und damit drehte Willie sich um und ging rasch hinaus.
    Als bald darauf Nan hereinkam, fand sie Mack im Bett sitzend. Er lächelte bis über beide Ohren. Weil er nicht wusste, wo er anfangen sollte, überließ er zunächst Nan das Reden. Sie versorgte ihn mit einigen Details, die ihm noch unklar waren, hocherfreut, dass er endlich in der Lage war, diese Informationen aufzunehmen. Er war von einem betrunkenen Autofahrer beinahe getötet worden und hatte wegen zahlreicher Knochenbrüche und einiger innerer Verletzungen notoperiert werden müssen. Die Ärzte waren in großer Sorge gewesen, dass er in ein lang anhaltendes Koma fallen könnte, aber sein Aufwachen hatte dieser Befürchtung ein Ende gesetzt.
    Während sie redeten, dachte Mack, wie eigenartig es war, dass er in einen Autounfall verwickelt wurde, unmittelbar nachdem er ein Wochenende mit Gott verbracht hatte. Wie hatte Papa es genannt? Das scheinbar zufällige Chaos des Lebens ...
    Dann hörte er Nan sagen, der Unfall hätte sich am Freitagabend ereignet. »Sonntag, meinst du«, sagte er.
    »Sonntag? Glaubst du etwa, ich wüsste nicht mehr, welcher Abend es war? Am späten Freitagabend wurdest du mit dem Hubschrauber hierhergeflogen. «
    Ihre Worte verwirrten ihn, und für einen Moment fragte er sich, ob seine Erlebnisse in der Hütte und am See vielleicht doch nur ein Traum gewesen waren. Oder aber, beruhigte er sich, es war einfach eines von Sarayus Zeitschleifen-Kunststücken gewesen.
    Als Nan mit ihrem Bericht fertig war, erzählte Mack ihr alles, was er erlebt hatte. Aber vorher bat er sie um Vergebung und beichtete, wie und warum er sie angelogen hatte. Das überraschte Nan, und sie führte seine neue Offenheit auf den Schock und die Schmerzmittel zurück.
    Die ganze Geschichte dieses Wochenendes, auch wenn sie sich, wie Nan ihm immer wieder klarmachte, in Wirklichkeit nur an einem einzigen Tag abgespielt hatte, entfaltete sich allmählich, da er nicht in der Lage war, alles auf einmal zu erzählen. Manchmal setzten ihn die Medikamente außer Gefecht, und er glitt davon in einen traumlosen Schlaf, was mitunter sogar mitten im Satz passierte.
    Anfangs konzentrierte sich Nan darauf, sich geduldig und aufmerksam zu verhalten. Sie bemühte sich, seine Geschichten so wenig wie möglich zu beurteilen, zog aber niemals in Erwägung, dass das Ganze mehr sein könnte als durch den Unfallschock und die starken Medikamente hervorgerufene Halluzinationen. Aber die Lebhaftigkeit und der Detailreichtum seiner Erinnerungen berührten sie ganz seltsam und untergruben allmählich ihre Entschlossenheit, objektiv zu bleiben. Das, was er ihr erzählte, war auf außergewöhnliche Art lebendig. Was immer dort geschehen war - es hatte ihren Mann zutiefst beeindruckt und verändert.
    Ihre Skepsis schwand so weit, dass sie sogar bereit war, dafür zu sorgen, dass sie und Mack etwas Zeit allein mit Kate verbringen konnten. Mack wollte ihr nicht verraten, warum, und das machte sie nervös, aber sie war bereit, ihm in dieser Sache zu vertrauen. Josh wurde mit ein paar Besorgungen beauftragt und weggeschickt, sodass sie drei allein zurückblieben.
    Mack streckte seine Hand aus, und Kate ergriff sie. »Kate«, begann er. Seine Stimme
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