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Die Hoffnung der Hoelle

Die Hoffnung der Hoelle

Titel: Die Hoffnung der Hoelle
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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zählen müssen, für die das Kreuz eine Gefahr darstellte. Dem war aber nicht so. Jane konnte das Kreuz anfassen, sie konnte sich auch an seinem Anblick erfreuen, aber das traf jetzt nicht mehr zu.
    Sie sah es – und veränderte sich.
    Weit riss sie den Mund auf. Mit den Augen geschah das Gleiche, dann fing sie an zu zittern, und zugleich verließ ein wilder Schrei ihren Mund.
    Ja, sie schrie.
    Sie konnte nicht anders. Sie musste schreien, denn das Kreuz bereitete ihr körperliche Schmerzen. Der Anblick war für sie nicht zu ertragen, und sie krümmte sich auf dem Sessel zusammen.
    Auch ich war überrascht worden. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr allein der Anblick des Kreuzes so große Probleme bereiten würde. Es musste sie schon hart getroffen haben, und ich hütete mich davor, sie in einen körperlichen Kontakt mit dem Kreuz zu bringen.
    Ich ließ sie in Ruhe.
    Jane schrie nicht mehr. Sie saß gekrümmt in ihrem Sessel und hatte sich dabei etwas nach rechts gebeugt. Aus ihrem Mund drangen Laute, und sie hatte den Kopf so zur Seite gedreht, dass sie nicht mehr in meine Richtung schaute.
    Es war das Kreuz, das ihr so große Probleme machte. Aber es hatte es nicht geschafft, Jane zu erlösen. Sie hockte auch Sekunden später in ihrer Position und schluchzte vor sich hin. Das war zu hören, wenn ich mich konzentrierte.
    Ich rief ihren Namen.
    Sie reagierte nicht.
    Ich rief erneut. Da bewegte sie sich endlich. Sie schrak zusammen, aber sie drehte sich nicht in meine Richtung.
    Erneut wollte ich Janes Namen rufen, beließ es aber beim Vorsatz und sah, dass sie noch stärker zitterte. Sogar der Sessel geriet mit in Bewegung.
    Sie tat mir leid, so unendlich leid. Ich war sauer, ich war wütend, ich war auch hilflos, denn ich konnte nichts machen.
    Und doch musste es eine Möglichkeit geben, Jane aus dieser Lage zu befreien. Ich trat noch näher an sie heran und hielt das Kreuz so, dass sie nicht sah, was ich in meiner Hand hatte.
    Ich hatte das Gefühl, dass sie mir ihr Gesicht nicht zeigen wollte. Deshalb hatte sie den Kopf zur Seite gedreht.
    Ich fasste sie jetzt mit beiden Händen an, schaute in ihr Gesicht, denn ich hatte den Kopf drehen können – und es traf mich wie ein Schlag in die Magengrube.
    Jane Collins sah scheußlich aus!
    ***
    Ihr Gesicht hatte eine Veränderung durchlaufen und seine Form völlig verloren. Die rechte Wange war aufgedunsen, als hätte sie von innen her Druck bekommen, die linke Hälfte des Gesichts saß völlig schief und der Mund mit seinen Lippen bildete so etwas wie ein breites Maul.
    Die Augen waren nach vorn geschoben, die Stirn hatte sich zusammengezogen, die Augenbrauen waren verrutscht.
    Jane Collins war zu einem schrecklichen Monster gemacht worden.
    Aber wer hatte es getan? Welche Macht steckte dahinter? Es war einfach, eine Antwort zu finden. Dahinter konnte nur die Macht der Hölle stecken. Und jetzt hatte sie mir gezeigt, wie weit sie gehen konnte. Gegen sie war es verdammt schwer anzukommen.
    Was sollte ich tun? Was konnte ich tun?
    Zunächst konnte ich sie nur ansprechen. Vielleicht wusste sie einen Weg, wieder in die Normalität zurückzukehren.
    »Jane, bitte.«
    Sie schrie auf.
    »Bitte, du musst versuchen …« Ach, ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Ich stand vor einem Rätsel, ich konnte nichts machen, aber ich wollte sie auch nicht so lassen. Es musste ein Mittel geben, sie wieder normal werden zu lassen.
    Ihr sonst so hübsches Gesicht war völlig deformiert. Jane Collins sah einfach unbeschreiblich aus.
    Meine Hand bekam wieder das Kreuz zu fassen. Ich spürte die leichte Wärme, und diese Tatsache ließ mich schon etwas zusammenzucken. Plötzlich raste wieder ein Gedanke durch meinen Kopf.
    Die Kräfte, die Jane Collins übernommen hatten, die steckten in ihrem Körper. Sie mussten einfach wieder aus ihm hinausgetrieben werden, und das konnte nur mein Kreuz schaffen.
    Egal, wie Jane darauf reagierte. Ob es ihr Schmerzen bereitete oder nicht. Ich musste den Versuch wagen.
    Ich hielt das Kreuz in meiner Faust verborgen.
    Dann rief ich nach Jane.
    Sie hatte den Kopf weggedreht und gab mir auch eine Antwort.
    »Lass mich. Es ist vorbei. Du kannst auch nichts tun.«
    »Was ist vorbei?«
    »Mein menschliches Aussehen, es hat ja lange genug gedauert, aber jetzt hat der Teufel mich.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, verflucht. Er hat es mal wieder geschafft.«
    »Und wir haben dich damals wieder zurückgeholt. Daran solltest du dich erinnern.«
    »Hör auf,
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