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Die Hoffnung der Hoelle

Die Hoffnung der Hoelle

Titel: Die Hoffnung der Hoelle
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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einhalten würde. Manchmal bluffte er, aber nicht immer, und er wusste, dass ich seine Bluffs durchschaute. So einfach konnte er mich nicht täuschen, das stand fest.
    Das Bild war da, aber es blieb nicht länger. In seiner grandiosen Größe zog sich Asmodis zurück. Schatten fielen auf das Geschehen und hüllten die Skelette und auch den Teufel ein.
    Auch ich glitt wieder zurück in meine Welt, nahm andere Gerüche wahr und hörte Sukos Stimme, denn mein Freund stellte eine überraschte Frage.
    »Wo bist du gewesen?«
    »In der Hölle, glaube ich …«
    ***
    Suko schaute mich an, als hätte ich etwas Schlimmes gesagt. Dabei war es nur die Wahrheit, die allerdings schwer nachvollziehbar war. Es war ihm anzusehen, dass er nach den richtigen Worten suchte, sie aber nicht fand und mich skeptisch anschaute.
    »Wieso in der Hölle?«
    Ich blickte auf die beiden Skelette, die noch immer vor mir auf den Metalltischen lagen. Suko wartete auf eine Antwort. Konkret konnte ich ihm nicht sagen, wo ich gewesen war. Ich hatte Asmodis erlebt und ging jetzt davon aus, dass diese Umgebung so etwas wie ein Stück Hölle gewesen war.
    Ich war nicht mehr hier gewesen. Ich war vor Sukos Augen verschwunden, und als ich ihn anschaute, da sah ich auch den Ausdruck der Neugier in seinen Augen. Natürlich wartete er darauf, Einzelheiten zu erfahren.
    Ein leichter Spott schwang schon in seiner Stimme mit, als er fragte: »Wie sah es denn in der Hölle aus?«
    »Es war ein Friedhof.«
    »Aha.«
    Man hätte über dieses Thema lachen können, doch das taten wir beide nicht. Dazu war es viel zu ernst. Wir wussten, dass es die Hölle gab, allerdings nicht so, wie es sich viele Menschen vorstellen – mit einem riesigen Feuer, in dem Menschen bis in alle Ewigkeiten steckten und nicht verbrannten, weil sie nur Schmerzen erlitten.
    »Wer lag denn auf dem Friedhof?«
    »Skelette.«
    »Hoi.«
    »Wohin ich auch schaute, ich sah nur die Skelette, und über ihm schwebte der Engel.«
    »Was?«
    »Ja, du hast dich nicht verhört. Es war ein Engel, wobei du daran denken musst, dass auch Luzifer oder Asmodis Engel gewesen sind.«
    »Und wer war der Schwebende?«
    »Asmodis.«
    »Ha, also doch.«
    »Ja, und das in einer ungewöhnlichen Gestalt. Ich kann dir nicht genau sagen, ob es sich dabei um einen Frauen- oder Männerkörper gehandelt hat. Jedenfalls bildete Asmodis ein helles Geschöpf, das über den Skeletten schwebte, die wirklich dicht an dicht lagen, sodass es keine Wege gab, die du zwischen ihnen hättest gehen können. Wo du hingeschaut hast, es gab nur die Skelette.«
    »Alle Achtung, die Hölle der Skelette.«
    »So ähnlich.«
    »Und weiter? Wie ich dich kenne, hast du dich mit Asmodis unterhalten.«
    »Klar.«
    »Und?«
    Ich lächelte. »Es war wirklich verrückt, aber ich habe ihm geglaubt, als er mir erzählte, dass diese Gerippe Engeln gehört haben. Vielleicht auch noch gehören. Das ist Wahnsinn, ich weiß, aber warum sollte ich ihm nicht glauben? Es waren von ihm getötete Engel.«
    Suko staunte nicht oft. Diesmal schon. »Und wie kommt er darauf? Engel, die ihm gehorchen?«
    »In der Tat.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Es ist auch nicht einfach es zu begreifen, ich will es dir sagen. Er hat sie der anderen Seite abspenstig gemacht. Es waren Engel, die zu den normalen gehörten, dann abtrünnig wurden und nun ihm dienen. So sehe ich das.«
    »Als Skelette?«
    »Ja.«
    »Wie die beiden hier?«
    Ich nickte.
    Suko verdrehte die Augen. »Und wozu das alles? Hast du dafür auch eine Erklärung?«
    »Die habe ich.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Die Skelette, die ich gesehen habe, sind ja nicht tot. Er nannte sie die Hoffnung der Hölle, und das nicht ohne Grund. Er hat mit ihnen etwas vor. Er will sie losschicken. Oder einige von ihnen. So genau weiß ich das nicht. Der Beweis liegt vor uns auf dem Tisch. Sie müssen zu denen gehören, die ich auf meinem Trip gesehen habe. Warum sie nichts geschafft haben, weiß ich nicht. Es kann sein, dass es ein erster Versuch war, aber das werden wir noch alles sehen.«
    »Wir müssen also mit noch mehr dieser Geschöpfe rechnen«, stellte Suko fest.
    »Ja, müssen wir.«
    Suko sagte erst mal nichts und dachte nach. Dann meinte er: »Wir werden also die Augen offen halten müssen und nach diesen Engeln schauen. Ist das so?«
    »Das könnte so sein, Suko.«
    »Aber?«
    »Tja, Freund Asmodis hat natürlich seine Pläne. Er befand sich in einer wahren Redefreudigkeit. Er ist bereit, seine Engel in die
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