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Die Hölle von Tarot

Die Hölle von Tarot

Titel: Die Hölle von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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diese auf der Leine fest, damit der Wind sie nicht fortblies, ehe die Sonne sie getrocknet hatte. Es war eine große Wäscheklammer, etwa fünfzehn Zentimeter lang. An dem festen Ende befand sich ein Schmutzfleck. „Schieb sie dir rein.“
    „Rein?“ Das verstand er nicht.
    „So“, sagte sie. Sie hockte sich hin und zog den Rock hoch, so daß er sehen konnte, daß sie kein Höschen trug. Zwischen ihren Beinen befand sich eine Spalte und sonst nichts, ganz anders als bei ihm. Er war zugleich fasziniert und beunruhigt. Sie war nicht richtig gebaut. Sie schob sich die Wäscheklammer in die Spalte und drückte sie langsam, Zentimeter für Zentimeter weiter hinein. „Wer sie am tiefsten hineinbekommt, hat gewonnen.“
    Paul war über die Verschiedenheit der Geschlechter nicht gänzlich uninformiert. Er hatte Geschichten gehört und die entsprechenden Dinge im Fernsehen gesehen und sich ein ungefähres Bild von der Technik der menschlichen Kopulation zusammengebaut. Nach der anfänglichen Überraschung durch den ersten direkten Blick auf die geheime Stelle konnte er sein geistiges Bild mit der physischen Beschaffenheit in Einklang bringen. Er erkannte dieses Wäscheklammerspiel als Vorspiel, als Ersatzbefriedigung. Doch noch schneller und viel schmerzhafter merkte er, daß er verloren hatte. Das war ein Spiel, das Jungen nicht spielen konnten, denn er konnte die Wäscheklammer nirgendwohin stecken.
    Sie zog die Klammer wieder heraus und hielt sie hoch. Sie glitzerte vor Schleim. „Jetzt bist du dran. Hier ist meine Markierung.“ Sie kratzte mit dem Fingernagel eine Kerbe in das Holz, wie weit sie sie hineinbekommen hatte.
    Alle Augen richteten sich erwartungsvoll auf ihn, wobei die Mädchen kaum ihr Lachen unterdrücken konnten. Oh, sie hatten es ihm gezeigt! Er befand sich in einer unmöglichen Situation. Von ein paar dummen Mädchen an der Nase herumgeführt!
    Dann hatte er einen Einfall. Mädchen hatten mehr Öffnungen als Jungen – aber eine Stelle hatte er auch. Er nahm die Wäscheklammer, zog die Hosen herab, während die Mädchen in verrücktes, schuldbewußtes Gekicher ausbrachen, und schob sie sich zum Schock seines Publikums hinein.
    Paul gewann die Wette und den Wettbewerb. Aber es kostete seinen Preis. Niemand verriet ihn, denn die Mädchen waren sich der Tatsache wohl bewußt, daß sie sich damit selber anschwärzen müßten, und Erwachsene hatten ein eigenartiges Bild von dem, was Kinder schön und aufregend finden. So kam die Sache seinen Eltern nie zu Ohren. Aber die Mädchen gingen mit Paul zur gleichen Schule, wie sich herausstellte, und einige waren in seiner Klasse, und jedesmal, wenn er eine von ihnen traf, kicherte sie verstohlen und ging ohne ein Wort an ihm vorbei. Er lebte in ständiger Angst, daß ein Erwachsener hinter dieses Geheimnis kam. Er hätte die Niederlage einstecken sollen, anstatt auf Sieg zu setzen.
    Denn als die Wäscheklammer wieder herauskam, klebte ein Klumpen Scheiße daran.
    „Das war also der Ursprung Ihrer Vision des Kothaufens bei den Sieben Kelchen?“ rief Satan fröhlich. „Oh, schön, das ist ja eine Sonderaufzeichnung wert!“
    Bruder Paul wußte, daß er, beschämt durch diese Erinnerung, heftig errötet war. Natürlich war Satan entzückt; sie befanden sich schließlich in der Hölle. Keine dreigezackte Gabel hätte ihm mehr Schmerzen bereiten können. Aber es wirkte schon erleichternd, sich dieser Sache nun wieder bewußt zu sein.
    „Sie hatten sich entschieden, die ursprüngliche Episode zu verdrängen“, fuhr Satan fort. „Der Entzug der Erinnerungsdroge muß auch bei der Verdrängung mitgewirkt haben. Aber es blieb im Unterbewußten und hat sowohl Ihr Selbstbewußtsein als auch Ihre Haltung gegenüber Frauen beeinflußt. Scheiße bedeutete bei Ihnen die Nemesis – und nun wissen wir die Wahrheit.“
    Aber das war kaum die ganze Geschichte.
    „Hmmm“, dachte Satan nach. „Es bleiben noch Unklarheiten. Wir haben erst eine Schicht von der Zwiebel abgepellt.“ Er blätterte seine Papiere durch. „War es die Episode mit Therion? Nein, das war eine Falle und liegt erst zu kurz zurück. Es ist nötig, daß Sie merken, daß Sie diese Animationen nur unvollständig kontrollieren. Wenn Sie in Reichweite von Spezialkenntnis einer anderen Person gelangen, beherrschen deren Wissen und Stoßrichtung die Szene. Das gilt besonders für die frühen Szenen, ehe sich Ihre Disziplin bemerkbar machte. So waren Sie für den Akt im Schloß der Sieben Kelche nur

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