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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet
Autoren: James Maxey
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schlossen. Der Hammer schlug nach unten. Einen kurzen Augenblick lang flackerte ein Licht auf, und ein Knistern erklang, und es gab eine Menge Rauch.
    Dann blitzte es.
    Oder zumindest wirkte es wie ein Blitz, zusammen mit einem donnernden Knall. Der hintere Teil der Schrotflinte prallte gegen Jandras Schulter und schleuderte sie rückwärts gegen die Wand. Alle in der Menge zuckten zusammen und rissen die Augen auf.
    Frost ließ das Gewehr los und wich fluchend zurück. Er legte die Hand an sein rechtes Ohr. Jandra hatte über seinen Kopf gezielt, aber die Flinte hatte in einer mehr oder weniger zufälligen Richtung gefeuert, nachdem Frost sie gepackt hatte. Als Frost seine blutverschmierten Finger wieder herunternahm, sah sie, dass sein Ohr verschwunden war. An der Stelle, wo es bisher gewesen war, hingen nur noch ein paar Fetzen blutiges Fleisch.
    Jandra war verwirrt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass das Gewehr so laut sein würde. Sie sah sich um, unsicher, wo
das Drachenkind abgeblieben war. Ihr Arm war von der heftigen Bewegung, mit der die Schrotflinte losgegangen war, noch immer taub.
    Die Frage kam ihr in den Sinn, wieso die Göttin alles darangesetzt hatte, die Gewehre aus der Welt zu verbannen. Welchen Nutzen hatte eine Waffe, die denjenigen zum Krüppel machte, der sie benutzte?
    Die Leute wurden totenstill, als Frost wieder ganz zu sich kam. Seine Augen zogen sich vor Wut zusammen.
    »Hexe«, schnaubte er. Das Klingeln in Jandras Ohren war so laut, dass sie ihn kaum verstehen konnte. »Der letzten Frau, die mich gekratzt hat, habe ich die Fingernägel herausgerissen! « Er machte einen Satz auf sie zu und streckte schon die Arme nach ihr aus.
    Bevor Jandra begriff, was geschah, sprang eine menschengroße Gestalt von oben herunter und landete genau zwischen ihr und Frost. Alle hielten den Atem an.
    Etwas knackte laut, und Frost schrie auf.
    Jandra blinzelte. Es war Burkes Tochter Anza, die aus dem Fenster gesprungen war. Anzas Kleidung bestand aus schwarzem Hirschleder, und an ihrem Körper waren mindestens ein Dutzend Klingen befestigt. Es hieß, dass sie von ihrem Vater in den Kampfkünsten ausgebildet worden war, seit sie laufen konnte. Frost sank vor Anza auf die Knie. Als diese sich etwas anders hinstellte, konnte Jandra erkennen, dass sie Frosts Mittel- und Ringfinger im Griff hatte und deutlich stärker zurückbog, als das bei Fingern möglich gewesen wäre, die nicht gebrochen waren.
    Anza stieß Frost von sich weg und zog – zwischen Jandra und der Menge stehend – ein langes, schlankes Schwert aus der Scheide über ihrem Rücken. Die rasiermesserscharfe Klinge funkelte wie ein Spiegel im rauchigen Licht.

    Einige Männer im hinteren Teil der Menge blickten sich um und gingen weg, als würden sie sich plötzlich daran erinnern, dass sie etwas zu erledigen hatten. Auch einige der näher stehenden Leute verschwanden, wobei sie den Blick auf den Boden gerichtet hielten. Schließlich waren nur noch zwei da, um Frost auf die Beine zu helfen.
    Frost wirkte, als würde er die beiden Frauen jeden Moment anspucken. Dann wanderte sein Blick nach oben zum Fenster, wo Burke stand. Der Maschinenbauer sah mit ernster Miene nach unten.
    »Wartet nur, bis Ragnar davon erfährt!«, knurrte er.
    »Wieso geht Ihr nicht zu ihm und erzählt es ihm?«, fragte Burke. »Er kann gern zu mir kommen, wenn er mit mir aushandeln will, was die angemessene Strafe für einen Mann in Eurem Alter ist, der junge Mädchen bedroht. Ich bin enttäuscht von Euch, Frost. Ihr seid einer der besten Kämpfer, die ich kenne. Aber es gibt einen feinen Unterschied zwischen einem Kämpfer und einem Randalierer. Ich würde Euch raten zu lernen, worin dieser Unterschied besteht.«
    Frost drehte sich mit finsterem Blick um und ließ die beiden Frauen allein.
    Anza sah zu ihrem Vater hoch. Ein selbstgefälliger Ausdruck stand in ihren Augen.
    »Sei bloß nicht so stolz darauf«, schalt Burke. »Du hast gerade die Hand eines meiner erfahrensten Schmiede ruiniert. Und Jandra, was du getan hast, war dumm. Wieso konntest du nicht einfach zulassen, dass sie diesen Schädling essen? Er mag ja klein und niedlich sein, aber er ist immer noch ein Erddrache. Wir haben Tausende von ihnen getötet, um Drachenschmiede zu erobern. Was macht schon eine tote Echse mehr oder weniger?«
    »Das ist doch nur ein Kind!«, protestierte Jandra. »Sie ist unschuldig! Sie hat mehr Angst vor uns als wir vor ihr.«

    »Wo ist sie eigentlich hin?«, fragte Burke. Er
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