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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra
Autoren: James Maxey
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Lebens tragen.«
    »Und wir sind der Grund für diese Narben«, sagte Nadala mit heiserer Stimme. Tränen liefen über ihre Wangen. »Wir haben euch verraten! Ich habe euch verraten! Ich bin die größte Schande der Walküren!«
    »Schwester!«, schnappte Arifiel. Sie klang verärgert. »Du hast uns diese Narben nicht verpasst. Blasphet und seine Anhänger haben dieses Leiden verursacht. Niemand von uns betrachtet
dich als Schande für die Walküren. Tatsächlich sehen wir in dir unsere größte Hoffnung.«
    Nadala schniefte. »Was?«
    »Wir alle haben Graxen im Kampf erlebt. Er war furchtlos und geschickt; es wäre eine Schande für die Walküren, wenn wir zuließen, dass seine Fähigkeiten aus unserer Rasse verschwinden. Wir haben Beweise, dass das System, das wir gelernt haben, mit unserem Leben zu schützen, fehlerhaft ist.«
    »Aber – «
    »Wir müssen euch jetzt verlassen«, sagte Arifiel. »Schnall die Rüstung fest. Sorge dafür, dass dein Speer spitz bleibt. Ich weiß nicht, welche Gefahren euch in den Ländern jenseits des Gebirges erwarten. Aber bevor ich gehe, versprich mir eines: Welchem Feind du auch begegnen wirst, ergib dich niemals. Wenn du es mit einer Armee von Sonnendrachen zu tun hast, stelle dich ihnen als die geborene Kriegerin entgegen, die du bist. Zeige ihnen, was es bedeutet, eine Walküre herauszufordern! «
    Nadala schluckte schwer. »Das schwöre ich«, sagte sie leise.
    Arifiel gab ihren Kameradinnen ein unsichtbares Signal, und gemeinsam sprangen sie in die Luft. Sie schraubten sich nach oben, ein Durcheinander von Drachen, dann drehten sie um und flogen zum Nest zurück.
    Graxen saß schweigend da und sah zum Himmel, während Nadala sich die Rüstung anschnallte. Er schlang die Tasche über seine Schulter; der Ast schwankte, als er das Gewicht verlagerte. Dann tastete er mit der Vorderklaue unter die Decke und fand das ölige Pergament, das den getrockneten Fisch einhüllte. Da war etwas unter dem Pergament, das sich eigenartig anfühlte. Er zog den Fisch heraus und grub tiefer, bis er begriff, was er ertastet hatte.
    »Ich … als ich zur Küste geflogen bin, habe ich das hier gefunden«,
sagte er und zog den Perlengürtel aus der Tasche. Er reichte ihn ihr. Sie nahm ihn und rollte ihn auseinander. Sie blickte verwirrt drein.
    »Es ist ein Gürtel«, sagte er. »Vielleicht nicht der beste Augenblick, um ihn dir zu geben.«
    »Er ist hübsch«, sagte sie.
    »Er hat mich an dich erinnert«, erwiderte er.
    Sie schnallte ihn sich um die Taille. Er saß, als wäre er für sie geschaffen. Sie schniefte wieder und sagte: »Jetzt, da wir Vorräte haben, ist es sinnvoll, wenn wir zusammen reisen. Es hat den Anschein, als gäbe es nur eine einzige Decke, die wir uns teilen müssen.«
    »Ich könnte dir die Tasche mit den Sachen geben«, sagte er.
    »Behalte die Tasche. Gib mir nur deine Güte.«
    Graxen nickte. Er hielt ihr den getrockneten Fisch hin.
    »Ich bin im Augenblick nicht hungrig«, sagte sie. Sie hob ihre Vorderklaue an die graue tränenförmige Schuppe auf ihrer Wange und wischte die Feuchtigkeit weg, die sich dort gesammelt hatte. »Wir haben einige Meilen zurückzulegen, bevor wir unsere neue Welt erreichen.«
    Der Zweig zitterte, als Nadala sich in die Lüfte erhob.
    »Versuch, mir zu folgen«, rief sie zurück, während sie in das reine Winterblau aufstieg.
     
    Die Matriarchin schloss die Tür hinter sich. Eine Klaue legte sich sanft auf ihre Schulter. Sie drehte sich um und ließ sich in Metrons Umarmung fallen, die so tröstlich war, wie sie sie in Erinnerung hatte.
    »Ich habe getan, worum du mich gebeten hast«, flüsterte sie. »Ich konnte dir noch nie etwas abschlagen.«
    »Du hast die richtige Entscheidung getroffen«, antwortete Metron. »Die Bücher unseres Lebens haben ihr letztes Kapitel
erreicht. Aber die Geschichte von Graxen und Nadala beginnt jetzt erst, Sarelia.«
    Die Matriarchin seufzte. »Es ist viele Jahre her, seit mich jemand bei meinem wahren Namen genannt hat. Es ist so lange her, dass ich als jemand anderes wahrgenommen wurde als die, die ich laut meinem Titel bin. Sie haben den Drachen darunter vergessen; vielleicht habe auch ich ihn vergessen.«
    Metron legte seine Wange an ihre. Die Weichheit der Berührung brachte sie zum Zittern.
    »Ich werde immer bei dir sein und dir helfen, dich zu erinnern«, flüsterte Metron. »Ich kenne dich, Sarelia. Du bist noch immer der weise und wunderbare Drache, den ich vor langer Zeit getroffen habe. Ich liebe
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