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Die Herren des Nordens

Titel: Die Herren des Nordens
Autoren: Bernard Cornwell
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Ostanglien, das nördliche Mercien und Northumbrien unter dänische Oberhoheit fielen. So entstand
     das Danelag. Es bezeichnete den nordöstlichen Teil Englands, der nun für eine Weile von dänischen Königen regiert wurde, und
     noch immer finden sich dort in Ortsnamen und sprachlichen Besonderheiten Spuren aus dieser Epoche.
    Mit dem Vertrag von Wedmore erkannte Alfred an, dass ihm die Kräfte fehlten, um die Dänen vollständig aus England zu vertreiben,
     und er verschaffte ihm genügend Zeit, seine Regierung im Kernland von Wessex zu festigen. Doch war damit nicht das gesamte
     Problem gelöst, denn Guthrum war keineswegs der König aller Dänen, geschweige denn aller Nordmänner. Deshalb konnte er nicht
     verhindern, dass Wessex auch weiterhin angegriffen wurde. Diese Angriffe sollten kommen, und sie werden in weiteren Romanen
     beschrieben werden. Dennoch sicherten der Sieg von Ethandun und das folgende Abkommen mit Guthrum zum großen Teil die Unabhängigkeit
     von Wessex und versetzten Alfred und seine Nachfolger in die Lage, das Danelag zurückzuerobern. Einer der ersten Schritte,
     die Alfred auf diesem langen Weg unternahm, war die Verheiratung seiner ältesten Tochter Æthelflaed mit Æthelred von Mercien.
     Mit dieser Ehe hoffte er, die Bündnistreue zwischen den Sachsen von Mercien und den Sachsen von Wessex zu sichern. Æthelflaed
     selbst erwies sich zu ihrer Zeit als bedeutende Heldin im Kampf gegen die Dänen.
    Den Blick von der Geschichte Wessex’ im späten neunten Jahrhundert auf die Northumbriens zu richten, ist, als wechsle man
     von hellem Licht in dunkle Finsternis. Sogar die Herrscherlisten für den Norden, in denen die Namen der Könige und die Daten
     ihrer Regierung aufgeführt werden, stimmen nicht überein. Sicher scheint jedoch, dass |475| kurz nach der Schlacht von Ethandun ein König namens Guthred (manche Quellen nennen ihn Guthfrith) den Thron von York (Eoferwic)
     bestieg. Er löste einen sächsischen Herrscher ab, der zweifellos ein Marionettenkönig gewesen war, und regierte bis in die
     890er Jahre. Guthreds Geschichte wird von zwei Besonderheiten begleitet: Erstens war er, obgleich Däne, ein Christ, und zweitens
     wird beharrlich berichtet, er sei einst ein Sklave gewesen. Auf diesem schwachen Fundament habe ich den vorliegenden Roman
     aufgebaut. Guthred stand sicherlich in Verbindung mit Abt Eadred, dem Hüter von Cuthberts Leichnam (ebenso wie zu seinen Schätzen
     der Kopf des Heiligen Oswald und das Evangeliar von Lindisfarne gehörten), und Eadred war es, der schließlich in Cuncacester,
     dem heutigen Chester-le-Street in der Grafschaft Durham, den großen Schrein für Cuthbert errichtete. Im Jahr 995 fand der
     Körper des Heiligen seine endgültige Ruhestatt in Durham (Dunholm).
    Kjartan, Ragnar und Gisela sind fiktive Gestalten. Es gab einen Ivarr, doch ich habe mir bei der Beschreibung seines Lebens
     große Freiheiten herausgenommen. Der Geschichte ist er vor allem durch seine Nachfolger bekannt geworden, die im Norden noch
     für viel Unruhe sorgen sollten. Von einer Festung des neunten Jahrhunderts in Durham berichten die Quellen nichts, doch es
     scheint mir sehr unwahrscheinlich, dass ein so leicht zu verteidigender Ort nicht genutzt worden wäre, und es ist zudem äußerst
     naheliegend, dass jeglicher Überrest einer solchen Festung während des späteren Baus der Kathedrale und des Schlosses verschwand,
     die nun seit fast tausend Jahren auf dem Felsengipfel von Durham stehen. In Bebbanburg gab es eine Festung, die sich im Laufe
     der Zeiten zur gegenwärtigen Pracht von Bamburgh Castle gewandelt hat. Im |476| elften Jahrhundert herrschte dort eine Familie mit Namen Uhtred, die zu meinen Vorfahren gehört, doch von den Unternehmungen
     dieser Familie im späten neunten Jahrhundert haben wir nahezu keine Kenntnis.
    Die Geschichte Englands im späten neunten und frühen zehnten Jahrhundert bewegt sich von Wessex aus Richtung Norden. Uhtreds
     Schicksal, das er gerade zu erkennen beginnt, ist es, im Zentrum der westsächsischen Rückeroberung des Landes zu stehen, das
     später England heißen wird, und deshalb hat er seine letzte Schlacht noch lange nicht geschlagen. Er wird Schlangenhauch noch
     häufig brauchen.

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Informationen zum Buch
    Mein Schwert kann mir die ganze Welt erobern.
     
    «Ich sah eine goldene Zukunft vor mir, wenn ich erst einmal das Königreich für Guthred gesichert hätte. Aber ich hatte die
     Boshaftigkeit der drei
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