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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern
Autoren: Gena Showalter
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in einbewusstloses Häufchen.
    Sabin sah ihn irritiert an. „Wofür war das denn?“
    „Er wollte uns angreifen.“
    Das war zwar stark zu bezweifeln, aber trotzdem durchtrennte Paris die unsichtbaren Fesseln, die ihn bis zu diesem Moment zurückgehalten hatten, und machte sich über die restlichen Gefangenen her – systematisch verprügelte er einen Jäger nach dem anderen, bis alle am Boden lagen.
    „Jetzt müssten sie bis auf Weiteres so still sein wie Amun.“ Paris keuchte.
    Seufzend richtete Sabin seine Aufmerksamkeit wieder auf die anderen Krieger. Auf Strider, Hüter der Niederlage. Der Mann konnte nicht verlieren, ohne unsägliche Schmerzen zu erleiden. Deshalb sorgte er dafür, dass er gewann. Immer. Und sicher, um sich auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten, holte er gerade die Kugel heraus, die ihn in die Seite getroffen hatte. Gut. Auf ihn konnte Sabin sich stets verlassen.
    Kane, Hüter der Katastrophe, stellte sich vor ihn und duckte sich, als plötzlich Geröll von der Decke fiel und Staub aufwirbelte. Mehrere Krieger husteten.
    „Äh, Kane“, begann Sabin, „bleib du doch am besten auch hier. Du könntest Reyes bei der Bewachung der Gefangenen helfen.“ Das war ein fadenscheiniger Vorwand, und jeder wusste es.
    In dem Schweigen, das auf seinen Vorschlag folgte, ertönte nur das Geräusch der stetig zur Seite gleitenden Steinmauer, die über den Sand schabte. Dann nickte Kane kurz. Er hasste es, wenn man ihn außen vor ließ, das wusste Sabin. Doch seine Anwesenheit verursachte manchmal mehr Probleme, als dass sie welche löste. Und wie immer stellte Sabin den Sieg über die Gefühle seiner Freunde. Das machte er nicht gern, und er täte es auch nicht in jeder Situation. Aber irgendjemand musste mit kühlem Verstand vorgehen – sonst würden sie immer den Kürzeren ziehen.
    Ohne Kane würde es in dem bevorstehenden Kampf sieben gegen sieben stehen. Arme Jäger, dachte Sabin wieder. Sie haben immer noch keine Chance. „Will noch jemand hierbleiben?“
    Das einstimmige „Nein“ hallte von den Wänden der Kammer wider. In den unterschiedlichen Klangfarben schwang Ungeduld mit. Eine Ungeduld, die auch Sabin verspürte.
    Solange sie die Büchse der Pandora nicht gefunden hatten, waren diese Auseinandersetzungen unumgänglich. Aber ohne diese gottverdammten Artefakte, die ihnen den Weg wiesen, konnten sie sie nicht finden. Und da eine der vier Reliquien vermutlich hier in Ägypten lag, war dieser Kampf wichtiger als die meisten anderen. Sabin würde es nicht zulassen, dass die Jäger auch nur ein Artefakt in die Finger bekämen. Denn die Büchse konnte Sabin und alle, die ihm nahestanden, vernichten, indem sie ihnen die Dämonen aus dem Körper zog und nichts als leblose Hüllen übrig ließ.
    Trotz seines Vertrauens in einen siegreichen Tag musste er hart für den Sieg arbeiten, das wusste Sabin. Denn die Jäger wurden von Sabins Erzfeind Galen angeführt, einem getarnten, dämonbesessenen Unsterblichen. Und dadurch waren die sogenannten „Beschützer alles Guten und Rechten“ in Dinge eingeweiht, in die sie nicht hätten eingeweiht sein sollen. Zum Beispiel wussten sie, wie man die Herren am besten ablenkte … wie man sie am besten einfing … wie man sie am besten vernichtete.
    Endlich blieb die Steinwand stehen. Amun blickte in den Gang und gab ein Handzeichen – die Luft war rein, es konnte losgehen. Niemand bewegte sich. Sabins und Luciens Männer hatten nach Jahrtausenden der Trennung gerade erst wieder angefangen, zusammen zu kämpfen. Sie waren alles andere als aufeinander eingespielt.
    „Bringen wir die Sache jetzt hinter uns, oder wollen wir hier herumstehen und darauf warten, dass sie uns finden?“, murmelte Aeron. „Ich bin bereit.“
    „Sieh dich doch an. Du bist so was von lustlos und fertig“, meinte Gideon und grinste süffisant. „Nicht gerade beeindruckend.“
    Zeit, die Führung zu übernehmen, dachte Sabin. Er erwog, wie sie am besten vorgingen. Über die vergangenen Jahrhunderte war er immer achtlos in die Schlacht gezogen, beherrscht von dem einen Gedanken: töten. Doch die Jäger hatte das nur wenig gekümmert. Ihre Anzahl war nicht etwa geschrumpft, sondern gestiegen, und, um ehrlich zu sein, auch ihre Entschlossenheit und ihr Hass wuchsen. Es war höchste Zeit für eine neue Art der Kriegsführung. Er musste seine Ressourcen und Schwächen kennen, ehe er angriff.
    „Ich gehe voran, weil ich am wenigsten verletzt bin.“ Er krümmte den Finger um den Abzug
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