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Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust

Titel: Die Herren der Unterwelt 03 - Schwarze Lust
Autoren: Gena Showalter
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hinunter, die sie sich gerade überhaupt nicht leisten konnte, und reichte den Gästen die Speisekarte. „Ich bin gleich mit den Getränken wieder da. Dann nehme ich Ihre Bestellung auf.“
    „Danke“, sagte die Mutter.
    Auf dem Weg zur Getränkebar grapschte Bird Brother zwei erneut nach ihrem Arm und umschloss ihn mit festem Griff. Danika erstarrte. Ihre Wut war so groß, dass sie das Gefühl hatte, gleich überzukochen. Und mit dieser Wut wurde sie nicht so leicht fertig wie mit ihrer Traurigkeit, sie war nicht so einfach herunterzuschlucken. Hatte sie sich den ganzen Tag wie unter einer Eisschicht gefühlt, so spürte sie jetzt flammende Hitze auf der Haut.
    „Wann sind Sie hier fertig?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Hören Sie, es ist nur zu Ihrem Besten. Die Welt ist verdammt schlecht, und wenn man nicht gerade selber zu den Bösen gehört, dann sollte man da draußen nicht alleine herumlaufen.“
    „Wenn Sie mich noch einmal anfassen“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, ohne näher auf seine geheuchelte Bestürzung einzugehen, „dann werden Sie es bereuen. Ich bin keine Nutte. Und ich will auch keinen Job, klar?“
    Sie befreite sich aus seinem Griff, während er und sein Kumpel sie noch anglotzten, und stolzierte davon, bevor sie sich zu irgendeiner Dummheit hinreißen ließ. An der rückwärtigen Getränketheke zapfte sie mit zitternden Händen die Getränke für die Mutter und ihren Sohn. Ihr Herz trommelte in ihrem Brustkorb. Du musst dich beruhigen. Tief einatmen, tief ausatmen. Ja, richtig so. Schließlich lockerte sich der Schraubstockgriff ihrer Muskeln um ihre Knochen.
    Auf dem Rückweg zu Mutter und Kind machte sie einen großen Bogen um den Tisch der Bird Brothers. Als die Mutter merkte, dass sie dem Jungen eine Cola brachte, wollte sie schon protestieren, doch Danika stoppte sie durch eine kurze Bewegung ihrer Hand, die, wie sie überrascht feststellte, immer noch zitterte. Der Schock über Bird Brothers Berührung saß offenbar tiefer als gedacht. Also noch einmal: tief einatmen, tief ausatmen.
    „Die geht aufs Haus“, sagte sie leise. Da Enrique nie etwas spendierte, nicht einmal seinen Angestellten, würde er die 1,79 $ von ihrem Gehalt abziehen, wenn er es mitbekam. „Wenn es okay ist, dass er eine Cola trinkt.“
    Das Gesicht des Jungen leuchtete auf. „Ist doch okay, Mom, oder? Bitte, bitte, bitte.“
    Die Mutter schaute Danika dankbar an. „Ja, das ist okay. Vielen Dank.“
    „Gern. Und was kann ich Ihnen zu essen bringen?“ Sie zog den Block und den Bleistift aus ihrer Schürze. Ihre Hand zitterte jetzt nicht mehr, aber ihre Muskeln waren so angespannt, dass sie den dünnen Bleistift aus Versehen abbrach. „Oh, tut mir leid.“ Vorsichtig holte sie einen Ersatzstift hervor.
    Mutter und Sohn gaben ihre Bestellung auf, und während sie mitschrieb, ließ sie ihren Blick durch den Diner schweifen. Gerade war eine andere Familie hereingekommen, die sie jedoch nur kurz musterte. Sie war nicht mehr ganz so angespannt wie in ihren ersten Tagen hier. Anfangs hatte sie ständig damit gerechnet, dass Reyes hereinspaziert kam, sie über die Schulter warf und mit ihr in der Nacht verschwand.
    Gilly führte die Familie zu der anderen noch freien Tischnische und fing dabei Danikas Blick auf. Müde lächelten sie sich zu. Danika fühlte sich schwach auf den Beinen, ihre Nerven lagen nach Bird Brothers Gegrapsche immer noch blank. Du weißt, dass du so nicht reagieren darfst. Du musst immer auf der Hut und auf alles vorbereitet sein.
    „Haben Sie das notiert?“, hörte sie die Mutter fragen.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Tisch zu. „Ja. Zwei Hamburger, einer ohne Senf und Tomate, der andere mit allem, beide mit Pommes frites.“
    Die Frau nickte. „Genau. Danke schön.“
    „Ich gebe die Bestellung sofort auf. Es dauert sicher nicht lange.“ Danika riss die Seite von ihrem Block und ging zu Enrique.
    Diesmal fasste Bird Brother eins nach ihrem Arm. „Hören Sie, wir halten Sie doch nicht für eine Prostituierte. Wir wollen nur mit Ihnen reden. Schlimme Dinge liegen vor Ihnen.“
    Bevor sie etwas dagegen tun konnte, hatte ihr Instinkt die Oberhand gewonnen. Vor ihrem inneren Auge sah sie die Panik im Gesicht ihrer Schwester, als sie nachts aus ihrem Hotelzimmer herausgezerrt und als Geiseln der Monster zu der Burg verschleppt worden waren. Und sie hörte wieder die Stimme ihrer Mutter: Vielleicht ist deine Großmutter tot. Ermordet.
    Sie sah
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