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Die heiße Nacht auf den Bahamas

Die heiße Nacht auf den Bahamas

Titel: Die heiße Nacht auf den Bahamas
Autoren: Margaret Allison
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mit meinem Leben und dem Weg,
den ich eingeschlagen habe. Das ist vielleicht nicht der Weg, von dem
ich gedacht habe, ich würde ihn gehen, aber ich bereue nichts."
Lächelnd sah sie ihn an. "Ich glaube sowieso nicht, dass
Reue zu irgendetwas gut ist, und Sie?"
    "Reue?"
Er schüttelte den Kopf. "Zumindest nicht heute Abend."
Er lachte.
    Nicht
heute Abend? Während sie ihm nach draußen aufs Deck
folgte, dachte sie nach, was er damit wohl meinte.
    "Das
war's", meinte er und drehte sich zu ihr um.
    "Kein
Swimmingpool?" scherzte sie. "Kein großer Ballsaal?"
    "Ich
fürchte, nein."
    Sie
zuckte die Schultern. "Ich denke, es ist okay." Sein
Lächeln verblasste. Eine Sekunde lang glaubte sie, sie hätte
ihn gekränkt. Aber er musste doch merken, dass sie nur Spaß
gemacht hatte, oder?
    "Haben
Sie es eilig?" fragte er.
    Sie
schüttelte den Kopf.
    "Setzen
Sie sich doch, und ich hole uns etwas zu trinken. Was möchten
Sie denn gerne?"
    "Sind
Sie sicher, dass das in Ordnung ist?"
    Erneut
lächelte er. "Ja. Mögen Sie Champagner?"
    Sie
bejahte.
    Mit
einer Flasche und zwei Gläsern kam er zurück. Er öffnete
die Flasche und schenkte ein. "Cheers", sagte er, als er
ihr einen Kelch reichte.
    Sie
nahm einen Schluck, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und atmete
die warme, salzhaltige Luft ein. "Das ist schön",
sagte sie. "Ich wünschte fast, ich müsste morgen nicht
schon nach Hause fahren."
    "Wo
sind Sie zu Hause?"
    "Im
Staat New York."
    "Lebt
Ihre Familie dort?"
    "Lebte",
erklärte sie. "Meine Eltern starben, als ich noch klein
war. Ich wuchs bei meinen Großeltern auf. Mein Großvater
starb vor ungefähr zehn Jahren und meine Großmutter …",
sie zögerte, "… vor ein paar Monaten."
    "Das
tut mir Leid", sagte er so mitfühlend, dass ihr Tränen
in die Augen stiegen. "Das muss schwer für Sie gewesen
sein."
    "Ja."
Beinahe war sie versucht, ihm ihre ganze traurige Geschichte zu
erzählen, aber sie hielt sich zurück. Sie wollte ihm weder
von Oliver noch von Demion Mills oder dem schrecklichen Hunter Axon
erzählen. All das wollte sie vergessen, zumindest heute Abend.
Schweigend betrachtete sie das Glas in ihrer Hand.
    "Sie
sind nicht verheiratet", sagte er mit einem Blick auf ihre Hand.
    Sie
trank einen Schluck Champagner. "Fast wäre ich es gewesen."
Sie verzog den Mund.
    "Fast?"
wiederholte er und schenkte nach.
    Nun
hatte sie doch geplaudert. Warum musste sie bloß von ihrer
geplatzten Verlobung erzählen? Gab es nicht Schönes zu
berichten? Oder etwas Lustiges? "Ich war verlobt, aber unsere
Beziehung funktionierte nicht."
    "Das
ist also noch ein Grund."
    "Ein
Grund wofür?"
    "Weshalb
Sie heute Abend so traurig aussehen."
    "Heute
Abend?"
    "Ich
habe Sie beobachtet."
    Er
hatte sie beobachtet? War er etwa an ihr interessiert? "Sie
haben mich beobachtet?"
    Er
nickte. "Sie sahen aus, als würden Sie gleich anfangen zu
weinen."
    Nein,
er war nicht interessiert. Er war ein netter junger Mann, der sie
bedauerte. Doch Mitleid führte nur selten zu leidenschaftlichem
Verlangen. Cassie blinzelte. "Ich habe vielleicht an meine
Großmutter gedacht, aber ich habe nicht an ihn gedacht …
zumindest nicht auf diese Weise."
    "Tut
mir Leid", sagte er wieder.
    "Sagen
Sie das nicht mehr", bat sie ihn. "Bitte. Ich komme mir
sonst wie ein Jämmerling vor. Außerdem bin ich über
ihn hinweg. Ich glaube, nichts passiert ohne Grund."
    "Da
stimme ich zu", erwiderte er. "Trotzdem ist es nie leicht,
zu jemandem Lebewohl zu sagen, aus dem man sich etwas gemacht hat."
    Sie
seufzte. "Richtig. Aber manchmal tun die Verflossenen Dinge, die
es einem leichter machen, sie zu vergessen."
    "Zum
Beispiel?"
    "Zum
Beispiel, wenn sie einen wegen einer anderen Frau verlassen."
Verflixt! Jetzt hatte sie schon wieder zu viel ausgeplaudert. Konnte
sie sich nicht einmal zwei Sekunden lang zusammennehmen?
    Ihre
Offenheit resultierte nicht nur aus ihrem Alkoholkonsum, sondern auch
aus der Anonymität. Cassie hatte eine Gelegenheit, mit jemanden
zu reden, den sie nie wieder sehen würde. Jemand, der weder sie
noch Oliver kannte.
    Er
blickte sie an. "Er hat Sie wegen einer anderen verlassen?"
    Ihr
Name war Willa Forchee. Sie war ungefähr zehn Jahre älter
als Oliver und arbeitete als Direktorin bei Axon Enterprises. Cassie
war ihr mehrere Male begegnet und hatte jedes Mal gedacht, dass Willa
genauso mies und rücksichtslos war, wie es von ihrem Boss
behauptet wurde. Jedenfalls hatte Oliver zugegeben, dass er seit
Monaten mit ihr zusammen war, und er hatte verkündet, er sei
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