Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die heiße Nacht auf den Bahamas

Die heiße Nacht auf den Bahamas

Titel: Die heiße Nacht auf den Bahamas
Autoren: Margaret Allison
Vom Netzwerk:
dass ich ungern weggehe. Je früher
ich Oliver vergesse, desto besser."
    "Tut
mir Leid, dass es mit Ihnen beiden nicht funktioniert hat."
    Sie
zuckte die Achseln. "Mir nicht. Ich schätze, man kann
sagen, er hat seine Anziehungskraft verloren."
    "Zufällig
zur gleichen Zeit, wie er seinen Job verloren hat."
    Sie
lächelte. "Nun, manchmal gewinnt man, manchmal verliert
man."
    "Übrigens",
sagte Hunter, "Sie haben gar nicht gefragt, wo Cassie ist."
    "Ach,
Cassie. Stimmt. Sie sollte Sie begleiten, nicht wahr?"
    Er
musterte Willa argwöhnisch. Er hatte den Verdacht, dass sie
etwas mit Cassies plötzlichem Meinungswechsel zu tun haben
könnte. Ihre Reaktion bestätigte seine Vermutung.
    "Oh,
mein Lieber", sagte Willa und seufzte mitfühlend, "haben
Sie beide etwa Probleme?"
    "Das
könnte man sagen", erklärte er ruhig.
    "Nun",
sagte sie und zuckte schon wieder mit den Schultern, "wahrscheinlich
ist es so besser. Cassie gehört hierher zu ihresgleichen."
    "Was
soll das heißen?" entgegnete er verärgert.
    Ohne
auf seine Reaktion zu achten, lächelte sie wieder. "Sie
wissen schon, was ich meine. Ihre eigene Gesellschaftsschicht."
    "Ich
verstehe", erwiderte Hunter, und seine Stimme war voller
Verachtung.
    Willa
sah auf die Uhr. "Zeit, zu gehen", sagte sie und strich
sich den Rock glatt.
    "Was
haben Sie zu ihr gesagt?" fragte er ruhig, doch sein Ton war
kühl und scharf.
    "Bitte?"
    "Was
haben Sie zu Cassie gesagt?"
    Willa
verschränkte die Arme vor der Brust. "Nichts, was ich nicht
auch zu Ihnen sagen würde – natürlich voller
Respekt."
    "Und
was?"
    "Was
spielt das für eine Rolle? Ich finde es sehr ehrenvoll von
Ihnen, ihr Demion Mills zu überlassen. Wirklich. Allerdings
lässt das erahnen, was Sie tun müssten, um sie in Zukunft
bei Laune zu halten. Was würden Sie tun, wenn sie jedes Mal
Einwände erhebt wegen ein paar armer Leute, die arbeitslos
werden? Ich meine, warum sollen wir uns etwas vormachen? Sie sind nun
mal kein Menschenfreund."
    Nein,
das war er nicht. Aber das bedeutete nicht, dass er nicht einer
werden konnte.
    Plötzlich
sah Hunter die Gesichter von Arbeitern vor sich, wenn er sie darüber
informierte, dass er ihren Betrieb schließen würde. Dass
sie ihre Arbeitsplätze und damit ihr einziges Einkommen
verlieren würden. Sicher, manchmal gab es Umstände, wo die
Abfindungen begrüßt wurden. Doch meistens gab es Tränen,
Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Hunter hatte sich immer bemüht,
das zu ignorieren und nicht darüber nachzudenken. Immer wieder
hatte er sich gesagt, er würde den Leuten eigentlich einen
Gefallen tun. Doch wem machte er damit etwas vor?
    Er
dachte daran, wie sein Vater ihm erzählt hatte, dass er seinen
Job verloren hatte. War sein Vater dem Mann dankbar gewesen, der die
Firma gekauft hatte, in der sein Vater gearbeitet hatte? Kaum. Er
hatte das einzige Leben aufgeben müssen, das er bis dahin
gekannt hatte.
    Wie
war das passiert? Hunter betrachtete seine Hände. Wann hatte er
sich in einen der Menschen verwandelt, die er während seiner
Kindheit gehasst hatte?
    "Wir
sind, wer wir sind, Hunter. Ich finde Sie übrigens ziemlich
großartig." Willa hakte sich bei ihm unter. "Sollen
wir gehen?"
    Willas
Berührung ließ ihn zusammenzucken. Mit einem Mal erkannte
er, was sie war – eine gemeine, rachsüchtige, engstirnige
Person. Er schüttelte ihren Arm ab und fragte sie: "Was
glauben Sie, wie ihre Chancen stehen?"
    "Ihre?"
    "Ich
meine Cassie und die anderen Leute, die versuchen, Demion Mills zu
retten?"
    "Das
Marketingteam wird hilfreich sein, das steht fest. Aber mal ehrlich,
ich halte das Ganze für Geldverschwendung. Letztendlich werden
sie durch überhöhte Preise nicht mehr konkurrenzfähig
sein. Die Löhne, die sie ihren Arbeitern zahlen, sind so hoch,
dass sie niemals in der Lage sein werden, ein Produkt herzustellen,
das die Leute sich tatsächlich leisten können. Egal, wie
hochwertig es ist." Willa schüttelte den Kopf. "Ich
halte sie für Narren, einen wie den anderen. Am Ende werden sie
die Suppe auslöffeln müssen, die sie sich eingebrockt
haben."
    Erneut
tastete Hunter in seiner Tasche nach der Kette, die Cassie ihm
gegeben hatte, und hielt sie fest.
    Ihm
kam eine Idee. Wie wäre es, wenn er Demion Mills finanzielle
Unterstützung gab, bis der Betrieb wieder schwarze Zahlen
schrieb? Wie wäre es, dachte er, und sein Puls begann zu rasen,
wenn ich diesen Service auch anderen Firmen anbiete?
    Plötzlich
hatte er das Gefühl, alle dunklen Wolken wären fortgezogen,
und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher