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Die heiße Nacht auf den Bahamas

Die heiße Nacht auf den Bahamas

Titel: Die heiße Nacht auf den Bahamas
Autoren: Margaret Allison
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nicht so,
wie man sich den Blick eines kühlen Firmenmagnaten vorstellte.
Er hatte den Blick eines Mannes, der bereit war zuzuhören, wenn
andere es nicht taten. Es war der Blick eines Mannes, der bereit war,
ihr eine Chance zu geben. Es war der Blick des Mannes, den sie
liebte.
    Eine
Garantie, dass ihre Beziehung von Dauer war, existierte nicht. Es gab
auch keine Garantie, dass sie nicht mit gebrochenem Herzen aus Paris
zurückkehren würde. Doch das spielte für sie keine
Rolle. "Wann reisen wir ab?"

13.
Kapitel
     
    Cassie
saß an ihrem Webstuhl. Sie blickte sich um. In dem Saal, in dem
normalerweise schweigend gearbeitet wurde und man sich höchstens
ganz leise unterhielt, herrschte ungewohnter Lärm und rege
Aktivität. Schon lange hatte Cassie ihre Kolleginnen und
Kollegen nicht mehr so glücklich gesehen. Man konnte glauben,
eine dunkle Wolke hätte sich endlich verzogen.
    Warum
sprang sie, Cassie, dann nicht vor Freude in die Luft? Schließlich
hatte sie allen Grund zu jubeln. Die Weberei war gerettet, das Patent
gehörte wieder dem Betrieb. Sie war in den Armen des Mannes
aufgewacht, den sie liebte, und heute Abend würde sie mit diesem
Mann nach Paris aufbrechen.
    Luanne
lehnte sich an ihrem Webstuhl nach vorn, um Cassie besser zu sehen,
und fragte: "Wann kommst du denn zurück?"
    "In
einer Woche."
    "Lass
dir Zeit", meinte Ruby.
    "Du
verdienst es", sagte Luanne.
    Cassie
versuchte zu lächeln. Was war bloß mit ihr los? Warum
fühlte sie sich so unsicher, als könnte jeden Moment der
Boden unter ihren Füßen nachgeben?
    Weil
Hunter nicht die magischen drei Worte gesagt hatte, die jede
verliebte Frau hören möchte? Aber warum sollte er das denn
tun? Immerhin waren sie erst seit relativ kurzer Zeit zusammen.
    So
einfach lag der Fall aber leider nicht. Cassie fürchtete, ihre
Gefühle würden niemals erwidert werden. Trotz seiner
Herkunft war Hunter ein Mann, der materiellen Wohlstand über
alles andere stellte. Er gehörte in die Gesellschaft, die er
selbst mitgestaltete, eine schnelllebige Arbeitswelt, in der
gefühlsmäßige Bindungen erst an zweiter Stelle kamen.
    Mit
einem Mal wurde es Cassie bewusst, dass der Lärm im Saal
plötzlich aufgehört hatte. Dann hörte sie eine Stimme,
die einen kalten Schauer über ihren Rücken jagte. "Cassie?"
    Sie
drehte sich um. Willa stand hinter ihr.
    "Kann
ich kurz mit Ihnen reden?"
    "Sie
ist beschäftigt", schaltete Luanne sich ein.
    "Ist
schon gut", sagte Cassie. Sie schenkte ihren Freunden ein
liebevolles Lächeln. Ihr war klar, dass sie sie beschützen
wollten, aber mit Willa musste sie allein zurechtkommen.
    Sie
folgte ihr in den leeren Flur.
    Willa
schloss die Tür hinter ihnen und drehte sich zu Cassie um. "Ich
werde bald abreisen. Vorher möchte ich Ihnen aber noch
gratulieren."
    Cassie
hatte das ungute Gefühl, dass das ein übler Trick war.
Worauf wollte Willa hinaus? "Ich danke Ihnen", erwiderte
sie.
    "Ich
hoffe, man trägt mir nichts nach."
    "Nein."
    "Ausgezeichnet",
erklärte Willa. Sie wies auf das Bild, das hinter Cassie an der
Wand hing. Die Schwarz-Weiß-Fotografie zeigte in Nahaufnahme
die gebündelten Fäden auf einem Jacquard-Webstuhl. "Sie
haben dieses Bild gemacht, nicht wahr?"
    Cassie
sah über die Schulter. Sie hatte das Foto gemacht, als sie noch
auf der High School war. Ihre Großmutter hatte es dem Leiter
der Weberei gezeigt, der darauf bestanden hatte, es zu rahmen und an
die Wand zu hängen. "Ja", erwiderte sie.
    "Sie
sind wirklich ganz gut. Wie schade, dass Sie nie eine Gelegenheit
hatten, das Fotografieren weiter zu betreiben."
    "Ich
arbeite gern hier", versicherte Cassie.
    "Wie
Sie meinen. Trotzdem ist es schade, dass Sie Ihr Talent nicht nutzen.
Ich meine, bei den neuen Verpflichtungen, die Sie haben, und allem.
Da werden Sie kaum noch Zeit zum Zähneputzen finden, geschweige
denn künstlerisch tätig werden können."
    "Kommen
Sie zur Sache, Willa. Ich habe nämlich noch zu tun."
    "Richtig",
sagte Willa. "Sie müssen ja pünktlich zum Flughafen,
nicht wahr?"
    Cassie
sah sie nur an.
    "Dazu
möchte ich Ihnen ebenfalls gratulieren. Einen Ausflug mit Hunter
Axon zu ergattern – alle Achtung! Ich bin beeindruckt. Eine
Affäre mit einem Mann wie ihm … nun, das ist bestimmt
eine Kerbe in Ihrem Gürtel wert."
    "Leben
Sie wohl, Willa", sagte Cassie und streckte die Hand nach der
Türklinke aus.
    "Natürlich
wird es das ewig bleiben", fuhr Willa fort, "eine Affäre."
    Hätte
Cassie nicht dieselbe Vermutung gehabt, wäre sie jetzt
vielleicht
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