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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen
Autoren: Alyssa Day
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dürfen.
    Stille.
    Â»Poseidon hat seinen Priestern nie die Macht erteilt, bei Schwangerschaft oder Geburt heilend zu wirken. Das weißt du, Conlan. Nur die Hebammen im Nereidentempel haben das Recht, in diese Dinge einzugreifen.«
    Â»Zu den neun Höllen damit! Die können überhaupt nichts tun. Du hast mehr Macht als alle anderen Hohepriester, die Atlantis je gehabt hat – das weiß sogar der Rat. Brich mit den Regeln, Alaric.« Conlan hielt inne, als würde ihm bewusst, dass er seine Stimme ungebührlich erhoben hatte, und fuhr dann leiser und bedrückt fort. »Tu es für mich.«
    Alaric ballte die Fäuste, rief die Macht der Luft um sich herum an und schleuderte einen Ball blaugrüner Elektrizität durch den Raum. Dieser prallte an die Wand und hinterließ ein verkohltes, rauchendes Loch im Marmor, das ihm wie ein Sinnbild der hilflosen Wut vorkam, die in seinem Inneren wütete. »Glaubst du nicht, dass ich etwas tun würde, wenn ich nur könnte, Conlan? Für dich – meinen Freund? Für deine Frau und dein ungeborenes Kind? Für den zukünftigen König mit seiner Königin und den Thronfolger? Ich würde liebend gerne auf die Regeln pfeifen, aber ich habe einfach nicht die Macht dazu.«
    Conlans Körper sackte in sich zusammen, und seine tiefe Verzweiflung erschütterte Alaric fast spürbar. »Wir haben also gar keine Möglichkeiten? Gibt es nichts, was wir tun können?«
    Alaric presste die nächsten Worte hervor, und seine Lippen schienen ihm plötzlich taub. »Hast du – hast du Kontakt mit …« Er brachte ihren Namen nicht über die Lippen und haderte mit sich und seiner Feigheit.
    Dann begnügte er sich mit dem Pronomen: »… ihr. «
    Conlan nickte. »Ja, ich glaube, wir haben eine Nachricht an sie durchbekommen. Zumindest konnten wir ihrem Kollegen, dem Wertiger Jack, übermitteln, dass Riley dringend ihre Schwester braucht. Aber wer weiß schon, wann diese Nachricht Quinn erreicht. Nach dem, was ich gehört habe, untersucht die Rebellenallianz zurzeit eine neue Bedrohung durch Vampire an der Westküste, und da Quinn immer in der unmittelbaren Gefahrenzone sein muss …«
    Der Prinz unterbrach sich mitten im Satz, schloss die Augen und stöhnte. »Tut mir leid, Alaric. Ich habe geredet, ohne vorher nachzudenken. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Quinn gut geht. Aber du kennst ja Quinn. Sie ist eine Kämpferin.«
    Alaric unterbrach ihn und war außerordentlich stolz darauf, dass es ihm gelungen war, das Zittern seiner Hände in den Griff zu bekommen. »Nein, mein Fürst, ich kenne Quinn keineswegs. Und ich werde sie auch nie kennen, da Poseidons Gesetze und die Wirklichkeit dies verbieten.« Unnachgiebige Härte lag in seiner Stimme. »Wir beide wissen, dass sie einen besseren Mann als mich verdient.«
    Mit diesen Worten sprintete er mit zwei Schritten in die Luft, löste sich in Wasserdunst auf und entfloh durch das hohe Tempelfenster. Er ergriff die Flucht vor Conlans Schmerz und Angst um Frau und Kind und vor seinem eigenen dunklen und verzehrenden Verlangen nach einer Frau, die nie die Seine werden konnte.
    Doch in seiner Gestalt als schimmernder Dunst entgingen ihm nicht Conlans letzte Worte, obwohl sie sehr leise gesprochen waren: »Einen besseren gibt es nicht.«
    Seattle
    Erin bog in die Auffahrt zu dem alten viktorianischen Gebäude, das dem Hexenzirkel des Lichtkreises von Seattle als Hauptsitz diente, und sah in den Rückspiegel. Der schnittige schwarze Jaguar mit Ven am Steuer rollte lautlos hinter sie und blockierte so ihren Fluchtweg. Ihre Hände verkrampften sich für einen Moment um das Steuerrad. Sie saß in der Falle.
    Â»Dabei will ich doch gar nicht fliehen«, flüsterte sie in den leeren Wagen. »Das ist meine Chance, ein Bündnis mit jemandem zu schließen, der wirklich die Macht hat, mir zu helfen. Uns zu helfen.«
    Ihre Tür öffnete sich, als sie den Sicherheitsgurt löste. Erstaunt blinzelte sie zu ihm hoch. »Wie hast du – ah, richtig. Atlantische Superkräfte, nehme ich an.«
    Â»Genau. Super-Ven, zu Euren Diensten.« Er trat einen kleinen Schritt zurück, sodass ihr gerade genug Platz blieb, aus dem Auto zu steigen. Diese Herausforderung konnte sie durchaus annehmen, und sie stieg aus, wobei sie ihm so nahe kam, dass ihr Gesicht fast seine Brust berührte. Dabei roch sie seinen
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