Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hazienda des Gluecks

Die Hazienda des Gluecks

Titel: Die Hazienda des Gluecks
Autoren: Violet Winspear
Vom Netzwerk:
du nicht tief enttäuscht, weil mein Flugzeug nicht abgestürzt ist und ich nicht in der Hölle, sondern sicher gelandet bin?" Er zog ihre Hand an die Lippen, an der noch immer der Duft der zerpflückten Rosenblätter haftete. Als er seinen Mund auf ihre Finger drückte, bebten seine Nasenflügel auf einmal, und er sog den Duft ein, den die Wärme ihres Körpers noch verstärkt hatte.
    "Darf ich zu hoffen wagen, dass du mich auch nur für eine Stunde vermisst hast?" Seine Lippen, die er auf ihre Handfläche gedrückt hielt, bewegten sich bei diesen Worten. Die Berührung weckte seltsam intime Erinnerungen in ihr. Er schlang die Arme um ihre Taille und zog sie so dicht an sich, dass nicht einmal ein Schatten zwischen sie hätte gleiten können.
    Wenn er ritt, wenn er ging, wenn er ein Zimmer betrat - stets hatte er jene perfekte Körperbeherrschung, in der jeder einzelne Muskel von einem eisernen Willen kontrolliert wird. Dennoch spürte Colette, wie er für den Bruchteil einer Sekunde am ganzen Körper erzitterte, als er sie an sich presste.
    Sie war wie Wachs in seinen Händen, das er je nach Lust und Laune in jede beliebige Form bringen konnte, bis sie ihre Persönlichkeit verlor und zu einem Teil dieses Mannes wurde.
    "Nein!" Sie warf ihren Kopf zur Seite. Über jeden anderen übte er seine dunkle Macht aus, aber sie wollte sich seinem Willen nicht unterwerfen.
    "Nein - ich kann dich jetzt nicht küssen!" Sie schrie diese Worte hinaus, als wären sie das Geständnis einer Sünderin. Alles, was er ihr zu geben vermochte, war Leidenschaft, und sie wollte dieses wilde Verlangen nicht, in dem keine Liebe wohnte.
    "Und warum kannst du mich nicht küssen, Colette?" Er packte ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. In seinen Augen glomm ein gefährlicher Funke, als er jetzt auf sie herabsah.
    Sie wurde von Angst ergriffen, er könne über ihren Besuch bei Gil Bescheid wissen. Aber wie konnte das mö glich sein? Sie war so vorsichtig gewesen. Colette musste plötzlich tief Luft holen; denn ihr war etwas eingefallen.
    Jemand hatte sich dort herumgedrückt. In ihrer Eile, die Stadt noch vor dem Unwetter zu verlassen, hatte sie nicht weiter auf den Mann geachtet, und bis zum heutigen Morgen hatte sie ihn vergessen.
    Diese Bilder zogen blitzschnell an ihrem geistigen Auge vorüber, als sie in das Gesicht Don Diablos hinauf starrte. Eine innere Stimme sagte ihr, dass er etwas wusste - ja, vielleicht sogar, dass sie mit in Gils Wohnung gegangen war.
    Sie hatte eigentlich nicht vorgehabt, sich zu verteidigen, aber der Ausdruck auf dem Gesicht Don Diablos überzeugte sie davon, dass sie in höchster Gefahr schwebte.
    "Juan Feliz wird dir gesagt haben, dass er mich in die Stadt gefahren hat." Sie bemühte sich, ihre Stimme so gefasst wie möglich klingen zu lassen, und versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien.
    Gefährlich leise stieß er plötzlich hervor: "Er arbeitet in der Stadt, eh? Er hat blondes Haar, ein Gesicht, das auf Frauen wirkt, und einen verspielten, jungenhaften Charme. Wir sind ihm schon vor einiger Zeit am Strand begegnet, und auch damals schon hast du gelogen.
    Du hast vorgegeben, ihn nicht zu kennen, dabei war er dir schon lange kein Fremder mehr.
    Habt ihr bei dieser Gelegenheit ausgemacht, euch wiederzusehen, sobald ich den Rücken gekehrt hatte? War es schöner in seinen Armen, mi vida, als in den meinen?"
    "Ich wusste, dass du das denken würdest, was du jetzt denkst!" rief sie völlig außer sich.
    "Woher weißt du das überhaupt? Hast du denn überall in der Stadt Spione postiert? Ich - ich habe gemerkt, dass da ein schmieriges Individuum herumlungerte, nachdem ..."
    "Nachdem dich der ach so charmante Senor Howard getröstet hatte?"
    "Oh - geh zum Teufel!" Colette schloss plötzlich die Augen, weil sie den grausamen Ausdruck auf seinem dunklen Gesicht nicht länger sehen mochte. Ihr war jetzt alles gleichgültig. Sie gab nicht zwei Pfifferlinge darum, ob er ihren Hals in beide Hände nahm und ihr das Genick brach.
    Sie warf den Kopf zurück, als wolle sie damit ihren Hals seinen Händen darbieten, und wirklich umschlossen seine Finger ihre Kehle. Seine Augen schimmerten noch dunkler als.
    sonst, als er auf sie herabsah.
    "Ja, ich sollte dir den Hals brechen, amiga", zischte er mit gepresster Stimme. "Vorher will ich dir aber noch erzählen, wie ich von dem Amerikaner erfahren habe, sonst erstickst du mir noch an reiner weiblicher Neugier. Als ich heimkam, warst du nicht unten, um mich warm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher