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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand
Autoren: Wolfgang Ecke
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von Donald Striker im Haus der Hoffnung, und eine Stimme flüsterte heiser: „Mach auf, Striker, ich bin’s, Hoskins.“ Jim Robson öffnete, und Jerry Hoskins huschte ins Zimmer. Er hielt dem Mann, den er für den Geldfälscher Donald Striker hielt, ein Päckchen hin und sagte: „Das bringst du morgen zur Post, Striker. Gleich nach dem Frühstück. Hast du was zum Schreiben, dann gebe ich dir die Adresse, wohin die Sendung gehen soll.“
    Jim Robson holte einen kleinen Block und einen Kugelschreiber aus seiner Jacke, die über einem Stuhl hing.
    Jerry Hoskins diktierte: „Stafford und Brendel Import-Export, 44 Scorefield Road, Southampton.“
    Jim Robson klappte den Block wieder zu und grinste: „Nicht schlecht, Import-Export. Ich bin neugierig, was da exportiert wird... Handelt es sich um edle Ware?“
    „Versuch ja nicht, einen Blick in das Paket zu werfen“, warnte Hoskins und warf ihm einen unheilvollen Blick zu. „Ich habe dir schon einmal gesagt, daß dich das nichts angeht. Du könntest eine sehr unangenehme Überraschung erleben, solltest du irgendwelche Tricks versuchen. Schließlich solltest du auch daran denken, daß ich dich aus reiner Freundschaft mit ins Geschäft genommen habe, damit du dir ein paar Pfund verdienen kannst. Genauso schnell kann ich dich aber wieder hinauswerfen. Also keine Extratouren, Striker.“
    „Keine Angst, Jerry. Ich werde diese Aufgabe vertrauenswürdig erledigen.“
    Zehn Minuten später klopfte es zum zweitenmal an Robsons Zimmertür. Diesmal war es Horaz Prendergast, der merklich aufgeregt war. „Ich habe die Augen offengehalten und Hoskins aus Ihrem Zimmer kommen sehen, Mister Robson...“
    Der Sergeant legte warnend einen Finger auf die Lippen und sah auf den Flur hinaus, bevor er die Tür schloß und Mister Prendergast ans Herz legte: „Nennen Sie mich Striker, Mister Prendergast. Man weiß nie, ob die Wände Ohren haben. Was kann ich für Sie tun?“
    „Entschuldigen Sie meine Voreiligkeit, Mister Rob... Mister Striker. Ich dachte nur, weil doch Hoskins aus Ihrem Zimmer kam. Na ja, ich dachte, vielleicht hat das etwas zu bedeuten. Ich meine...“
    „Sie machen sich Sorgen wegen Miß Mills.“ Sergeant Robson erkannte sofort den eigentlichen Zweck von Mister Prendergasts Besuch.
    „Ja“, gab der jetzt unumwunden zu. „Ich wollte mich einfach noch mal vergewissern, ob Sie noch an meine Bitte denken, diesen Verräter Hoskins unauffällig aus dem Verkehr zu ziehen, so daß Miß Mills von dieser Gemeinheit verschont bleibt.“
    „Darüber habe ich auch schon nachgedacht, wenn ich ehrlich bin“, erwiderte Jim Robson stirnrunzelnd. „Ich sehe da ein kleines Problem, das aber zu lösen sein wird.“
    „Welches, Mister... Striker?“
    „Irgend jemand muß Jerry Hoskins morgen vormittag unter einem Vorwand vom Gelände des Heimes auf die Straße locken, so daß er keinen Verdacht schöpft. Ein Kollege von mir, Sergeant Beilwood, würde ihn dann in Empfang nehmen, bevor Hoskins auch nur piep sagen kann.“
    „Das kann ich doch übernehmen“, versicherte Horaz Prendergast eifrig. „Da fällt mir schon was ein. Schließlich bin ich hier sein Chef. Ich sage einfach, er soll mir helfen, eine Kiste zur Straße zu bringen, die dort abgeholt würde. Dann muß er einfach mit. Was meinen Sie?“
    Sergeant Robson erklärte sich sofort einverstanden: „Alle Achtung, Mister Prendergast. Das muß wirklich hinhauen. Ich werde jetzt gleich mit dem Yard telefonieren und alles in die Wege leiten. Mister Hoskins wird Augen bekommen wie Salatschüsseln. Schade, daß ich nicht dabei bin. Tut mir direkt leid, daß ich sein Gesicht nicht sehen kann.“
    „Wo sind Sie denn morgen früh, Sergeant... Verdammt, jetzt ist es mir schon wieder rausgerutscht. Horaz, du wirst langsam alt und vergeßlich“, sagte er zu sich selbst.
    „Morgen früh? Tja, da wird Donald Striker ein wichtiges Paket aufgeben. Ein letzter Dienst für Mister Hoskins. Ein Freundschaftsdienst wird es allerdings nicht sein. Das werden auch die Empfänger der Sendung bald darauf schmerzlich erfahren müssen.“

    Wilkesham, 21 Uhr 10.
    „Herzlich willkommen, Inspektor“, begrüßte Perry Clifton Bert Ridley, der soeben im Haus von Mister Miller eintraf.
    „Guten Abend zusammen. Ich hoffe, ich treffe zur rechten Zeit ein?“
    Das war das Zeichen für Dicki, sich gleich einmal in Erinnerung zu bringen, damit dem Herrn von Scotland Yard bewußt wurde, wer in diesem Fall noch mitzumischen gedachte. Lässig
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