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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)
Autoren: H. H. T. Osenger
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Lars und Mike aufmerksam, der Streifenwagen hielt, der Fahrer schaltete das Warnblinklicht ein. Mit aufmerksamen Mienen stiegen die beiden Männer aus, setzten die Dienstmützen auf und näherten sich Mike und Lars.
    „Was ist denn los, Jungs?“, fragte ein ziemlich rundlicher Mann Anfang Dreißig, unter dessen Mütze dunkelblonde Locken hervor quollen. Der Andere war dunkelhaarig und schlank, ungefähr so alt wie sein Kollege.
    „Haben Sie schon etwas herausgefunden?“, fragte Lars atemlos vor Spannung und Hoffnung.
    „Was denn herausgefunden?“, fragte der Dunkelhaarige.
    „Na, wo Schlicherum geblieben ist!“, fuhr es aus Lars heraus.
    Die beiden Polizisten sahen sich verständnislos an. „Wer ist Schlicherum?“, fragte dann der Dicke und sah Lars mit einem zweifelnden Gesichtsausdruck an.
    Nun warfen sich Lars und Mike einen ebenso verständnislosen Blick zu. „Na, Schlicherum eben!“, sagte Mike etwas ungeduldig. „Der Ortsteil Schlicherum! Wohnhäuser, ein paar Bauernhöfe und zwei Kneipen. Das Dorf, das hier an dieser Straße lag!“ Und während er es aussprach, wurde sich Mike verblüfft bewusst, dass er von seinem Dorf bereits in der Vergangenheitsform sprach.
    „Du meinst Bettikum!“, sagte der dickere Polizist und zeigte nach links über die Äcker auf eine Ansammlung von Häusern.
    „Nein, nein, nein!“, sagte Lars ziemlich laut, während er heftig den Kopf schüttelte. „Ich rede nicht von Bettikum, auch nicht von Derikum. Hier an dieser Stelle müsste Schlicherum stehen. Und es ist weg! Spurlos verschwunden!“
    Mike versuchte es im Tonfall der Vernunft. „Sehen Sie, da war doch gerade das Gewitter. Und während wir durch das Gewitter fuhren, krachte es auf einmal laut und dann war Schlicherum weg. Sie müssen doch etwas unternehmen in dieser Sache!“
    „Gewitter? Heute?“ Der dickere Polizist machte ein Gesicht, als würde ihm jemand erzählen, dass er gerade eine Kuh mit drei Köpfen gesehen hätte.
    „Ja!“, riefen Lars und Mike wie aus einem Mund.
    Die Polizisten warfen sich erneut einen Blick zu, aber dabei begannen sie zu schmunzeln. Der Dicke zog den Gürtel mit der Pistole und den Handschellen höher und schnaufte behaglich.
    „Also, jetzt hört mal gut zu, Jungs!“ sagte er dann in einem Ton, der wohl besagen sollte: Noch bin ich nicht sauer, aber es fehlt nicht mehr viel! „Ich hab heute gute Laune, deswegen sage ich euch nur, dass die Polizei nicht zum Verschaukeln da ist. Wenn ihr zwei jetzt ganz schnell die Biege macht, dann vergesse ich vielleicht, dass es euch gibt und ihr mit uns ein Späßchen machen wolltet, kapiert?“
    Lars und Mike waren von den Socken! Wieso glaubten die Polizisten ihnen nicht? Überhaupt: Wie konnten sie denn leugnen, dass das Dorf weg war?
    „Sie verstehen nicht!“ Mike versuchte es ein zweites Mal mit einem erklärenden Tonfall. „Hier an dieser Stelle befindet sich nur Acker, und es müsste ein Dorf hier sein. Mit einer Kapelle. Die ist dem heiligen Antonius geweiht, und deswegen heißt diese Straße doch auch St.-Antonius-Straße!“
    Die Gesichter der Polizisten wechselten nun den Ausdruck. Der Dunkelhaarige musterte die beiden Jungen nachdenklich, der Dicke wurde sauer.
    „Dies hier“, sagte er ungemütlich, „ist die Kommunalstraße 20 und sie heißt im weiteren Verlauf Rosellener Kirchstraße. Hoffentlich hörst du bald auf, mir so einen Mist zu erzählen, Kleiner!“
    Ganz langsam dämmerte es Lars und Mike, dass hier keine Hilfe zu erwarten war. Im Gegenteil, sie spitzten die Ohren, als der Dunkelhaarige seinem Kollegen etwas zu murmelte, was die Jungen offensichtlich nicht hören sollten. „ … nach meinem Eindruck ernst … - wohl verwirrt … - in Gewahrsam nehmen, wer weiß, was mit denen sonst noch passiert …“
    Mike reagierte blitzschnell. Er setzte ein Grinsen auf, von dem er allerdings spürte, dass es nicht echt wirken konnte. „Okay, okay, war ja nur ein Scherz! Wir wollten mal sehen, wie Sie reagieren würden! Kommt nicht wieder vor!“
    Damit bückte er sich nach seinem Rad, hob es mit einiger Mühe an und raunte dabei zu Lars: „Bloß weg hier, Mann!“
    Lars verstand. Auch er lächelte, als wolle er für eine Reklame für Zahncreme posieren. „Nichts für ungut. Bis demnächst!“ Damit nahm auch er sein Rad auf. Die Jungen traten in die Pedale und versuchten dabei so unauffällig wie möglich über die Schulter zu sehen.
    „Folgen sie uns?“, fragte Lars.
    Mike antwortete: „Nein, bisher nicht!
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