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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
Autoren: Robert Ludlum
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nur sehr langsam voran, mußte sich ungeheuer konzentrieren. Umgeknicktes Gras, kleine, zerbrochene Zweige, aufgequollene Ränder von menschlichen Fußabdrücken in der nassen Erde. Das waren seine Zeichen, seine Spuren. Er konnte es sich nicht erlauben, auch nur einen einzigen Fehler zu machen.
    »He, Mann!« sagte plötzlich eine leise Stimme.
    McAuliff warf sich auf die Erde und hielt den Atem an. Links hinter sich sah er den Strahl einer anderen Taschenlampe. Sofort schaltete er seine eigene aus.
    »He, Mann, wo bist du? Bitte melde dich. Du hast dein Planquadrat verlassen. Oder ich meines.«
    Bitte melden ... Planquadrat verlassen. So drückte sich ein Agent aus, aber kein Träger. Der Mann war vom MI6.
    Vergangenheit. War.
    Jetzt: Dunstone Limited.
    Dunstones Team hatte sich getrennt, jedem Mann war ein
bestimmtes Gebiet zugeteilt worden – ein Planquadrat. Das konnte nur bedeuten, daß sie untereinander in Funkkontakt standen.
    Sechs Männer, die Funkkontakt zueinander hatten.
    Um Gottes willen.
    Der Lichtstrahl kam näher, tanzte durch die unglaublich dichte Vegetation.
    »Hier, Mann!« flüsterte Alex mit möglichst tiefer Stimme. Er hoffte gegen jede Vernunft, daß der Regen und das Flüstern den Mann täuschen würden.
    »Mach die Taschenlampe an, Mann.«
    »Ich versuch’s ja, Mann.« Das reichte, dachte McAuliff. Jetzt nichts mehr.
    Der tanzende Strahl brach sich in Tausenden von winzigen Spiegeln, die in der Dunkelheit glitzerten.
    Er kam näher.
    Ohne einen Laut rollte sich Alex von dem Pfad hinunter in die weiche Masse aus Erde und Pflanzen. Das Gewehr unter ihm drückte gegen seine Oberschenkel.
    Der Strahl der Taschenlampe war jetzt fast über ihm, das Licht leuchtete gleichmäßig und hell. Im Streulicht konnte er den Oberkörper eines Mannes sehen. Über dessen Brust zogen sich zwei breite Gurte. An dem einem hing ein Funkgerät in einer Schutzhülle, an dem anderen ein Gewehr, dessen dicker Lauf über die Schulter des Mannes ragte. Die Taschenlampe trug er in der linken Hand, in der rechten hielt er eine große, bedrohlich wirkende Pistole.
    Der Überläufer vom MI6 war ein vorsichtiger Agent. Sein Instinkt war geweckt worden.
    McAuliff wußte, daß er an die Pistole herankommen mußte. Er durfte nicht zulassen, daß der Mann einen Schuß abgab. Er wußte nicht, wie weit die anderen entfernt waren, wie nah die Planquadrate zusammenlagen.
    Jetzt!
    Er sprang auf, und seine linke Hand schoß nach oben, direkt auf den Lauf der Pistole zu. Er zwängte seinen Daumen in die Wölbung am Abzug, rammte dem Mann in der Bewegung die Schulter gegen den Kopf und stieß ihm sein linkes
Knie von unten in die Hoden. Der Agent sackte zusammen und rang nach Luft. Die Muskeln in seiner Hand erschlafften für einen Moment. Alex entriß ihm die Pistole und schleuderte sie in die Finsternis.
    Der Jamaikaner, der sich vor Schmerzen krümmte, hob den Kopf. In der linken Hand hielt er immer noch die Taschenlampe, deren Strahl auf die Erde gerichtet war. Sein Gesicht war verzerrt – und er wollte Luft holen, um zu schreien.
    McAuliff stieß ihm die Finger in den Mund und zog mit aller Kraft nach unten. Der Mann wurde nach vorn gerissen und schmetterte ihm die Taschenlampe aus Metall auf den Kopf. McAuliff fing an zu bluten, aber er hörte nicht auf, an dem Mund des Schwarzen zu zerren. Er spürte, wie die Zähne durch seine Haut drangen, spürte die Schreie.
    Sie überschlugen sich und stürzten in das Dickicht. Der Jamaikaner hämmerte weiter mit der Taschenlampe auf McAuliffs Kopf ein, Alex riß weiter mit aller Kraft an dem Mund, der den Alarm geben konnte.
    Sie rollten auf eine Stelle mit tiefem, weichem Schlamm. McAuliff spürte einen Stein zwischen seinen Fingern, riß seine linke Hand los, packte den Stein und schmetterte ihn dem Schwarzen auf den Mund, über seine eigenen Finger. Die Zähne des Mannes zersplitterten, er erstickte fast an seinem Speichel. Alex zog seine blutende Hand heraus, krallte sich in dem dichten Haar des Mannes fest und drückte seinen Kopf in den weichen Schlamm. Unter der Oberfläche waren erstickte Schreie zu hören. Lautlos stiegen kleine Luftblasen aus der sumpfigen Erde auf und zerplatzten im Licht der am Boden liegenden Taschenlampe.
    Und dann war alles ruhig.
    Der Mann war tot.
    Und er hatte keinen Alarm geben können.
    Alexander hob die Taschenlampe auf und sah sich die Finger seiner rechten Hand an. Die Haut war aufgerissen, er konnte die Abdrücke von Zähnen erkennen, aber die
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