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Die große Volksverarsche

Die große Volksverarsche

Titel: Die große Volksverarsche
Autoren: Hannes Jaenicke
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vom Markt zu nehmen. Zur Freude der Konkurrenz, denn auch die tüftelt immer wieder – bislang erfolglos – an einem Potenzmittel für die weiblichen Konsumenten ...
    Und Sie erinnern sich doch sicherlich an die Schweinegrippe, oder? Ende August 2009 sagte Herr Prof. Löwer, Chef des Paul-Ehrlich-Instituts,
in einem Interview mit der Berliner Zeitung: »Es ist natürlich ein Wettlauf, aber ich denke, dass wir ihn aufnehmen sollten. (...) Das Ziel, die Verbreitung des Erregers einzudämmen, scheint nicht mehr realistisch zu sein. Die Bundesregierung verfolgt daher die Strategie, die Zahl der schweren Krankheits- und Todesfälle zu minimieren. Daher sollen – neben dem medizinischen Personal, der Polizei und Feuerwehr – vorrangig Schwangere und chronisch Kranke, egal welchen Alters, geimpft werden.«
    Die Vorgeschichte: Alles begann mit der Vogelgrippe, einem Virus, der sich vom Tier auf den Menschen übertragen und dann auch eine tödliche Erkrankung auslösen kann. Eifrige Virologen – manch einer entpuppte sich hinterher als eng verbandelt mit namhaften Impfstoffherstellern – betrieben Panikmache, indem sie lautstark warnten, es könne zu einer Pandemie kommen, wenn das Virus lernt, auch von Mensch zu Mensch zu wirken. Als Vorsichtsmaßnahme wurden, mit erheblicher finanzieller Unterstützung der Regierungen, entsprechende Pandemie-Impfstoffe entwickelt. Doch das Virus blieb seinem bisherigen Übertragungsweg treu. Was also tun mit all dem Impfstoff? Händeringend suchte die Pharmaindustrie nach einem Virus, der sich mit dem gleichen Impfstoff behandeln lässt. Schließlich fand man das Schweinegrippe-Virus wieder. Einst von Vietnam-Heimkehrern in die USA eingeschleppt, entdeckte man es nun in Australien. Allerdings war es dort ebenso wie in den USA komplett ungefährlich. Aber dann, es war Anfang Mai 2009, wurde dieses Schweinegrippe-Virus in Mexiko gesichtet und von einem Berater der britischen Regierung zur gravierenden Pandemie-Gefahr erklärt. Die BBC schnappte den Köder auf... und die Marketing-Falle (»fear mongering« = gezielte Panikmache) schnappte zu. Denn was damals noch keiner wusste:
Der Herr Berater stand seit drei Jahren mit 135.000 Euro per anno auf der Gehaltsliste von GlaxoSmithKline, dem Hersteller des Pandemie-Impfstoffes Pandemrix. Danach musste nur noch die Weltgesundheitsorganisation von der Pandemie-Gefahr überzeugt werden, was mittels industriehöriger Experten auch schnell gelang. Fertig war der Absatzmarkt. Allein der kritischen Berichterstattung in den Medien ist es zu verdanken, dass die erhoffte Impfwelle in Deutschland ausblieb. Doch die Bürokraten in den Ministerien hatten den Impfstoff bereits eingekauft – auf Kosten der Steuerzahler und zur Freude der Impfstoffhersteller. Also wurde der Impfstoff ungenutzt wieder vernichtet – ebenfalls auf Kosten der Steuerzahler ...
    KONSUMENTEN-NAVI
    Für Patienten: Gute Pillen – Schlechte Pillen ( www.gutepillenschlechtepillen.de )
    Für Fachleute: arznei-telegramm 77 ( www.arznei-telegramm.de )

    Alternative Heilansätze, Naturheilmittel und die guten alten »Hausmittel« wie Umschläge, Inhalieren und Schwitzbad werden von Pharmaindustrie und Apothekerschaft herablassend belächelt. Ihr Manko: Sie kosten (fast) nichts. Und so wird uns von Kindesbeinen an bei Erkältung oder Entzündungen lieber sofort ein Antibiotikum verabreicht. Aber die Erreger sind nicht dumm und wappnen sich zunehmend gegen diese Chemie ... Insofern muss man wahrlich kein Öko-Spinner oder Eso-Freak sein, wenn man bei bestimmten Beschwerden jahrhundertealte Rezepturen vorzieht. Meiner bescheidenen Erfahrung nach dauert
eine normale Erkältung mit Medikament etwa eine Woche, ohne Medikament sieben Tage. Das Gleiche gilt für Lippen-Herpes: mit Zovirax & Co. eine Woche, ohne sieben Tage. Doch dank der Gehirnwäsche, der die Pharmabranche uns ständig unterzieht, haben wir das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte unseres Körpers längst verloren.
    Abschließend noch eine amüsante Episode aus dem persönlichen Nähkästchen: 1995 drehte ich mit der Bavaria-Filmproduktion den Dreiteiler »Der Räuber mit der sanften Hand«, basierend auf der Autobiografie des cleversten und gefürchtetsten Bankräubers der deutschen Nachkriegsgeschichte: Siegfried Dennery. Da Dennery sich jahrelang auf der Insel San Lucia in der Karibik versteckte und nur für seine Banküberfälle nach Deutschland reiste (bei denen übrigens nie eine Person zu Schaden kam), fand der
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