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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition)
Autoren: Dante Alighieri
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von tüchtigkeit und wissen.
     
Ich machte für die weiterfahrt erglühen
Mit dieser kurzen rede mein geleite –
Nun hätt ich sie nur abgebracht mit mühen.
     
Den morgen hinter sich zur tollen weite
Beflügelten sie ihre ruder gerne
Sich immer haltend nach der linken seite.
     
Schon sahen in der nacht wir alle sterne
Des andern pols ● die unsren so in tiefen
Dass sie nicht tauchten aus der meeresferne.
     
Fünfmal erhellten sich und es entschliefen
Sovielmal über uns des mondes strahlen
Seit wir zum hohen unternehmen liefen:
     
Als ich dann einen durch entfernung fahlen
Bergzug von einer solchen höh entdecke
Wie ich bis dahin schaute noch niemalen.
     
Uns kam die freude ● doch sie ward zum schrecke:
Vom neuen land her eines wirbels wehen
Zerschmetterte des fahrzeugs nächste ecke ●
     
Dreimal liess ers mit allen wassern drehen ●
Das hinterschiff stand hoch ● beim vierten zug
Das vordre abwärts – so musst es geschehen –
     
Bis über uns das meer zusammenschlug.
     
    HÖLLE ● XXVI. GESANG ● 76–142.
     

GRIFFOLINO DER GOLDMACHER
O du der mit den nägeln dich zerfetzest ●
So sprach mein führer einen an von jenen ●
Und manchmal sie wie zangen an dich setzest:
     
Sag uns: ist ein Lateiner unter denen
Die hier gefangen sind ● wenn dir die klauen
In ewigkeit nach diesem werk sich sehnen...
     
›Lateiner sind wir die in solchem grauen
Zu zwein du siehst ● versezt der eine weinend ●
Doch du wer bist du der nach uns kommt schauen?‹
     
Der führer sprach: Der bin ich der sich einend
Mit diesem sterblichen von Schlund zu Schlunde
Absteigt ● die hölle ihm zu zeigen meinend.
     
Da trennten sie sich jäh aus ihrem bunde
Und jeder zitternd seine blicke spannte
Mit andren die es hörten in der runde.
     
Der gute meister ganz zu mir sich wandte
Und sprach: Sag ihnen was du bist gesonnen!
Und ich begann da seinen wunsch ich kannte:
     
Soll die erinnerung nicht ganz zerronnen
Auf erden sein an eure frühern jahre ●
Soll sie noch leben unter vielen sonnen:
     
Macht dass ich wer ● von wo ihr seid erfahre..
Bangt nicht ob eurer eklen und verzerrten
Bestrafung dass sich dies mir offenbare!
     
›Ich war Arezzos kind und durch Alberten
Von Siena wurde ich verbrannt ● doch schmerzen
Mich andre sünden die hieher mich sperrten.
     
Wol ist es wahr ● ich sprach zu ihm in scherzen:
Ich kann mich in die luft zum flug erheben!
Und er liess schwach an sinn und leicht von herzen
     
Die kunst sich zeigen.. und ich ward nur eben
Weil er durch mich kein Dädalus – an jenen
Der sohn ihn hiess ● zum feuertod gegeben.
     
Doch in den lezten zirkel von den zehnen
Verstiess weil ich die schwarzkunst mir erlesen
Mich Minos dem nichts durchgeht vom geschehnen.‹
     
Ich sprach zum dichter drauf: Ist je gewesen –
So sehr sind es nicht einmal die Franzosen –
Ein eitleres geschlecht als die Sienesen?
     
    HÖLLE ● XXIX. GESANG ● 85–123.
     

DER HUNGERTURM ● UGOLINO
Wissen musst du: ich war Graf Ugolin ●
Erzbischof Rüdiger ist der daneben ●
Nun hör wie ich so nahe kam an ihn.
     
Wie ich durch sein heimtückisches bestreben
Indem ich mich auf ihn verliess ● gefangen
Getötet ward brauch ich nicht anzugeben.
     
Doch wovon keine kunde du empfangen:
Nämlich wie grausam war mein lezt verhängnis
Das hör und urteil ob er sich vergangen.
     
Ein enger mauerschacht in dem gefängnis –
Des hungers namen hats durch mich erhalten –
Worin noch mancher schmachten muss in bängnis:
     
Hatte mir angezeigt durch seine spalten
Schon manchen mond.. da kam ein schlimmer mahner
Im schlaf und riss mir auf der zukunft falten.
     
Der hier schien mir der herr zu sein und planer
Der wolf und wölflein zum gebirge hezte
Das Lucca's schau verbietet dem Pisaner
     
Durch hunde magre schnelle wolgewezte
Gualandi mit Sismonden und Lanfranken
Die er an seines zuges spitze sezte.
     
Nach kurzem laufe schienen mir zu wanken
Vater und söhne ● scharfer hauer drohte –
So schien mir – und zerfezte ihre flanken. ..
     
Als ich erwacht war mit dem morgenrote
Hört ich bei den mit mir gefangnen Meinen
Ein schluchzen untern schlaf und ruf nach brote.
     
Sehr grausam bist du fühlst du nicht schon peinen
Beim denken was im herzen mich befangen..
Und weinst du hier nicht – wobei willst du weinen?
     
Sie waren wach.. die stunde war vergangen
Wo uns die speise kam an diesem orte
Und jeder war ob seines traums in bangen.
     
Vernageln hört ich unter mir die pforte
Des fürchterlichen turms und
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