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Die göttliche Komödie (German Edition)

Die göttliche Komödie (German Edition)

Titel: Die göttliche Komödie (German Edition)
Autoren: Dante Alighieri
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nicht bänglich –
Und eine stimm entstieg der nächsten klamme
Doch um ein wort zu bilden unzulänglich.
     
Ich fasste nichts ● stand ich auch auf dem kamme
Des bogens der hier zwischen lag als strebe ●
Doch schien es dass den sprecher zorn entflamme.
     
Ich sah hinunter ● doch kein aug das lebe
Kann durch das finster dringen bis zum schlunde:
Meister ● sprach ich ● vom andren walle hebe
     
Dich her! und steig mit mir hinab zum grunde.
Ich höre wol doch kann ich nichts verstehen
So wie ich schaue aber nichts erkunde.
     
Er sprach: nicht andre antwort soll ergehen
Als die der tat... denn ein gerecht anliegen
Muss stumm erwidert werden mit geschehen.
     
Wir waren an der brücke abgestiegen
Wo sie verbindet mit der achten mauer
Und dann sah ich die bolge vor mir liegen.
     
Ich sah darinnen schreckliches gekauer
Von schlangen ● an gestalt so mannigfachen
Dass heute noch mein blut erstarrt vom schauer.
     
So kann nicht Lybiens wüste rühmens machen
Von dem was sie an ottern vipern schleichen
Hervorbringt und an würmern und an drachen ●
     
Noch sieht man schlimmres giftgeziefer streichen
Und mehr im ganzen lande der Aethiopen..
In diesen furchtbarn knäueln ● ohnegleichen
     
Sogar beim Roten Meere in den tropen ●
Kam eine schar nackt und entsezt gesprungen
Nichts hoffend von versteck noch Heliotropen.
     
Die hände trugen rückwärts sie gezwungen
Von nattern die in ihren hüften Stacken
Die köpfe und die schweife vorn verschlungen.
     
Ich sah dann eine schlange einen packen
Der uns am nächsten war und ihn durchstechen
Dort wo sich an die schulter fügt der nacken.
     
So schnell kann man ein a und i nicht sprechen
Wie er entbrannt' und glühte ● und vernichtet
Zu lauter aschen musst er niederbrechen.
     
Doch kaum lag er am grund so zugerichtet
Als sich der staub von selbst zusammenschweisste
Zum gleichen der er vorher war verdichtet.
     
So wie bezeugt von manchem hohen geiste
Der Phönix sterbe und sich dann erneue
Wenn das fünfhundertste der jahre kreiste...
     
Kein kraut kein korn das ihn als speise freue ●
Er lebt von weihrauch-träne und gewürze
Und nard und myrrhe sind ihm lezte streue...
     
Und so wie einer der zu boden stürze –
Er weiss nicht wie – durch böser geister klauen
Durch jene sucht die uns die freiheit kürze:
     
Wenn er sich dann erhebt noch ganz im grauen
Der grossen ängste die ihn überwanden
Und ringsherum blickt und erseufzt im schauen:
     
So war der sünder als er aufgestanden.
     
    HÖLLE ● XXIV. GESANG ● 1–118.
     

ODYSSEUS LETZTE FAHRT
Nachdem die flamme angelangt war dorten
Wo es ihm gut erschien nach ort und stande
Hört ich den führer reden mit den worten:
     
Ihr die ihr beide seid in Einem brande
Wenn ichs um euch verdient wie ihr auch richtet ●
Wenn ichs um euch verdient im erdenlande
     
Als ich die hohen verse einst gedichtet:
Geht nicht hinweg... einer von euch entdecke
Wie er zum tode kam durch sich vernichtet!...
     
Der alten doppelflamme grössre ecke
Zuerst mit murmeln auf- und niederragte
Wie eine die der windeshauch erschrecke ●
     
Dann mit der spitze hier und dorthin jagte..
Als wäre zunge sie die ihn entsandte
So schnellte sie den laut hervor und sagte:
     
Ich trennte mich von Kirke die mich wandte
Ein jahr schon bei Gaëta ab vom wege
Bevor Aeneas so den platz benannte.
     
Nicht zärtlichkeit des sohnes ● nicht die pflege
Des greisen vaters ● nicht die schuldige liebe
Die in Penelope die freude rege:
     
Vermochte dass mein drängen unterbliebe
Wie ich mich über alle welt belehre ●
Der menschen tüchtigkeit und eitle triebe.
     
Ich steuerte hinaus zum offnen meere
Mit Einem fahrzeug und den paar genossen
Die mich erwählt zum ständigen verkehre.
     
Die beiden ufer hatten wir erschlossen
Bis nach Marokko bis zu den Hispanen
Und andrem land vom gleichen meer umflossen.
     
Wir alt und müd schon ich und die kumpanen
Gelangten dann zu jenem engen rachen
Wo uns die pfosten Herkules' gemahnen
     
Von hier ab weiter keinen schritt zu machen.
Rechts liess ich schon die küste der Iberer
Links hatte Ceuta hinter sich der nachen.
     
O brüder ● sprach ich ● durch die unzahl schwerer
Gefahren seid ihr nun gelangt zum westen.
Zeigt euch an hohem sinne nun nicht leerer
     
In eures lebens nur noch kargen resten:
Dass ihr jezt die erforschung wolltet missen
Der sonn-rückwärtigen unbewohnten festen.
     
Ich ruf euch eure abkunft ins gewissen:
Ihr seid nicht da zu leben gleich den kühen
Doch zum verfolg
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