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Die Göttin der kleinen Siege

Die Göttin der kleinen Siege

Titel: Die Göttin der kleinen Siege
Autoren: Yannick Grannec
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erster farbiger Mathematiker 1965 in die National Academy of Sciences berufen.
    41 Wolfgang Ernst Pauli starb am 15. Dezember 1958 in Zürich an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Im Krankenhaus machte er einen Besucher auf die Nummer seines Krankenzimmers aufmerksam: 137. 1/137 ist der ungefähre Wert der Feinstrukturkonstante a, die die Stärke der elektromagnetischen Wechselwirkung und somit die Kopplungsstärke der Elementarteilchen angibt. Sie berechnet sich aus der Interaktion von Elektron und Photon. Die Zimmernummer 137 ist ein letztes Beispiel für die Synchronizitäten, die Pauli so sehr am Herzen lagen. Doch letzten Endes ist es eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, und ihr Resultat hängt leider, vor allem in lebenden Fällen, auch noch von der vorhandenen oder nicht mehr vorhandenen Energie ab …
    42 John von Neumann starb am 8. Februar 1957 in Washington 53-jährig an einem Krebsleiden, dessen Ursache möglicherweise auf seine Anwesenheit bei den Nukleartests auf dem Bikini-Atoll 1946 zurückging. Vor seinem Krankenzimmer hielt ein Soldat Wache, denn die CIA fürchtete, er könne unter dem Einfluss von Schmerzmitteln militärische Staatsgeheimnisse preisgeben.
    43 Erst in den Siebzigerjahren sollte eine neue Physikergeneration (darunter Gabriele Veneziano, geb. 1942 und Leonard Susskind, geb. 1940) mit der Stringtheorie ein eindimensionales Modell zur Quantengravitation aufstellen (im Gegensatz zum nulldimensionalen Elementarteilchenmodell der Quantenfeldtheorie). Doch bis heute ist die Grand Unification , die Große Vereinheitlichte Theorie, die drei der vier bekannten Grundkräfte (einst vereinigt im Urknall und nach der Abkühlung aufgespalten) zusammenfasst, ein wundervoller Weißer Wal.
    44 Die Einstein-Biografen Highfield und Carter sprechen in ihrem Kapitel „Das Vermächtnis“ (in Bezug auf den Sohn Hans Albert) von Einstein als von einem „Mann, in dem sich intellektuelle Weitsicht mit einer emotionalen Kurzsichtigkeit verband, der etliche seiner Mitmenschen zum Opfer fielen.“ (Highfield u. Carter, S. 15)
    45 Paul Joseph Cohen (1934–2007) lehrte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004. 1966 bekam er die Fields-Medaille. Er konnte den Unabhängigkeitsbeweis der Kontinuumshypothese erbringen, während Gödels Ergebnis als deren „relativer Konsistenzbeweis“ (relativ zur Zermelo-Fraenkelschen Mengenlehre) gilt.
Cohen entwickelte 1963 an der Stanford University das Forcing oder die Erzwingungsmethode, anhand derer er beweisen konnte, dass die Kontinuumshypothese nicht mit den üblichen mengentheoretischen Axiomen bewiesen werden kann, nachdem er zuvor zusammen mit Gödel in Princeton bewiesen hatte, dass die Kontinuumshypothese mit den üblichen mengentheoretischen Axiomen nicht widerlegbar ist … Belassen wir es dabei – auch der Körper der Autorin ist begrenzt.
    46 Ein weiterer Gral der Mathematik ist die Riemannsche Vermutung. Aufgestellt im 19. Jahrhundert von Bernhard Riemann, wurde sie erst 2006 schlüssig bewiesen. Damals gab die Royal Society bekannt, dass die Prüfung des letzten De-Bourcia-Beweises abgeschlossen sei und sie keine Fehler in seiner Argumentation hatte finden können. Damit ist nach dem Fermat-Satz eines der größten mathematischen Probleme unserer Zeit gelöst. Es geht dabei um die Primzahlenverteilung, insofern ist das Thema für die Sicherheit der Kryptografie interessant.
    47 Dieses Dokument aus dem Jahr 1970 kann in Gödels Nachlass eingesehen werden. Es gibt weder eine Einführung noch einen Kommentar, noch eine Erläuterung der angewandten Modallogik, einer Sonderform der intuitionistischen Prädikatenlogik; Kurt Gödel, „Eine intuitionistische Interpretation des Aussagenkalküls“, in: Karl Menger et al., Ergebnisse eines Mathematischen Kolloquiums 4 (1932), S. 39 f. Gödel verweist zwar nicht darauf, dennoch mag es so scheinen, dass dieser „ontologische Beweis“ auf dem Argument des heiligen Anselm von Canterbury beruht, eines Frühscholastikers des 11. Jahrhunderts, sowie auf den späteren Arbeiten zur logisch-begrifflichen Erfassung des (göttlichen) Seins von Descartes und Leibniz; s. Kurt Gödel, Collected Works Bd. 3, S. 403 f. u. 429 ff.
    48 Man ist natürlich heute weit davon entfernt, das theologische Weltbild wissenschaftlich begründen zu können, aber ich glaube, schon heute dürfte es möglich sein, rein verstandesmäßig (ohne sich auf den Glauben und irgendeine Religion zu stützen) einzusehen, dass die theologische Weltanschauung mit allen
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