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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)
Autoren: Kathryn Littlewood
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ein kleines Schubfach unter der Spüle ihrer Fernsehküche auf und nahm ein winziges bläuliches Einmachglas heraus, das mit einer durchsichtigen, dicklichen Flüssigkeit gefüllt war.
    »Und was für ein Kleister kommt da in den Teig?«, fragte Tymo.
    »Seit Menschengedenken sind die Steinkreis-Feen dafür bekannt, dass sie niemals ihr Wort brechen. Das hier«, sagte Lily und schüttete ein paar Tropfen des durchsichtigen Gelees zu den übrigen Zutaten, »ist ihr Speichel.«
    »Eklig«,
sagte Tymo und verdrehte die Augen.
    Eine halbe Stunde später zog Lily das Blech mit den
Kein-Wortbruch-Hörnchen
aus dem Ofen und reichte Rose und Tymo zwei davon, die noch glühend heiß waren. »Auf drei«, sagte sie und nahm selbst eines. »Eins … zwei … drei.«
    Rose schob das blättrige, buttertriefende Hörnchen von der einen verbrannten Hand in die andere, immer hin und her. Sie hatte doch im Traum nicht angenommen, Lily bei der Torten-Gala schlagen zu müssen. Sie hatte keine Ahnung, wie – oder ob – sie sie besiegen konnte.
    »Nun?«, fragte Lily und steckte ihr Hörnchen in den Mund. »Esst ihr mit oder nicht?«
    In diesem Augenblick hasste Rose ihre Tante so abgrundtief, dass ihr das Blut zu Kopfe stieg.
Ich kann sie schlagen
, dachte sie.
Ich muss es einfach.
    Sie stopfte das Hörnchen in den Mund und verschlang es.
     
    Fix und fertig taumelten Rose und Tymo aus der Hintertür des Studios, wo Polly und Albert schon auf sie warteten. Basil und Nella saßen angeschnallt auf der Rückbank des Familienvans.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Polly, die am Auto gelehnt hatte und ihnen jetzt entgegenkam. Sie trug dieselbe schmutzige, gestreifte Schürze wie sonst auch. Zu Hause in der Küche der Glycks sah dieses Kleidungsstück ganz okay aus, im Umkreis eines Fernsehstudios wirkte es jedoch ziemlich fehl am Platz.
    »Sie hat eingewilligt«, sagte Rose.
    »Sie macht mit bei der Meisterschaft?«, fragte Polly.
    Rose nickte.
    »Und du lässt sie absichtlich gewinnen, und sie gibt dir das Backbuch zurück?«, fragte Polly.
    »Nein«, sagte Rose.
    Albert sah sie nervös abwartend an. »Was meinst du mit
Nein?
War das nicht der Plan?« Seit ihnen das Backbuch abhanden gekommen war, hatte er sich nicht mehr rasiert und keinen Sport mehr getrieben. Seine Wangen waren recht rundlich geworden, und ein dicker Bart, der wie aus Stahlwolle aussah, umhüllte den unteren Teil seines Gesichts.
    Rose schluckte. »Sie hat gesagt, sie gibt das Backbuch zurück, wenn wir sie offen und ehrlich schlagen. Und wenn wir verlieren, müssen wir versprechen, es nie wieder von ihr zurückzuverlangen. Dann ist es auf ewig verloren.«
    »Oh«, sagte Polly leise. »Das hört sich ja ganz anders an.«
    »Allerdings!«, rief Albert und rang nach Atem. »Meine Güte!«
    Rose ließ den Kopf hängen. »Es tut mir leid. Ich weiß nicht, wie es schiefgehen konnte. Ich war sicher, sie würde das Buch zurückgeben, wenn ich ihr anbieten würde, sie gewinnen zu lassen! Aber jetzt muss ich sie in Wirklichkeit schlagen! Und wir haben
Kein-Wortbruch-Hörnchen
gegessen, wir können also nicht mehr zurück.«
    Polly legte Rose die Hand auf die Wange. »Tja, du weißt, was das bedeutet.«
    »Was?«
    »Du musst die
Gala des Gâteaux Grands
gewinnen.«
    Rose ließ den Kopf hängen.
    »Meine Güte«, wiederholte Albert, marschierte auf dem Gehweg auf und ab und kratzte sich den verschwitzten runden Kopf.
    »Albert, mein Guter, damit hilfst du uns nicht weiter«, sagte Polly. »Keine Sorge, Rose. Du musst da nicht alleine durch. Wir helfen dir alle dabei, Lily zu schlagen. Wir begleiten dich auf Schritt und Tritt.«
    Vom Rücksitz des Wagens meldete Nella sich zu Wort. »Dumme, einfältige Rose!« Sie gluckste. »Es zu wagen, sich mit der Meisterin der Muffins zu duellieren!«
    »Du
musst
einfach gewinnen«, fuhr Polly fort, »und sei es nur, damit wir das Rezept für den
Alles-Rückgängig-Schichtpudding
in die Finger kriegen, um unser kleines
Lily-ist-die-Beste-
Monster da hinten zu kurieren. Ich nehme mal an, dass die Auswirkungen von
Lilys Geheimsubstanz
sich im Normalfall schnell verflüchtigen. Aber Nella hat einen kompletten Gugelhupf gegessen. Womöglich bleibt sie für immer so, wenn wir das Backbuch nicht zurückbekommen.«
    Nella verschränkte die Arme vor ihrem schmutzigen
101 -Dalmatiner
-T-Shirt. »Ach, Polly!«, rief sie. »Meine Blase ist … angefüllt. Wenn wir nicht schnell eine Toilette erreichen, haben wir es mit einer unangenehmen Situation
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