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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)
Autoren: Kathryn Littlewood
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Polenta
oder
Mächtiger Maisbrei
genannt. Und der ist sehr nahrhaft. Ganz im Gegensatz zu euren amerikanischen Muffins. Sehen schön aus, aber nichts Rechtes drin, wie ich finde.«
    Während Balthasar zu einem Loblied auf die verschiedenen Möglichkeiten von Maisgrieß ansetzte, schlichen Basil und Nella davon, um Erdbeertorten zu begutachten, die auf einem Gestell auskühlten. Tymo hingegen ging zurück in den Patio, um nach
amigas
Ausschau zu halten. Polly und Albert stellten kluge Fragen, ließen sich auf Stühlen nieder und hörten aufmerksam zu.
    Genau wie Rose. Nach einiger Zeit bemerkte sie, dass einige der Falten auf dem Gesicht ihres Ururururgroßvaters sich zu einer Miene verzogen, die einem Lächeln nahe kam. Oder zumindest sah er nicht mehr ganz so brummig aus.
    »Schaut her, so macht man die
Opulente Polenta
«, erläuterte Balthasar. »Man rührt Maisgrieß über einer offenen Flamme in Wasser und Milch.« Er schüttete eine Tasse voll mit dem goldgelben Maismehl in einen Topf mit einer Tasse Wasser und einer Tasse Milch, dann schwenkte er den Topf über dem Rost auf dem Feuer. »Dann fügt man Honig, einen Zweig Rosmarin und Folgendes hinzu.« Balthasar trat an die Wand mit den bläulichen Gläsern und holte eines heraus, auf dem
EL SAPO INFLADO
stand.
    Rose spähte hinein und sah einen riesigen Ochsenfrosch an der Glaswand lehnen. Die Hinterbeine hatte er von sich gestreckt und seine Vorderfüße mit den Schwimmhäuten umfassten seinen monströsen, angeschwollenen Bauch.
    »Das Rülpsen eines aufgeblasenen Ochsenfrosches«, sagte Balthasar und hielt das aufgeschraubte Glas über den brodelnden Topf. Der Frosch stupste sich mit seiner kleinen Lurchfaust in den Bauch, dann stieß er einen grollenden, grummelnden Rülpser aus, der nach Knoblauch roch, was irgendwie nicht überraschend war.
    Aus dem Maisbrei stieg eine Blase auf, breitete sich im gesamten Topf aus und schwoll an, bis sie an die Decke des Blechschuppens reichte, dann platzte sie mit einem Seufzer, und alles fiel wieder in sich zusammen.
    »Na bitte«,
grollte Balthasar, schraubte das Glas zu und stopfte den armen aufgedunsenen Frosch wieder in das Regal.
    Balthasar tauchte einen Löffel in den Topf und reichte ihn Rose. Diese
Opulente Polenta
war so ungefähr das Beste, was sie jemals probiert hatte: samtweich, frisch, saftig – eine perfekte Mischung aus herzhaft und lieblich.
    »Mom, Dad!«, rief Rose. »Das müsst ihr kosten!«
    Beide nahmen einen Löffel von dem meisterlichen Maisbrei.
    »Wow!«, sagte Polly. »Da hast du wirklich was ganz Besonderes gekocht, Balthasar!«
    Balthasar wischte Pollys Kompliment fort wie eine Fliege und grummelte unhörbar weiter. »Ich esse nichts Süßes mehr«, sagte er. »Ihr esst zu viel Süßkram, ihr werdet zu dick, um davonzulaufen, wenn jemand hinter euch her ist. Wenn dieser Maisbrei seine Zauberkraft entfaltet, dann isst man vernünftiger und stopft sich nicht mehr so voll, wie es die meisten Leute tun – diese
Couchpotatoes
. Man isst ein bisschen von dieser
Masa
als Vorspeise, und dann nimmt man ganz automatisch gerade so viel vom Hauptgang zu sich, wie es gesund ist. Ganz anders als mein Kater da drüben, wenn man ihn denn noch Kater nennen kann.«
    »Wie soll man mich sonst nennen?«, kam eine undeutliche Stimme aus einer dunklen Ecke des Raumes.
    Rose traute ihren Augen nicht: Ein dicklicher grauer Kater, der so rund war wie eine Bowling-Kugel, kam träge hinter einer Kiste hervor und stieg über eine Rampe auf einen hölzernen Hackblock auf Rädern. Aufrecht saß er auf den Hinterbeinen und leckte sich das Vorderbein, das im Vergleich zu seinem pausbackigen Gesicht und dem rundlichen Körper ganz dünn war. Das Auffallendste waren seine Ohren, die nicht senkrecht nach oben standen wie bei einer normalen Katze, sondern krumpelig zusammengedrückt in zwei Klumpen über seinem breiten Gesicht nach vorn gefaltet waren.
    »Balthasar, du hättest mir sagen sollen, dass Besuch kommt. Dann hätte ich gebadet. Ich seh ja furchtbar aus!«
    »Wow!« rief Basil begeistert. »Du hast eine sprechende Katze?«
    »Leider«,
erwiderte Balthasar. »Als ich fünfzehn war, hat er sich in die Küche meiner Eltern verirrt und ist über eine Ladung
Gouda-Geplauder-Gebäck
hergefallen, die ich gerade gebacken hatte. Seither hat er nicht mehr die Klappe gehalten.«
    »Gestattet mir, mich ordentlich vorzustellen, da ich den alten Herrn nicht dazu erziehen kann, das für mich zu tun«, sagte der Kater. Er klang
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