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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Autoren: Trudi Canavan
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Seite der Halle standen die Türen der Universität weit offen, und dahinter konnte man schneebedeckten Boden und einen Teil der Inneren Stadt erkennen. Cery drehte sich einmal im Kreis, bevor er feststellte, dass der Magier bereits weitergegangen war.
    »Das wird Harrin mir niemals glauben«, murmelte er, während er seinem Führer hinterhereilte.
    »So ist es nicht gewesen«, sagte Rothen zu Sonea.
    Sonea wandte den Blick ab. »Ich weiß, was ich gesehen habe«, erwiderte sie. »Verlangt Ihr von mir zu lügen?« Die Worte hinterließen einen bitteren Nachgeschmack in ihrem Mund. Sie schluckte und versuchte, verwirrt dreinzuschauen.
    Rothen starrte sie an, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, das verlange ich nicht. Sollte sich herausstellen, dass du heute gelogen hast, würden sich vermutlich viele gegen den Gedanken sperren, dich in die Gilde aufzunehmen.«
    »Genau deswegen musste ich sagen, was ich gesagt habe.«
    Rothen seufzte. »Dann hat es sich deiner Meinung nach tatsächlich so abgespielt?«
    »Das habe ich doch gesagt, oder?« Sonea warf ihm einen flehentlichen Blick zu. »Macht es mir nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist, Rothen.«
    Seine Miene wurde weicher. »Also gut. Vielleicht habe ich an diesem Tag etwas übersehen. Es ist eine Schande, aber es lässt sich nicht ändern.« Er schüttelte den Kopf. »Mir werden unsere Unterrichtsstunden fehlen, Sonea. Falls es -«
    »Lord Rothen.«
    Sie drehten sich um und sahen, dass Osen auf sie zukam. Rothen seufzte abermals, dann kehrte er zu seinem Platz zurück. Als Fergun auf sie zutrat, musste sie ein Stöhnen unterdrücken.
    Nachdem Rothen darum gebeten hatte, sie allein sprechen zu dürfen, hatte Fergun prompt das Gleiche getan. Was wollte er ihr sagen? Sie hatte jetzt nur noch den einen Wunsch, die Anhörung so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Fergun bedachte sie mit einem Übelkeit erregenden Lächeln. »Es läuft alles wie geplant?«, fragte er.
    »Ja.« Sie nickte.
    »Gut«, erwiderte er selbstzufrieden. »Sehr gut. Deine Geschichte war überzeugend, wenn auch ein wenig schlecht formuliert. Aber wie dem auch sei, sie hatte eine erfrischende Aufrichtigkeit.«
    »Freut mich, dass sie Euch gefallen hat«, entgegnete sie trocken.
    Er blickte zu den Höheren Magiern empor. »Ich glaube kaum, dass sie die Diskussion noch lange hinauszögern werden. Sie werden schon bald zu einer Entscheidung kommen. Danach werde ich veranlassen, dass man dir ein Zimmer im Novizenquartier gibt. Du solltest lächeln, Sonea. Die Leute sollen glauben, du wärst überglücklich bei der Aussicht, meine Novizin zu werden.«
    Seufzend zog sie die Mundwinkel hoch und hoffte, dass die Magier in den Sitzreihen über ihr ihre Grimasse für ein Lächeln halten würden.
    »Das reicht mir jetzt«, stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor. »Lasst es uns endlich hinter uns bringen.«
    Er zog die Augenbrauen in die Höhe. »O nein. Ich will meine vollen zehn Minuten.«
    Sonea presste die Lippen aufeinander und beschloss, kein Wort mehr zu sagen. Auf seine nächste Frage antwortete sie einfach nicht. Als sie den Ärger in seinen Augen aufflackern sah, fiel ihr das Lächeln mit einem Mal sehr viel leichter.
    »Lord Fergun?«
    Lord Osen winkte sie zu sich heran. Sonea atmete erleichtert auf, dann folgte sie Fergun zurück in den vorderen Teil der Halle. Der Raum war noch immer vom Summen vieler Stimmen erfüllt. Osen hob die Hände.
    »Ruhe, bitte.«
    Erwartungsvolle Stille legte sich über die Halle.
    Sonea konnte aus den Augenwinkeln Rothen sehen, der sie beobachtete. Abermals durchzuckten sie Gewissensbisse.
    »Die Berichte, die wir heute gehört haben, zeigen deutlich, dass Lord Fergun der Erste war, der Soneas Fähigkeiten erkannt hat«, erklärte Lord Osen. »Legt irgendjemand Widerspruch gegen diese Schlussfolgerung ein?«
    »Ich.«
    Die Stimme klang tief und seltsam vertraut, und sie kam von irgendwo hinter ihr. Jähe Unruhe breitete sich in der Halle aus. Sonea drehte sich um und sah, dass eine der riesigen Türen einen Spaltbreit offen stand. Zwei Gestalten kamen den Gang hinunter auf sie zu.
    Als sie den kleineren der beiden Männer erkannte, stieß sie einen Freudenschrei aus.
    »Cery!«
    Sie machte einen Schritt nach vorn - und erstarrte, als sie Cerys Begleiter erkannte. Ein Raunen ging durch die Halle, und geflüsterte Fragen drangen an Soneas Ohren. Als der schwarzgewandete Magier näher trat, bedachte er sie mit einem prüfenden Blick. Verstört
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