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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Autoren: Trudi Canavan
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glitzernden Dolch heraus und wischte ihn an einem Tuch ab. Jetzt fing Sonea Überraschung und Verwirrung von Lorlen auf. Der Hohe Lord blickte seinen Diener an.
    - Der Kampf hat mich geschwächt, sagte er. Ich brauche deine Stärke.
    Der Diener ließ sich auf ein Knie nieder und hielt ihm den Arm hin. Der Hohe Lord fuhr mit der Klinge über die Haut des Mannes und legte dann eine Hand auf die Wunde. Sonea spürte das Echo eines seltsamen Flatterns in ihrem Kopf.
    - Nein!
    Eine Woge des Entsetzens schlug über ihr zusammen. Vor Schreck über die Wucht von Lorlens Gefühlen ließ Soneas Konzentration abrupt nach. Das Bild wurde schwarz, dann verschwand es zur Gänze.
    - Das kann nicht sein! Nicht Akkarin!
    - Was ist los? Ich verstehe das nicht. Was hat er getan?
    Lorlen schien sich mit Macht zusammenzureißen. Sein Bild erlosch, und Sonea begriff, dass er ihren Geist verlassen hatte.
    - Beweg dich nicht und öffne auch nicht die Augen. Ich muss nachdenken, bevor ich ihm wieder gegenübertrete.
    Einige Herzschläge lang schwieg er, dann kehrte seine Aura zurück.
    - Was du gesehen hast, ist verboten, erklärte er ihr. Es ist das, was wir schwarze Magie nennen. Mithilfe dieser Magie kann ein Magier von jedem lebenden Geschöpf, sei es Mensch oder Tier, Kraft beziehen. Dass Akkarin diese Magie benutzt hat, ist... ist unvorstellbar schrecklich. Er ist sehr mächtig - mächtiger als jeder andere von uns... Ah! Das muss der Grund für seine ungewöhnliche Kraft sein! Wenn das so ist, dann muss er diese verderbten Künste bereits praktiziert haben, bevor er aus dem Ausland zurückgekehrt ist ...
    Lorlen hielt inne, um diesem Gedanken nachzugehen.
    - Er hat sein Gelübde gebrochen. Man sollte ihn seines Amtes entkleiden und verstoßen. Wenn er diese Kräfte benutzt hat, um zu töten, würde ihm seinerseits der Tod als Strafe drohen ... aber ...
    Sonea spürte die Qual des Magiers. Erneut herrschte lange Zeit Stille in ihren Gedanken.
    - Lorlen?
    Er schien sich wieder gefasst zu haben.
    - Ah, es tut mir Leid, Sonea. Er war mein Freund, seit wir beide als Novizen der Gilde beigetreten sind. So viele Jahre... Und ausgerechnet ich musste das entdecken!
    Als er wieder zu sprechen begann, schwang in seinen Worten kalte Entschlossenheit mit.
    - Wir müssen ihn aus dem Amt entfernen, aber nicht jetzt. Er ist zu mächtig. Wenn wir ihn deswegen zur Rede stellen und er gegen uns kämpft, könnte er ohne Weiteres siegen - und jeder Mord, den er begeht, würde ihn stärker machen. Wenn sein Geheimnis offenbar wird und er keinen Grund mehr hat, sein Verbrechen zu verbergen, könnte er wahllos jeden töten, der sich ihm in den Weg stellt. Die ganze Stadt wäre in Gefahr.
    Entsetzt über das, was sie hörte, schauderte Sonea.
    - Hab keine Angst, Sonea, beschwichtigte Lorlen sie. Ich werde es nicht zulassen. Wir dürfen ihn nicht zur Rechenschaft ziehen, bevor wir wissen, dass wir ihn besiegen können. Bis dahin darf niemand etwas von der Sache erfahren. Wir müssen unsere Vorbereitungen im Geheimen treffen. Das bedeutet, dass du niemals mit irgendjemandem über diesen Vorfall reden darfst. Hast du mich verstanden?
    - Ja. Aber... müsst Ihr denn wirklich zulassen, dass er weiterhin der Anführer der Gilde bleibt?
    - Bedauerlicherweise ja. Sobald ich weiß, dass wir stark genug sind, werde ich alle Magier um mich scharen. Ich werde sehr schnell handeln müssen und ohne Vorwarnung. Bis dahin darf außer dir und mir niemand etwas davon erfahren.
    - Ich verstehe.
    - Ich weiß, dass du zu den Hütten zurückkehren möchtest, Sonea, und es würde mich nicht überraschen, wenn diese Entdeckung dich in deinem Entschluss noch bestärkte, aber ich muss dich bitten zu bleiben. Wenn es zum Kampf kommt, werden wir alle Unterstützung brauchen, die wir bekommen können. Und obwohl mir der Gedanke nicht gefällt, befürchte ich, dass du ein verlockendes Opfer für ihn sein könntest. Er weiß, dass du sehr stark bist. Du wärst eine mächtige magische Quelle. Wenn man deine Kräfte blockiert und du nicht mehr in der Nähe jener lebst, die den Tod durch schwarze Magie erkennen können, wärst du das perfekte Opfer. Ich bitte dich um deinetwillen und um unseretwillen, bei uns zu bleiben.
    - Ihr wollt, dass ich hier lebe, direkt unter seiner Nase?
    - Ja. Du wirst in der Gilde sicherer sein.
    - Wenn Ihr mich nicht ohne die Hilfe der Diebe finden konntet, wie sollte es dann ihm gelingen?
    - Akkarin hat feinere Sinne als wir Übrigen. Als du angefangen hast, deine
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