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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Autoren: Trudi Canavan
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Es ist schon vorgekommen, dass Magier tagelang hier unten umherirrten und vollkommen ausgehungert wieder auftauchten. Ich schlage Euch vor, Ihr kehrt auf demselben Weg zurück, auf dem Ihr gekommen seid.« Die Stimme war streng und fremd.
    Eine andere Stimme antwortete. Cery schnappte nur wenige Worte auf, begriff aber, dass der andere Magier sich entschuldigte. Auch diese Stimme kam ihm fremd vor, aber er konnte sich ohne weiteres vorstellen, dass Ferguns Stimme schwach und schrill klingen würde, wenn er derart ins Stottern geriet.
    Der strenge Magier schien Ferguns Anwesenheit in den Korridoren offensichtlich zu missbilligen. Daher war es unwahrscheinlich, dass es ihm gefallen würde, zu erfahren, dass Fergun hier unten Gefangene hielt. Cery brauchte also nur laut zu rufen oder gegen die Tür zu hämmern, und Ferguns Falle würde sich öffnen.
    Er hob die Faust, hielt dann jedoch inne, als die Stimmen verstummten. Hastige Schritte entfernten sich, andere kamen näher. Cery biss sich auf die Unterlippe und trat von der Tür zurück. Welcher der beiden Magier war es? Fergun oder der strenge Fremde?
    Das Schloss klickte. Cery zog sich hastig an die gegenüberliegende Wand zurück. Als die Tür geöffnet wurde, fiel helles Licht in den Raum, und Cery schloss die Augen.
    »Wer bist du?«, erklang eine dröhnende, unvertraute Stimme. »Was machst du hier unten?«
    Als Cery die Augen öffnete, verdrängte Erstaunen seine anfängliche Erleichterung, als er den Mann erkannte, der in der Tür stand.

29. Leben unter Magiern
     
    S oneas Meinung nach tut er das, damit niemals mehr jemand auf die Idee kommt, Hüttenleute könnten Magier sein«, beendete Cery seine Erklärungen.
    Der Magier kniff die Augen zusammen. »Das klingt allerdings ganz nach Fergun.« Er schwieg einen Moment, bevor er mit nachdenklicher Miene zu sprechen fortfuhr. »Gerade eben findet in der Gildehalle die Anhörung statt. Ich kann Ferguns Verbrechen offenbaren, aber nur wenn ich einen Beweis dafür habe, dass er der Mann ist, von dem du sprichst.«
    Cery seufzte und sah sich in dem Raum um. »Ich habe nichts außer den Dingen, die er mir gegeben hat, aber er hat mein Messer und meine Werkzeuge. Wäre es genug, wenn Ihr diese Dinge bei ihm finden würdet?«
    Der Mann schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Was ich brauche, liegt in deiner Erinnerung. Wirst du mir gestatten, in deinen Gedanken zu lesen?«
    Cery starrte den Magier an. In seinen Gedanken lesen?
    Er hatte Geheimnisse. Dinge, die sein Vater ihm erzählt hatte. Dinge, die Faren ihm erzählt hatte. Dinge, die selbst Faren nicht wusste. Was, wenn der Magier all das sah?
    Aber wenn ich ihn nicht in meinen Gedanken lesen lasse, kann ich Sonea nicht retten.
    Eine Hand voll schäbiger kleiner Geheimnisse durfte ihn nicht daran hindern, ihr beizustehen - außerdem würde der Magier diese Dinge vielleicht gar nicht finden. Also schluckte Cery seine Angst herunter und sah den Mann an.
    »Sicher. Tut es.«
    Der Magier warf Cery einen ernsten Blick zu. »Es wird dir weder Schaden zufügen noch dich verletzen. Schließ die Augen.«
    Cery holte tief Luft und gehorchte. Sogleich konnte er die Berührung von Fingern an seinen Schläfen spüren. Und dann wurde er sich eines anderen Geistes bewusst, der hinter seine eigenen Gedanken zu schlüpfen schien. Einen Moment später erklang eine Stimme von... von irgendwoher.
    - Denk an den Tag zurück, an dem wir deine Freundin gefangen haben.
    Eine Erinnerung blitzte vor Cerys Augen auf. Der andere Geist schien sie aufzufangen und festzuhalten. Mit einem Mal stand Cery in einer verschneiten Gasse. Es war wie eine Vision, klar, aber nicht allzu detailliert. Er sah Sonea weglaufen und spürte ein Echo der Furcht und der Verzweiflung, die ihn übermannt hatten, als er gegen die unsichtbare Barriere hämmerte, die sie beide trennte. Dann drehte er sich um und sah einen Mann in einem wallenden Umhang hinter sich stehen.
    - Ist das der Mann, der dich gefangen hat?
    - Ja.
    - Zeig mir, wie.
    Wieder zuckte eine Erinnerung durch seine Gedanken, und wieder wurde diese Erinnerung festgehalten und noch einmal abgespult. Er stand vor dem Magierquartier und blickte zu Sonea auf. Fergun erschien. Er jagte ihn. Fing ihn ein. Der blaugewandete Magier und sein Begleiter erschienen und brachten Cery zu Sonea. Seine Erinnerung eilte weiter. Er verabschiedete sich von Sonea und ging durch das Magierquartier. Fergun schlug ihm vor, den Weg durch die Universität zu nehmen. Sie betraten
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