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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Danach bin ich weggelaufen.«
    Eine kalte Woge der Ungläubigkeit schlug über Rothen zusammen. Er starrte Sonea an, aber diese hielt den Blick fest auf den Boden gerichtet. Er wandte sich zu Fergun um, um dessen Lippen ein hinterhältiges Lächeln spielte. Als der Krieger spürte, dass er beobachtet wurde, erlosch das Lächeln.
    Rothen konnte nur hilflos die Fäuste ballen, während die übrigen Mitglieder der Gilde ihrer Zustimmung Ausdruck verliehen.
     
    Das Bild von der Gildehalle, das Dannyl von Rothen auffing, verschwamm, als Wut, Ungläubigkeit und Kränkung in Dannyls Geist fluteten. Erschrocken blieb er stehen.
    - Was ist passiert, Rothen?
    - Sie hat gelogen! Sie hat Ferguns Lüge bekräftigt!
    - Vorsicht!, warnte Dannyl seinen Freund. Man wird dich hören.
    - Das ist mir egal. Ich weiß , dass er lügt!
    - Vielleicht hat sie die Dinge auf dem Nordplatz so erlebt.
    - Nein. Fergun hat niemals in ihre Richtung gesehen. Ich habe mich mit ihm unterhalten, erinnerst du dich?
    Dannyl seufzte und schüttelte den Kopf. Endlich hatte Rothen Ferguns wahren Charakter durchschaut. Er hätte sich darüber freuen sollen, aber wie konnte er das in dieser Situation? Fergun hatte einmal mehr gewonnen.
    Oder vielleicht nicht?
    Dannyl trommelte mit den Fingern an eine Mauer.
    - Hast du schon irgendetwas gefunden?
    - Nein, aber ich setze meine Suche fort.
    - Wir brauchen mehr Zeit. Nachdem Sonea Fergun unterstützt hat, werden sie wahrscheinlich bereits in den nächsten Minuten eine Entscheidung treffen.
    - Du musst sie irgendwie aufhalten.
    - Wie?
    - Bitte darum, dass man dich mit ihr sprechen lässt.
    Rothens Aura verschwand, als er seine Aufmerksamkeit wieder der Anhörung zuwandte. Dannyl schnitt eine Grimasse und besah sich die Mauern, die ihn umgaben. Jeder Magier wusste, dass es innerhalb der Universität Eingänge zu den unterirdischen Tunneln gab. Ihm war klar, dass diese Eingänge gut versteckt sein mussten, denn anderenfalls hätten die Novizen ständig gegen die Vorschrift verstoßen.
    Wie erwartet, hatte eine einfache Durchsuchung der Flure und Gänge keinerlei Ergebnisse gezeitigt. Er war zwar davon überzeugt, dass er irgendwann etwas finden würde, wenn er die Mauern nur gründlich genug untersuchte, aber dafür blieb keine Zeit mehr.
    Er brauchte irgendeinen Fingerzeig. Fußspuren vielleicht. Die unterirdischen Tunnel waren wahrscheinlich sehr staubig. Fergun musste irgendwelche Spuren hinterlassen haben. Den Blick auf den Boden geheftet, ging Dannyl noch einmal durch den Korridor.
    Als er um eine Ecke bog, stieß er mit einer kleinen, rundlichen Frau zusammen. Die Frau keuchte überrascht auf, dann trat sie zurück, eine Hand aufs Herz gedrückt.
    »Verzeiht mir, Mylord!« Sie verbeugte sich, und das Wasser in ihrem Eimer schwappte über. »Ich habe Euch gar nicht kommen hören!«
    Dannyl betrachtete den Eimer und unterdrückte ein Stöhnen. Falls Fergun irgendwelche Spuren hinterlassen hatte, hatten die Diener sie regelmäßig beseitigt. Die Frau schob sich an ihm vorbei und eilte den Gang hinunter. Als er ihr nachsah, kam ihm der Gedanke, dass sie wahrscheinlich mehr über die inneren Korridore der Universität wusste als jeder Magier.
    »Warte!«, rief Dannyl.
    Sie blieb stehen. »Ja, Mylord?«
    Dannyl ging auf sie zu. »Machst du immer in diesem Teil der Universität sauber?«
    Sie nickte.
    »Hast du hier in letzter Zeit etwas Ungewöhnliches bemerkt? Schmutzige Fußspuren zum Beispiel?«
    Die Lippen der Dienerin wurden schmal. »Irgendjemand hat Essen auf den Fußboden geworfen. Die Novizen dürfen nichts zu essen hier hereinbringen.«
    »Essen. Aha. Wo hast du es gefunden?«
    Die Dienerin warf ihm einen eigenartigen Blick zu, dann führte sie ihn zu einem Gemälde weiter unten im Korridor.
    »Das Gemälde war auch schmutzig«, sagte sie. »Als hätte sich jemand daran zu schaffen gemacht.«
    »Ich verstehe.« Dannyl beäugte das Gemälde. Es zeigte einen Strand, und in den Rahmen waren winzige, spiralförmige Muscheln eingeritzt. »Vielen Dank«, sagte er. »Du darfst jetzt gehen.«
    Die Frau zuckte die Achseln, verbeugte sich hastig und eilte davon. Dannyl unterzog das Gemälde einer genauen Untersuchung, dann nahm er es von der Wand. Dahinter kam die Holzvertäfelung zum Vorschein, die man in den inneren Korridoren überall finden konnte. Er strich mit der Hand darüber, streckte seine Sinne nach dem Gemäuer aus und sog scharf die Luft ein, als er metallene Gebilde dahinter wahrnahm. Bei einer

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