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Die Gesichter der Zukunft

Die Gesichter der Zukunft

Titel: Die Gesichter der Zukunft
Autoren: Sam Moskowitz
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Lügendetektor zu verhören und ihm nachher eine vollständige Amnesie zu verabfolgen. Dieses letztere ist für meinen Schutz während der restlichen Zeit, die ich hier mit ihm verbringen muß. Ist das zu machen?«
    »Morgen können Sie die Verfügung über Radio haben«, sagte der Anwalt.
    Anschließend rief er Jerred an, der sehr erleichtert schien, als er Marensons Stimme hörte. »Mein Gott, Sir«, sagte er, »wo sind Sie gewesen?«
    Er hörte sich Marensons Bericht an und schnalzte. »Diese Unverschämtheit hat einen positiven Aspekt«, sagte er dann. »Sie bringt uns in eine günstige Rechtsposition. Vielleicht können wir jetzt herausbringen, wer die Frau war, die in der Nacht vor Ihrer Entführung in Clugys Zimmer im Klub angerufen hat.«
    »Frau?« sagte Marenson.
    »Wir wissen nicht, wer sie war. Der Mann, der mich ablöste, konnte das Gespräch wegen störender Nebengeräusche nicht abhören.«
    Marenson nickte zu sich selbst. »Sehen sie zu, ob es Augenzeugen meiner Entführung gibt, Jerred. Wenn wir Clugy verhören, werden wir herausbringen, wer die Frau war.«
    »Sie können sich darauf verlassen, daß wir unser Bestes tun werden, Sir«, sagte der V-Mann.
    »Ich erwarte Resultate«, erwiderte Marenson trocken und unterbrach die Verbindung.
    Der nächste Anruf galt seinem Haus. Eine Weile blieb alles still, dann schaltete sich der Anrufbeantworter ein und sagte: »Mr. und Mrs. Marenson sind bis zum 26. August verreist. Wünschen Sie eine Nachricht zu hinterlassen?«
    Marenson schaltete verstört aus und verließ die Radiostation.
     
    Die Furcht verging vor seiner Entschlossenheit, sich nicht in Panik bringen zu lassen. Es mußte eine rationale Erklärung für Janets Abreise geben. Er konnte nicht sehen, was die Yevd damit zu tun haben sollten. Es war Unsinn, sich sofort auf diese Möglichkeit festzulegen.
    Clugy und sein Sohn waren im Büro, als Marenson es einige Minuten später betrat. Clugy stand sofort auf; sein Gesichtsausdruck war eher neugierig als feindselig. »Peter sagte mir, daß Sie hier sind. Sie wollen sich die Gegend hier also persönlich ansehen, eh?«
    Marenson ignorierte die Bemerkung. Kalt und mit knappen Worten brachte er seine Anschuldigung vor. »Sie mögen denken, daß Sie mit diesem Trick davonkommen werden, aber ich versichere Ihnen, daß Sie sich da verrechnet haben.«
    Clugy blickte ihn verblüfft an. »Was ist das für ein Unsinn?« fragte er nach einem Moment.
    »Wollen Sie leugnen, daß Sie mich entführen ließen?«
    »Wieso, selbstverständlich leugne ich das.« Clugy war entrüstet. »Eine solche Dummheit würde ich niemals begehen, nicht in einer Zeit, wo Lügendetektortests als beweiskräftig gelten. Außerdem arbeite ich nicht in der Weise.«
    Er klang so aufrichtig, daß Marenson einen Moment unsicher wurde. Aber er erholte sich rasch. »Wenn Sie Ihrer Sache so sicher sind«, sagte er, »dann wird es Ihnen wohl nichts ausmachen, gleich jetzt mit mir zu kommen und sich einem Test zu unterziehen.«
    Clugy starrte ihn eine Weile an, eher nachdenklich als zornig. »Genau das werde ich tun«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Und Sie sollten sich ebenfalls einem solchen Test unterziehen. Diese ganze Sache kommt mir komisch vor.«
    »Gut«, sagte Marenson. »Gehen wir!«
    An der Tür hielt Clugy noch einmal inne. »Peter«, sagte er, »bleib im Büro, bis ich wiederkomme.«
    »Klar, Papa.«
     
    Clugys Bereitwilligkeit war in sich selbst überzeugend, dachte Marenson, als er neben Clugy ging. Sie schien zu beweisen, daß er sich tatsächlich korrekt verhalten hatte. Seine Rolle in dieser Affäre mußte mit dem Gespräch im Gewerkschaftshaus geendet haben.
    Aber wer hatte die Sache dann weitergetrieben? Wer versuchte den Streit zu seinem Vorteil auszunützen? Yevd? Es gab keinen Anhaltspunkt dafür. Aber wer dann?
    Die zwei Tests dauerten eineinhalb Stunden, weil der Detektor erst aufgestellt werden mußte. Clugy sagte die Wahrheit. Und Marenson sagte die Wahrheit. Die zwei Männer blickten einander in stummer Verblüffung an. Schließlich brach Marenson das Schweigen.
    »Was ist mit der Frau, die in der Nacht vor Ihrer Abreise bei Ihnen anrief?«
    »Was für eine Frau?«
    »Sie wollen mir sagen, daß Sie auch davon nichts wissen?« sagte Marenson. Dann kam ihm ein neuer Gedanke. »Moment«, sagte er. »Vielleicht hat Peter das Gespräch angenommen, weil Sie schliefen. Aber wie kommt es dann, daß er Ihnen nichts davon gesagt hat?«
    Eine phantastische Möglichkeit kam ihm in
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