Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gesichter der Zukunft

Die Gesichter der Zukunft

Titel: Die Gesichter der Zukunft
Autoren: Sam Moskowitz
Vom Netzwerk:
daß ich zufällig vorbeikam«, sagte Conn. Im Mondschein konnte er deutlich genug sehen, daß die zwei tatsächlich Ritter von König Arthurs Tafelrunde glichen. Aber es irritierte ihn, daß sie ihre Lanzen auf ihn gerichtet hielten. »Was ist los, Freunde, habe ich nicht genug für euch getan?«
    Einer von ihnen lachte. Es klang heiser und ein wenig nervös. »Ich glaube, er meint es gut, Schellir«, sagte er. »Der Mann ist kein Leser.«
    »Wo hat er dann seine Rüstung?« wollte der Mann namens Schellir wissen. Sein energisches, fleischiges Gesicht musterte Conn mißtrauisch. »Wer bist du?« fragte er.
    »Hört zu, Freunde«, sagte Conn. »Ich bin ein Fremder hier. Ich habe keine Ahnung, worum es geht. Ich kam zufällig des Wegs und sah, daß ihr Hilfe gebrauchen konntet.«
    »Ich verstehe«, sagte der erste Mann. Er lachte wieder. »Wir sind heutzutage alle mißtrauisch, aber Schellir hier treibt es zu weit. Du hast uns herausgehauen und sechs von diesen Ratten getötet.« Er zog seinen eisenbeschlagenen Handschuh aus und streckte Conn seine Rechte hin. »Ich danke dir, Fremder. Mein Name ist Horset.«
    »Ich bin David Conn.« Conn nahm die dargebotene Hand und schüttelte sie. Horset stieß seinen Gefährten an.
    »Was ist, Schellir?« sagte er. »Kein Wort des Dankes für einen Mann, ohne den sie dir jetzt bei lebendigem Leib die Haut abziehen würden?«
    »Oh, auch meinen Dank«, sagte Schellir. Er legte Conn im Vorbeigehen die behandschuhte Rechte auf die Schulter und holte die beiden Pferde. Conn sah, wie der Mann aufsaß und sein Pferd zu der Burg jenseits der Weizenfelder wandte. Horset nahm die Zügel seines Pferds in die Hand und ging neben Conn her. Sie folgten Schellir einen schmalen Feldweg entlang, der durch den hohen Weizen führte.
    »Schellir ist nervös«, sagte Horset. »Die Leser haben uns hart bedrängt. Einer von uns nimmt es mit einem halben Dutzend von ihnen auf, aber diesmal war die Übermacht zu groß. Er hat es eilig, in die Burg zu kommen. Es ist der einzige Ort, wo ein Swast sich heutzutage sicher fühlen kann.«
    »Tatsächlich?« sagte Conn.
    »Sie sind wie Ratten, diese Leser«, fuhr Horset fort. »Sie schwärmen überall. Jetzt haben sie sogar angefangen, die Burg zu bedrohen. Wenn sie fällt, weiß ich nicht, was wir tun werden.« Er schüttelte seinen Kopf. »Sie ist unser letztes Bollwerk in dieser Gegend.«
    Conn sagte: »Das ist hart.« Sein Verstand mühte sich verzweifelt, etwas aus diesen Informationen zu machen. Nun, nachdem die erste Aufregung des Kampfes verebbt war, kehrte seine Verwirrung zurück. Er steckte die leere Pistole in seine Tasche und versuchte zu überlegen. Was war aus dieser Welt geworden? Wer waren diese Swast und Leser?
    »Heutzutage kommt es auf jeden einzelnen an«, sagte Horset. »Die Burg könnte es sich nicht gut leisten, zwei Kämpfer zu verlieren, und wir sind froh, noch einen Freiwilligen zu haben. Du bist der erste Swast in drei Jahren, der zu uns durchgekommen ist. Ich glaube nicht, daß es in Amerika noch welche gibt.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Conn. Wer waren die Swast? Und warum gab es in Amerika keine mehr?
    »Mit was für einer Lanze hast du vorhin gefeuert?« Die Frage kam von Schellir. Er hatte sich im Sattel umgewandt und musterte Conn. »Ich habe nie eine Lanze gesehen, die soviel Krach machte.«
    »Es war keine Lanze«, sagte Conn. »Es ist eine Pistole.«
    »Pistole!« rief Horset überrascht. »Du meinst, eine von diesen alten Explosionswaffen? Wo hast du sie her? Laß sehen!«
    Conn überlegte einen Moment. Er starrte in den hohen Weizen und fragte sich, wieviel er diesen Männern sagen könne. Er hätte es vorgezogen, sich in dieser seltsamen Welt ein wenig umzusehen, bevor er seine Karten auf den Tisch legte.
    »Ich zeige sie euch, wenn wir zur Burg kommen«, sagte er.
    Schellir zügelte sein Pferd und sperrte den Weg. »Warum so begierig, in die Burg zu kommen?« fragte er mißtrauisch.
    »Bin ich nicht«, sagte Conn. »Ich möchte nur hingehen und –«
    »Siehst du?« sagte Schellir zu Horset. Dieser machte ein nachdenkliches Gesicht und nickte.
    »Vielleicht sollten wir ihn lieber durchsuchen«, sagte er. »Ich möchte diese Waffe sehen. Und ich möchte gern einen Blick in diesen Sack auf deinem Rücken werfen. Die Leser sind gerissen. Sie könnten es sich gut leisten, sechs Männer zu opfern, um einen Spion in die Burg zu bringen.«
    Conn sah sie an. Schellir hatte seine Lanze über den Sattel gelegt. Die Mündung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher