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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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beiseite, um dem nächsten in der Schlange Platz zu machen.
    Das Gelände draußen vor dem Passagierterminal war durch einen transparenten Dachschild geschützt. Der Lärm der Menschenmenge hallte lautstark wider, als die abgefertigten Neuankömmlinge, von denen die meisten ihre kostbaren 23,5 Kilo persönlichen Gepäcks schleppten, nach einem Transport Ausschau hielten.

    »Gelber Berechtigungsschein, wie?« sagte ihr jemand ins Ohr und zog ihre Hand herunter, um ihn zu mustern.
    Dieser Jemand war ein junges Mädchen, das dermaßen in Pelze gehüllt war, daß nur ihr Gesicht zu sehen war. Sie schien zwischen fünfzehn oder sechzehn Jahren zu sein; ihre aufgeweckten Augen zeugten von Intelligenz und Interesse.
    »Ich habe auch eine Berechtigung für Gelb«, fügte das Mädchen hinzu und schob mit der Hand ein Plastikquadrat unter Yanas Augen.
    Yana packte die Hand, um den offiziell aussehenden Plastikausweis genau zu begutachten. Das Mädchen leistete keinen Widerstand, nur ihre Augen weiteten sich leicht bei Yanas kräftigem Druck.
    Das in Plastik eingeschweißte Dokument war eine Lizenz für Buneka Rourke, Passagiere in einem zugelassenen Schnokel bis zum Flughafen zu befördern, aber nicht weiter. In der rechten Ecke stand ein großes A und ein Erneuerungsdatum, das etwas später in diesem Petaybee-Jahr lag.
    »Wieviel?«
    Buneka Rourke blinzelte erst, dann grinste sie gesellig.
    »Von hier bis zu Ihrer Unterkunft geht das auf Kosten der PTB!«
    »Der PTB?« Yana war sich unsicher, ob sie sich nicht vielleicht verhört hatte.
    Bunekas Grinsen wurde immer breiter, und ihre Augen funkelten schalkhaft. »Na klar, PTB – die Plan-und-Trubel-Behörde. Petaybee«, fügte sie hinzu. »Wußten Sie nicht, daß der Planet danach benannt wurde?«
    »In den Instruktionen hieß er Planet, Terraformation B«, erwiderte Yana.
    Das Mädchen wedelte wegwerfend mit dem Fausthandschuh. »Das sieht denen ähnlich, auf so eine langweilige Bezeichnung zu kommen.
    Aber er wurde wirklich danach benannt – nach der Plan-und-Trubel-Behörde, die uns von A nach B oder auch nach Z verfrachtet oder wo immer man uns braucht, um irgendwelche Löcher zu stopfen, nach Katastrophen wieder sauberzumachen oder um Kriege zu führen.
    Kommen Sie. Ich bringe Sie raus aus diesem Durcheinander und sorge für eine angemessene Begrüßung auf Petaybee.« Das Mädchen zupfte an Yanas Ärmel und wies auf ein zerbeultes, aber sauberes orangegelbes Schnokel mit dem Leuchtkennzeichen MTS-80-84, das mit dem auf dem Plastikausweis übereinstimmte. Doch als Yana vom Gehsteig trat, mischte sich eine große Gestalt ein.
    »Gelber Berechtigungsschein? Ich nehme gelbe Berechtigungsscheine.« Drohend funkelte der Mann das Mädchen an.
    »Mit diesem Flittchen dürfen Sie nicht fahren. Die schaufelt Sie doch glatt in eine Schneewehe. Dann findet Sie niemand mehr. Gelber Berechtigungsschein hat großes, warmes Schnokel verdient.« Mit einer Geste wies er auf ein großes, geschniegeltes Exemplar gegenüber.
    »Ich habe bereits…«, fing Yana an.
    »Terce, rechtlich gesehen gehört sie mir.«
    »Hast keine Lizenz für Gelbe«, entgegnete der Mann und beugte sich streitlustig zu dem Mädchen hinab. Er war ohnehin schon recht groß, aber die Pelze ließen ihn noch sperriger erscheinen.
    »Aber wohl.« Sie fuchtelte mit dem Ausweis. Fauchend schlug er nach ihrer Hand, ignorierte ihre Lizenz. »Ich habe mir ganz legal eine Passagierin verschafft, Terce«, fuhr sie fort. »Du warst ja nicht einmal da.«
    Yana schlüpfte geschickt zwischen die beiden und stellte Augenkontakt zu dem Störenfried her. »Ich habe Rourkes Hilfe bereits angenommen, aber ich danke Ihnen für die Bereitschaft, mich zu transportieren.«
    »Ich muß, Dama…«
    Yana meinte erst, daß er fluchte, doch da bemerkte sie, mit welch einer Unterwürfigkeit er sich vor ihr verneigte. Stimme und Gebaren hatten einen Hauch von Besorgnis.
    »Bei mir sind Sie sicherer«, sagte das Mädchen und blickte erst Yana und dann Terce derartig herausfordernd an, daß es offensichtlich um sehr viel mehr gehen mußte als nur um den Fahrpreis.
    »Schau mal, Mädchen, da ist noch jemand mit einem gelben Berechtigungsschein.« Terce wies mit einer Geste auf einen Mann, der seine gelbe Fahrkarte in der Hand hielt. »Nimm doch den.« Dann packte er Yana fest am Oberarm und fing an, sie zu seinem Fahrzeug zu zerren.
    Geschmeidig löste Yana ihren Arm und ging auf das kleine, zerbeulte Schnokel mit der MTS-Lizenz zu.
    »Dama,
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