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Die Germania

Die Germania

Titel: Die Germania
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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aliquis vel pater vel propinquus scuto frameaque iuvenem ornant; – haec apud illos toga, hic primus iuventae honos – ante hoc domus pars videntur, mox reipublicae. Insignis nobilitas aut magna patrum merita principis dignationem etiam adulescentulis assignant; ceteris robustioribus ac iam pridem probatis aggregantur. Nec rubor inter comites aspici; gradus quin etiam ipse comitatus habet iudicio eius quem sectantur, magnaque et comitum aemulatio, quibus primus apud principem suum locus, et principum, cui plurimi et acerrimi comites. Haec dignitas, hae vires; magno semper electorum iuvenum globo circumdari, in pace decus, in bello praesidium. Nec solum in sua gente cuique, sed apud finitimas quoque civitates id nomen, ea gloria est, si numero ac virtute comitatus emineat; expetuntur enim legationibus et muneribus ornantur et ipsa plerumque fama bella profligant.

Caput XIV
Im Krieg.
    Einmal aber im Gemenge der Schlacht ist es eine Schmach für den Führer, sich an Tapferkeit übertreffen zu lassen, eine Schmach dem Gefolge, hinter des Führers Tapferkeit zurückzubleiben; vollends aber fürs ganze Leben entehrende Schande, wenn einer, dem der Führer gefallen, lebend aus dem Kampfe weicht. Den Herrn zu schirmen und zu wahren, ja die eigene Heldenthat der Verherrlichung des Häuptlings zu opfern – das ist erste heilige Kriegerpflicht. Der Herr kämpft um den Sieg, die Mannen um ihren Herrn.
    Wenn das eigene Heimatland in allzulangem Frieden brach und müßig liegt, so zieht gar oft die adeliche Jugend hinaus nach einem fremden Lande dessen Volk gerade Krieg führt. Ein ruhiges Leben behagt dem Germanen nicht, der Ruhm gedeiht besser unter Kampf und Gefahr, und auch jene großen Gefolgschaften kann nur Gewalt und Krieg zusammenhalten. Die Freigebigkeit des Häuptlings ist es, welche jene germanischen Schlachtrosse, jene blutigen siegreichen Speere ins Feld treibt.
    Den Sold nemlich ersetzen diesen Gefolgschaften Schmausereien und reiche, wenn auch ungeschlachte Gelage, und zu solchem Aufwand muß Krieg und Raub die Mittel schaffen. Seinen Boden zu pflügen, den Ertrag des Jahres abzuwarten – dazu möchte der Germane sich schwerer entschließen als den Feind zu fordern und sich Wunden zu holen. Faulheit, ja Feigheit heißt es bei ihm, wer im Schweiß seines Angesichtes sich erwirbt, was er mit seinem Blute gewinnen kann.

Caput XIV.
    Cum ventum in aciem, turpe principi virtute vinci, turpe comitatui virtutem principis non adaequare; iam vero infame in omnem vitam ac probrosum superstitem principi suo ex acie recessisse. Illum defendere, tueri, sua quoque fortia facta gloriae eius assignare praecipuum sacramentum est; principes pro victoria pugnant, comites pro principe. Si civitas in qua orti sunt longa pace et otio torpeat, plerique nobilium adulescentium petunt ultro eas nationes, quae tum bellum aliquod gerunt, quia et ingrata genti quies, et facilius inter ancipitia clarescunt, magnumque comitatum non nisi vi belloque tueare. Exigunt enim principis sui liberalitate illum bellatorem equum, illam cruentam victricemque frameam. Nam epulae et, quamquam incompti, largi tamen apparatus pro stipendio cedunt; materia munificentiae per bella et raptus. Nec arare terram aut expectare annum tam facile persuaseris quam vocare hostem et volnera mereri; pigrum quin immo et iners videtur sudore acquirere, quod possis sanguine parare.

Caput XV
Im Frieden.
    Liegt er nicht zu Feld, so gehören seine Tage dem Waidwerk, noch mehr aber dem geliebten Nichtsthun, dem Schlafen, Essen und Trinken. In thatenloser Ruhe liegen diese tapfern kriegerischen Leute, die Sorge für Haus und Herd und Feld ist den Weibern und Alten und jedem Schwächling der Familie überlassen, die Männer sehen müßig zu. Wundersamer Widerspruch der Natur, welche in diesen Menschen den Widerwillen gegen die Unthätigkeit mit der Leidenschaft des Nichtsthuns vereint hat!
    Nach Landessitte bringt jeder Bürger seinem Häuptling eine freiwillige Steuer in Vieh oder Frucht; was dieser als Ehrengabe entgegennimmt, dient zugleich zur Bestreitung seines Aufwandes. Vor allem willkommen sind Geschenke benachbarter Staaten, wie solche nicht nur von Einzelnen, sondern auch im Namen der Gesammtheit überreicht werden – edle Rosse, gewaltige Waffenstücke, Pferdegeschirr und Halsketten. Neuerdings haben sie von uns gelernt auch Geld anzunehmen.

Caput XV.
    Quoties bella non ineunt, multum venatibus, plus per otium transigunt dediti somno ciboque; fortissimus quisque ac
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