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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders
Autoren: LYNNE GRAHAM
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unerträglich wurde. Als sie die Küchentür erreichte, konnte sie kaum noch atmen.
    Hinter der Küchentür war ein dumpfes Krachen zu hören. Der Mut drohte Lindy zu verlassen, doch dann dachte sie daran, dass die Katze vermutlich Todesangst ausstand. Sofort kamen die Erinnerungen an ihren eigenen verzweifelten Rettungsversuch auf, während sie als Kind in einem brennenden Haus eingeschlossen gewesen war. Schnell legte sie das Handtuch über die möglicherweise heiße Klinke und öffnete die Tür.
    „Nicht aufmachen … Nein!“, schrie ein Mann hinter ihr. Doch Lindy war jetzt zu allem entschlossen und drehte sich nicht um.
    Entsetzt sah sie, dass die Decke brannte. Auf dem Boden lagen glühende Balkenteile verstreut, aber die Küche war noch intakt und von einem geisterhaften Leuchten erhellt. Die Hitze wurde unerträglich.
    Dolly, die schwarzweiß gescheckte Katze, hatte unter dem Tisch Schutz gesucht, ihr Nackenhaar war gesträubt, die grünen Augen glommen angstvoll, sie wirkte völlig verstört. Vor ihr lag ein glühendes Holzstück, das sie anfauchte.
    Lindy stürzte vor und packte das Tier genau in dem Augenblick, als über ihr ein grausiges Geräusch ertönte. Entsetzt blieb sie stehen und blickte nach oben, dann hob jemand sie hoch und riss sie zurück. Ein brennender Balken fiel auf den Tisch, rollte Funken und Staub versprühend dicht neben ihr herunter – und blieb genau an der Stelle liegen, wo sie eben noch gestanden hatte.
    Atemlos trug Atreus Lindy mit der zappelnden Katze auf dem Arm ins Freie, wo er sich von den Feuerwehrleuten einen Schwall Vorhaltungen anhören musste. Im gepflasterten Hof setzte er Lindy ab, die hustend und keuchend nach Luft rang.
    „Wie konnten Sie so leichtsinnig sein?“, schrie er sie an. „Warum sind Sie nicht stehen geblieben, als ich Sie rief?“
    „Ich habe Sie nicht gehört.“
    „Sie haben mich und sich in Lebensgefahr gebracht, wegen einer Katze“, hielt er ihr aufgebracht vor.
    Erneut durchlebte Lindy, wie ihr Vater in den Flammen ihres Hauses ums Leben gekommen war. Ihr kamen die Tränen, und sie warf Atreus einen anklagenden Blick zu. „Ich konnte Dolly doch nicht einfach da drinnen sterben lassen!“
    Die Katze schmiegte sich in ihre Arme. Sie kümmerte sich weder um die prasselnden Flammen, die aus dem zerstörten Dach des Westflügels loderten, noch um das lärmende Getümmel der Menschen um sie herum. Für heute hatte Dolly genug Aufregung gehabt, sie war einfach nur dankbar, in Sicherheit zu sein.
    „Sie hätten umkommen oder ernsthaft verletzt werden können“, hielt Atreus ihr scharf vor.
    „Sie haben eine Heldentat vollbracht“, wisperte sie matt. „Danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben.“
    Am liebsten hätte er seinem Zorn Luft gemacht, doch jetzt war nicht der richtige Augenblick dafür. Forschend betrachtete er Lindys Züge. Sie war keine Schönheit, aber etwas an ihr berührte ihn. Waren es ihre klaren, hellen Augen, die weibliche Ausstrahlung? Oder das lange dunkle Haar, ihre üppige Figur, die ihn bis in die Träume verfolgt hatten? Diese Frau war unglaublich gefühlvoll, so ganz anders als seine üblichen Begleiterinnen. Ihre tränenfeuchten Augen schimmerten wie Amethyste, die vollen, bebenden Lippen waren so verlockend wie reife Pfirsiche.
    Sein Zorn erlosch, seltsame Empfindungen stürmten auf ihn ein, er war wie elektrisiert. Er begehrte diese Frau.
    „Sicher halten Sie mich jetzt für vollkommen unvernünftig“, fuhr Lindy unsicher fort und sah ihn an. Er hatte unglaublich lange dichte Wimpern, und seine dunklen Augen schimmerten goldfarben. „Aber das bin ich nicht. Dolly hatte Todesangst … haben Sie das nicht gesehen?“
    Atreus stieß eine Verwünschung auf Griechisch aus. „Ich sah nur Sie“, brachte er rau hervor.
    Die Spannung zwischen ihnen wurde übermächtig.
    Lindy hielt seinem Blick stand und atmete tief durch, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Dieser Mann war ein Jäger, das spürte sie instinktiv. Er fragte nicht, sondern nahm sich, was er wollte.
    Noch ehe sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, bedeckte er ihre Lippen mit seinen und küsste sie so verlangend, dass ihr heiß und kalt wurde. Erschauernd stöhnte sie auf, als er mit der Zunge in ihren Mund eindrang und ihn verlangend zu erkunden begann.
    Sie wollte sich Atreus entziehen, aber sie brachte die Willenskraft dazu nicht auf. Ihre Brustspitzen prickelten. Als er Lindy an sich drückte, konnte sie durch die Kleidung spüren, wie
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