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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders
Autoren: LYNNE GRAHAM
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ein Wochenende lang amüsierten.
    Doch in diese Kategorie von Damen würde sie sich niemals einreihen lassen! Und was bildete der Kerl sich eigentlich ein, ihr ein Wiedersehen vorzuschlagen, nachdem er sie so unverschämt behandelt hatte? Am Fluss hatte er seinen wahren Charakter gezeigt. Oberflächlich betrachtet, mochte er alles sein, was die Zeitung über ihn berichtet hatte – ein außergewöhnlich erfolgreicher Geschäftsmann, der ein bankrottes Familienunternehmen übernommen und zu einer marktbeherrschenden, ultramodernen Reederei gemacht hatte. Zugegeben, er sah umwerfend aus und war unglaublich reich und mächtig. Aber hinter der klassisch männlichen Erscheinung verbarg sich ein eiskalter, gefühlloser Frauenverächter ohne die geringsten Manieren. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie sich gewünscht, Atreus Dionides nie wiederzusehen.
    Doch sehr viel schneller, als sie ahnte, sollte Lindy ihm wieder begegnen. Noch dazu in einer Situation, bei der sie es sich nicht leisten konnte, ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn hasste und verachtete.
    Ihr Schlafzimmer war der einzige Raum in dem kleinen Torhaus, von dem aus sie Chantry House sehen konnte. Durch die Bäume schimmerte der Westflügel des weitläufigen Anwesens, der im Moment wenig ansprechend wirkte, weil er zu Personalunterkünften umgebaut und seit Wochen durch hässliche Baugerüste verschandelt wurde.
    Die Nacht war klar und wolkenlos, als Lindy kurz vor Mitternacht die Vorhänge zuzog und bemerkte, dass vom Dach des Westflügels Rauch aufstieg. Alarmiert blickte sie genauer hin und entdeckte eine zweite Rauchsäule. Sie wusste aus Phoebes Schilderungen, dass es in diesem Teil des Landhauses keinen Kamin gab, zudem war der Flügel immer noch unbewohnt. War dort ein Brand ausgebrochen? Ein eisiger Schauer durchfuhr sie. Erinnerungen, die sie längst überwunden geglaubt hatte, strömten zurück. In aufkommender Panik spähte sie zu dem Anwesen hinüber. Sie musste etwas unternehmen! Auch hinter einem leeren Fensterrahmen züngelten Flammen. Lindy griff zum Telefon, um die Feuerwehr zu alarmieren.
    Dann rannte sie, so schnell sie konnte, die Treppe hinunter und nahm ihr Handy, um Phoebe Carstairs anzurufen. Atreus Dionides’ Wirtschafterin wohnte im Ort und war die Schwester von Emma, der Chefin des Tierheims.
    Aufgeregt lief Phoebe in ihren Garten hinaus, um über die Felder zu Chantry House hinüberzuspähen. „Meine Güte, ich kann den Rauch von hier aus sehen!“, rief sie entsetzt. „Wir müssen versuchen, die kostbaren Möbel und Gemälde aus dem Haus zu holen!“
    „Hören Sie, Phoebe …“, unterbrach Lindy die Frau und drängte sie, die Nachbarn zusammenzutrommeln. „Wohnt in Chantry zurzeit jemand?“
    „Ja, Mr Dionides. Heute Nachmittag ist er angereist. Ach ja … und Dolly ist auch dort, ich habe mir die Katze von Emma zum Mäusefangen ausgeborgt. Warten Sie kurz, Lindy, ich versuche, Mr Dionides über die andere Leitung zu erreichen.“
    Einen Moment lang blieb das Telefon still, dann meldete sich Phoebe wieder. „Er nimmt nicht ab. Um Himmels willen, vielleicht hat er in den Rauchschwaden das Bewusstsein verloren! Hören Sie, Lindy, Sie wohnen doch gleich nebenan. Rennen Sie hinüber und wecken Sie ihn, ehe ihm etwas zustößt.“
    Atemlos stürzte Lindy ins Freie und schwang sich auf ihr Fahrrad. Jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als dem schrecklichen Atreus Dionides zu Hilfe zu eilen, davon durfte auch ihre Angst vor Feuer sie nicht abhalten. So schnell sie konnte, radelte sie die Auffahrt entlang. Nirgends brannte Licht, das Anwesen wirkte wie ausgestorben. Vor der Eingangstreppe ließ sie das Fahrrad fallen, stürmte die Stufen zum Hauptportal hinauf und schlug mit dem schweren Klopfer heftig gegen die mächtige Tür. Verzweifelt hämmerte sie, bis ihr Arm schmerzte, dann versuchte sie es mit der anderen Hand. Als die Tür endlich geöffnet wurde, kamen über die Auffahrt mehrere Geländewagen angebraust.
    „Was, zum Teufel …? Es ist nach Mitternacht.“ Verständnislos sah Atreus Dionides sie an. Er trug einen eleganten Nadelstreifenanzug, sein dunkles Haar war zerzaust.
    „Der Westflügel brennt!“, brachte Lindy atemlos hervor.
    Ungläubig sah Atreus sie an. „Wie bitte?“
    „Ihr Anwesen brennt … so begreifen Sie doch!“, schrie Lindy ihn an, die instinktiv spürte, dass er zu den Menschen gehörte, die sich von anderen nichts sagen ließen.
    Zögernd stieg er die Treppe hinunter. „Es
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