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Die geheimnisvolle Tuer

Die geheimnisvolle Tuer

Titel: Die geheimnisvolle Tuer
Autoren: Manfred Mai
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den Boden, sieht jedoch nichts Kriechendes.
    »Hinter uns!«, ruft Koko. »Schnell weg!«
    Medicru und Balbaro machen ein paar große Sätze. Dabei fällt der Herr der Finsternis zu Boden. Alexander leuchtet ihn an   – und sieht, wie sich zwei Schlangen heranschlängeln. Der Herr der Finsternis reißt entsetzt die Augen auf und versucht, sich wegzurollen. Alexander hebt einen abgebrochenen Ast auf, drückt Lisa die Taschenlampe in die Hand und schlägt auf die Schlangen ein. Aber der morsche Ast bricht ab.
    Eine Schlange ist verletzt, die andere greift Alexander an.
    »Pass auf!«, ruft Lisa.
    Alexander weicht zurück, aber die Schlange ist schneller. Im letzten Augenblick kommt Xenody angeflogen, schnappt zu und tötet die Schlange mit einem Biss.
    Die verletzte Schlange nähert sich inzwischen dem Herrn der Finsternis.
    »Hum-hum«, macht er unter seinem Knebeltuch und schlägt mit seinen gefesselten Beinen auf den Boden.
    »Nein!«, ruft Alexander.
    Doch die Schlange beißt schon zu. Mit einem kräftigen Tritt befördert Alexander sie in die Luft. Dann schaut er den Herrn der Finsternis an. Der liegt regungslos auf dem Rücken.
    Lisa stellt sich neben Alexander und flüstert: »Ist er tot?«
    Alexander zuckt mit den Schultern.
    Der Herr der Finsternis macht wieder »Hum-hum«.
    Alexander beugt sich hinunter und schiebt das Tuch vom Mund.
    »Sie hat nur meine Hose erwischt«, keucht der Herr der Finsternis.
    »Gott sei Dank«, sagt Alexander erleichtert.
    »Ich hab schon gedacht, es sei alles umsonst gewesen«, murmelt Lisa.
    »Wenn wir hier noch lange rumstehen,kann das immer noch sein«, sagt Koko. »Das Pferdegetrappel wird nämlich lauter.«
    »Also los, es ist nicht mehr weit«, sagt Alexander. »Ich rieche das Land des Lichts schon.«
    Und es dauert wirklich nicht mehr lange, bis sie die Mauer sehen. Balbaro lässt einen Brüller los, dass Lisa und Koko sich die Ohren zuhalten. Alexander leuchtet mit seiner Taschenlampe an der Mauer entlang und entdeckt die Tür. »Wir haben es geschafft!«, ruft er.

10.
Eine große Überraschung
    Auf dem Weg zur Herrin des Lichts fragt Alexander den Herrn der Finsternis: »Ist es hier nicht schön?«
    »Ohne meine Tochter ist es nirgendwo schön«, antwortet er. »Und ich werde dafür sorgen, dass es hier genauso wird wie in meinem Land.«
    Alexander erwidert nichts. Er hofft immer noch, dass die Herrin des Lichts den verbitterten Mann umstimmen kann. Aber zuvor gibt es noch ein Problem: Er muss ein Kügelchen schlucken.
    Als sie an einem Brunnen vorbeikommen, hat Alexander eine Idee. »Haltet mal an!«, ruft er. »Ich habe Durst.«
    Medicru und Balbaro bleiben stehen. Bis auf den Herrn der Finsternis, dessen Hände gefesselt sind, trinken alle von dem frischen Quellwasser, das in einen Trog plätschert.
    Alexander füllt einen Holzbecher und wirft heimlich zwei Kügelchen hinein. »Du hast doch bestimmt auch Durst«, sagt er zum Herrn der Finsternis und hält ihm den Becher an die Lippen.
    Er leert ihn bis auf den Grund.
    Alexander grinst, sagt jedoch nichts. Er gibt den anderen Kügelchen und schluckt selbst auch eines, dann geht’s weiter.
    Bald sehen sie den Turm vor sich. Orkanubas führt alle an den Bären vorbei die Treppe hinauf zur Herrin des Lichts.
    Als der Herr der Finsternis vor ihr steht, kneift er die Augen zusammen und stammelt: »Das ist   … das kann nicht   … nein   …«
    »Orkanubas, nimm unserem Gast die Fesseln ab. Im Land des Lichts soll niemand gefesselt sein.«
    Während Orkanubas dem Herrn der Finsternis die Fesseln löst, lässt der keinen Blick von der leuchtenden Gestalt. »Wer bist du?«, fragt er leise.
    »Ich bin die Herrin des Lichts und ich   …«
    »Aber wie heißt du?«, unterbricht er sie. »Du hast doch bestimmt einen Namen.«
    »Natürlich habe ich einen Namen«, sagt sie. »Warum interessiert dich der?«
    »Die Stimme«, murmelt der Herr der Finsternis. »Diese Stimme.«
    »Was ist mit meiner Stimme?«
    »Sie klingt wie   … wie die Stimme   …« Er spricht den Satz nicht zu Ende und geht auf die Herrin des Lichts zu.
    Orkanubas packt ihn am Arm, weil er fürchtet, der Herr der Finsternis wolle ihr etwas antun.
    »Lass ihn los, Orkanubas!«, sagt die Herrin des Lichts.
    Der Herr der Finsternis hält eine Hand schützend über die Augen, um ihr Gesicht besser zu sehen. »Du bist es«, sagt er leise, sinkt nieder, rutscht auf den Knien zu ihr und umklammert ihre Beine. Dann beginnt er zu schluchzen, dass sein Körper
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