Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die geheimnisvolle Tuer

Die geheimnisvolle Tuer

Titel: Die geheimnisvolle Tuer
Autoren: Manfred Mai
Vom Netzwerk:
ihnen sagen.«
    »Gut.« Alexander schaut sich um. »Hast du Rulu irgendwo gesehen?«
    »Nein.«
    »Mist!«, brummt Alexander. »Ich versuche, sie zu finden. Du fliegst am besten gleich los.«
    »Ich hole noch Koko und nehme ihn mit, damit ihm da draußen nichts passiert.« Xenody kommt unter der Bank hervor.Alexander wünscht ihr viel Glück. Dann schwingt sie sich in die Höhe und fliegt über die Mauer.

8.
Nur eine Chance
    Nach einiger Zeit kennt Alexander jeden Winkel des Schlosses. Aber von Rulu gibt es keine Spur.
    Nur noch ein Raum ist übrig, in dem er bisher nicht war: die Folterkammer. Einmal hat er schon an der Tür gelauscht, sich aber nicht hineingetraut, obwohl nichts zu hören war.
    Jetzt schleicht er wieder die Treppe hinunter, drückt ein Ohr an die Tür   – kein Laut dringt heraus. Hier unten ist es so dunkel, dass Alexander kaum noch die Hand vor den Augen sieht. Er tastet die Tür ab, findet weder links noch rechts eine Klinke, sondern spürt einen Knubbel, in dessen Mitte eine Vertiefung ist, in die genau ein Finger passt. Alexander zieht die Hand zurück, macht zwei, drei Schritte in Richtung Treppe, zögert und nähert sich der Tür wieder. Er fühltsich wie im Aufzug vor dem U-Knopf . Sein Herz hämmert gegen die Brust, als er den Knubbel ertastet und den Zeigefinger in die Vertiefung drückt. Im gleichen Augenblick hört er ein Geräusch! Es klingt wie   … wie   … Alexander kennt das Geräusch, weiß im Moment jedoch nicht, wozu es gehört. Er hält den Atem an und lauscht. Dabei arbeitet sein Gehirn auf Hochtouren. Das Geräusch gehört zu   … zu einem   … zu einem Auf   …
    Im gleichen Augenblick öffnet sich die Tür mit einem Zischlaut. Alexander drückt die Augen zu und hält die Arme schützend vors Gesicht, weil ihn das Licht blendet. Dann linst er mit zusammengekniffenen Augen über die Arme, sieht den Aufzug, geht, ohne lange zu überlegen, hinein und drückt auf den obersten Knopf.
    Während der Aufzug nach oben fährt, gewöhnen sich Alexanders Augen langsam an das Licht. Es scheint ein ganz normaler Aufzug zu sein. Jedenfalls kann Alexander nichts Besonderes entdecken. Und bevor er noch viel darüber nachdenken kann, ob es richtig war, hier einzusteigen, und wo er wohl landenwird, hält der Aufzug. Die Tür öffnet sich, aber Alexander bleibt noch stehen.
    Draußen ist es hell, ein Gewirr aus Stimmen und Geräuschen dringt an sein Ohr.
    Zwei Männer in blauen Arbeitsoveralls kommen herein und sehen Alexander an der Wand lehnen.
    »Was ist? Willst du raus, oder ist dir nicht gut, Junge?«, fragt einer.
    Alexander reagiert nicht.
    »Wahrscheinlich fährt er gern Aufzug, wie meine Kinder«, sagt der andere und drückt auf einen Knopf.
    »Halt!«, ruft Alexander und schiebt sich an den Männern vorbei nach draußen.
    »Komischer Junge«, hört er noch einen sagen, bevor sich die Tür schließt.
    Alexander steht vor der Aufzugtür und schaut sich um. Viele Leute mit Koffern und Taschen hetzen an ihm vorbei. Zweimal wird er angerempelt.
    »Geh doch aus dem Weg!«, meckert eine Frau, schiebt Alexander zur Seite, weil sie in den Aufzug will.
    Alexander geht langsam durch eine Halle,und mit jedem Schritt kommt sie ihm bekannter vor.
    »Das ist doch   … ja, das ist der Bahnhof unserer Stadt!«, murmelt er. »Ich bin in unserem Bahnhof gelandet!« Er ist sehr erleichtert. Ich hätte ja auch in einem Bahnhof in China oder in Afrika landen können, denkt er. Und dann? Das will er sich lieber gar nicht vorstellen. Zielstrebig geht er zum Busbahnhof. Von da aus ist er mit seiner Mutter schon öfter nach Hause gefahren, wenn sie zum Einkaufen in der Stadt waren. Heute muss er zum ersten Mal allein fahren. Er weiß, dass er in einen Bus der Linie 9 steigen muss.
    Schon von Weitem entdeckt er den 9er, läuft los, damit ihm der Bus nicht vor der Nase wegfährt, kauft eine Fahrkarte und setzt sich gleich hinter den Fahrer.
    Es dauert noch einige Zeit, bis der Fahrer den Motor startet, die Türen schließt und losfährt.
    Alexander schaut aus dem Fenster, nimmt jedoch nichts wirklich wahr. Seine Gedanken kreisen um die Frage, wie er den Herrnder Finsternis dazu bringen könnte, mit ihm ins Land des Lichts zu gehen.
    »Wolltest du nicht hier aussteigen?«, fragt der Fahrer nach hinten.
    Alexander erschrickt. »Ich   … äh   … doch«, stammelt er, obwohl er nicht gesehen hat, wo sie sind. Er rutscht aus dem Sitz, verlässt den Bus und sieht die bekannte Haltestelle. Von hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher