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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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nicht, worauf ich diese Überzeugung gründete. Vage Vermutungen waren es, nicht mehr. Einmal war sie verschont worden. Und vielleicht sogar ein zweites Mal - denn zweifellos hätte unser Gegner die Möglichkeit gehabt, sie bei unserer Begegnung zu töten.
    Das Wesen hat auch dich verschont, Patti! meldete sich eine Stimme in mir. Dich und Tom...
    Ich hatte keine Zeit, über diesen Gedanken weiter nachzugrübeln.
    Jetzt ging es womöglich um Leben und Tod.
    Linda sah mich an.
    Und jetzt meldete sich Eric zu Wort. "Wir müssen etwas tun, Linda", sagte er.
    "Aber was?" schrie sie. "Wir können nichts tun. Es ist zu mächtig..."
    "Linda..." Eric legte den Arm um sie und versuchte, sie etwas zu beruhigen.
    "Es hat versucht Kontakt mit euch beiden aufzunehmen", stellte ich fest. "Auf welchem Weg das auch immer geschehen sein mag, vielleicht ist es auch umgekehrt möglich..."
    "Nein!" schrie Linda wie von Sinnen. Sie riß sich los, lief davon. Hinein in die dunkle Nacht, auf das Riesenrad zu. Sie hielt sich den Kopf und schrie. Eric folgte ihr und versuchte, sie einzuholen. Sie verschwanden in der Dunkelheit.
    "Linda!" rief ich ihr hinterher.
    "Es hat keinen Sinn!" sagte Tom.
    "Sie ist wahnsinnig geworden!"
    "Patti, es gibt nichts, was wir dieser unheimlichen Macht entgegensetzen können..."
    "Doch", sagte ich. "Vielleicht gibt es etwas..."
    *
    Ich spurtete los, und Tom kam mit mir. Wir rannten auf das Spiegelkabinett zu, neben dem eine schmale Gasse zu den Wohnwagen führte.
    Ich verlangsamte das Tempo und faßte mir an die Schläfe.
    "Was ist los, Patti?"
    "Diese mentale Kraft... Ich spüre sie wieder..."
    "Es ist ganz in der Nähe?"
    "Ja."
    Tom nahm mich bei der Hand, stützte mich und verhinderte, daß ich ins Taumeln geriet.
    Halb wahnsinnige, schreiende Menschen kamen uns entgegen. Sie gehörten zu den Jahrmarktleuten und schienen nur noch die Flucht im Sinn zu haben. Das Entsetzen stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
    Und dann sahen wir einen Mann auf dem Boden liegen, sich hin und herwälzen und verzweifelt um sich schlagen, während er von dem Flugsaurier angegriffen wurde. Die von einem dämonischen Leuchten erfüllten Augen der Echse wirkten gespenstisch. Sein heiseres Krächzen konnte einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Die Spannweite der Flügel betrug mindestens zwei Meter. Ein großes, lederhäutiges Ungetüm, dessen ungelenke Bewegungen so eigenartig wirkten. Die messerscharfen Krallen versuchten nach dem Mann zu greifen, der geschickt auswich.
    Die Flugechse schwebte wieder empor. Die Geräusche aus ihrem zahnbewehrten, fast schnabelartigen Mal wirkten wie ein hämisches Lachen.
    Eine Kreatur des Bösen! dachte ich.
    Der Mann blickte zu uns hinüber, während rings herum die Lichter aufflackerten.
    Jetzt erkannte ich den Mann.
    Es war McKay, der Besitzer der Geisterbahn. Er keuchte. Der kalte Angstschweiß stand ihm auf der Stirn. Alle anderen, die sich noch vor kurzem an diesem Ort befunden hatten, waren schreiend auseinandergestoben und beobachteten aus sicherer Entfernung, was geschah.
    McKay blickte kurz in unsere Richtung. Sein Gesicht wirkte verstört. Das Grauen hatte ihn gezeichnet. An der Hand blutete er. Vermutlich hatte er versucht, die messerscharfen Krallen abzuwehren.
    Der Flugsaurier schwang sich erneut empor, blickte auf uns herab und schien uns mit seinen unheimlich leuchtenden Augen zu beobachten. Ich spürte den mentalen Druck und versuchte instinktiv, mich abzuschirmen. Schwindel erfaßte mich.
    "Tom!" flüsterte ich und hielt mich an ihm fest. McKay kauerte am Boden, unschlüssig darüber, was er tun sollte. Er beobachtete das Monstrum, das ruhig durch die Luft segelte, dann tiefer sank und schließlich...
    McKay stieß einen Schrei aus.
    Der Flugsaurier fiel reglos zu Boden. Er blieb dort liegen und schien wieder das zu sein, was er immer dargestellt hatte. Eine Figur. Ein Ding, in dem nicht der Hauch von Leben steckte und das nur durch eine geheimnisvolle Kraft im Hintergrund zu etwas anderem, Lebendigen geworden war. Das klatschende Geräusch, mit dem der Saurier zu Boden kam, hörte sich häßlich an. Seine leeren Augen blickten in meine Richtung.
    Ein Flimmern bildete sich oberhalb dieses 'Körpers' obwohl das eigentlich nicht das richtige Wort war. Hülle! dachte ich. Es war seine Hülle und nun hat es sie abgelegt. Vermutlich nur, um bald in eine weitere hinüberzuwechseln.
    Das Flimmern wurde stärker und wurde von einer Lichterscheinung begleitet. Ein kaltes
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