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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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waren. Ein unheimliches Feuer loderte in ihnen.
    Und doch handelte es sich zweifellos um jene Figur, die vor einer Geisterbahn zu stehen pflegte und die allenfalls Kinder im Vorschulalter noch Angst einjagen konnte. Eine große Puppe, mehr nicht!
    Wer ist die Macht, die sie bewegt, die sie steuert? ging es mir durch den Kopf. Wer? Oder Was?
    Mein Gegenüber startete einen erneuten, diesmal um so heftigeren Versuch in meine Gedanken zu dringen. Ich schrie auf, faßte mir an den Kopf und schloß die Augen. Schwindel erfaßte mich. Alles schien sich zu drehen, und ich trieb auf einen Strudel fremder Gedanken, Bilder, Gefühle zu. Es war furchtbar. Ein eisiger Hauch erfüllte mich.
    Ich hatte das Gefühl zu erfrieren.
    Innerlich schien alles in mir abzusterben. Mein Bewußtsein, das was meine Seele ausmachte, meine Gedanken all das schien sich mehr und mehr aufzulösen. Das ist der wahre und endgültige Tod! dachte ich. Die völlige Auflösung, das Nichts...
    Ich hatte keine Hoffnung mehr und spürte, wie mich langsam aber sicher die Lethargie des Todes erfaßte. Zunächst hatte ich versucht, mich gegen den Einfluß der fremden Gedanken abzuschirmen. Und das war mir auch einigermaßen gelungen. Aber jetzt wurde meine
    Widerstandskraft schwächer und schwächer. Und bald würde sie gänzlich erlahmen...
    Schwärze.
    Dunkelheit wie in der finstersten Nacht.
    Das würde alles sein, was mir blieb.
    Eine nie endende Bewußtlosigkeit.
    Und Kälte.
    *
    Ich wurde herumgewirbelt, öffnete die Augen und spürte wieder diese unheimliche Kraft, die an meinen Fesseln zog. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich wälzte mich auf dem Boden herum und blickte auf. Mit den Händen wischte ich die Haare aus dem Gesicht.
    "Tom!" schrie ich wie von Sinnen, als ich sah, was sich vor meinen Augen ereignete.
    Tom hatte zu einem Sprung angesetzt. Mit einem gewaltigen Karatetritt traf er den Gorilla eine handbreit unterhalb des Brustbeins. Es gab ein dumpfes Geräusch.
    Tom prallte zurück, rollte auf dem Boden ab und rappelte sich sofort wieder auf, während das Monstrum wankte und dann ein fürchterliches Brüllen ausstieß.
    Es trommelte sich die Brust, setzte wankend einen Fuß nach vorn und riß dann das schreckliche Maul auf.
    Jede Sekunde konnte es angreifen.
    Und dann hatte Tom seinem Gegenüber nicht das Geringste entgegenzusetzen. Die geradezu unmenschliche Stärke, die dieses Wesen vorantrieb, war geradezu beängstigend. Aber immerhin schien Toms Angriff bewirkt zu haben, daß
    unser Gegenüber sich nicht mehr so auf mich konzentrieren konnte. Seinen Versuch, mit Hilfe seiner mentalen Kräfte in meinen Geist einzudringen hatte das Wesen jedenfalls aufgegeben.
    Zumindest für den Augenblick.
    Ich hatte einen klaren Kopf.
    Mit hektischen Bewegungen versuchte ich, das Kabel an meinen Füßen abzuschütteln. Es gelang mir wider erwarten. Schlangengleich hatte sich das Kabel um meine Fußgelenke geschlungen, von einer unsichtbaren Kraft zusammengezogen. Aber nun ließ es wider Erwarten sich leicht ablösen. Tom faßte mich am Arm und zog mich hoch.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich sein Gesicht. Genau in diesem Moment griff der Gorilla an.
    Brüllend und mit den Fäusten trommelnd lief er auf uns zu. Er packte Tom am Arm und an der Schulter. Ich wurde zurückgestoßen und taumelte.
    Ich sah, wie Tom mit dem Gorilla zu Boden stürzte. Es war ein verzweifeltes, tödliches Ringen. Der Gorilla fiel ungelenk.
    Wie eine Puppe.
    Aber das unheimliche Leben, das ihn auf so grausige Weise beseelte, war noch immer stark genug.
    Ein Arm legte sich um Toms Hals.
    Er ächzte.
    Beide drehten sich auf dem Boden herum. Und dann behielt Tom plötzlich die Oberhand. Der Gorilla lag reglos im Staub der Gasse. Wie tot.
    So als hätte er niemals gelebt, niemals mit seinen flackernden Augen auf uns geschaut und niemals versucht, uns zu töten.
    Tom erhob sich, atmete tief durch und hielt sich den Hals. Ich stürzte auf ihn zu.
    "Bist du verletzt?" fragte ich keuchend.
    "Nein, ich glaube nicht."
    "Oh, Tom!"
    Er blickte auf den am Boden liegenden Koloß hernieder. Mit offenem Maul lag er da, wie erstarrt. Und auch das Stromkabel rührte sich nicht.
    "Was hat das zu bedeuten?" fragte Tom, nachdem er wieder sprechen konnte.
    Inzwischen waren auch Linda und Eric etwas nähergekommen. Linda starrte mit glasigen Augen auf den Gorilla.
    "Das Wesen hat sich zurückgezogen", meinte sie.
    "Und warum?" hakte ich nach.
    "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß es mit
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