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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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ich.
    "Nun..."
    "Das ist mein Kollege Tom Hamilton. Wir arbeiten sehr eng zusammen."
    "Was Sie nicht sagen!" In Erics Worten schwang deutlich eine gewisse Portion Ablehnung und Mißtrauen mit. Linda nahm jetzt die Hände vom Gesicht. Ihr Blick wirkte abwesend, beinahe wie in Trance. Ich trat auf sie zu, nahm ihre Hände. Sie waren eiskalt.
    "Was ist geschehen?" fragte ich.
    "Es ist hier...", murmelte sie. "Und es wird nicht damit aufhören, zu töten!"
    "Was ist es?" fragte ich.
    Linda sah mich mit einem Blick an, der deutlich ihr Erstaunen signalisierte.
    "Sie kennen es?" fragte sie.
    Und dabei schüttelte sie leicht den Kopf.
    "Ich weiß, daß es existiert!" erwiderte ich. "Sie wollten sich hier mit uns treffen. Aus welchem Grund..."
    "Um mit Ihnen über das zu sprechen, was..." Sie sprach nicht weiter.
    Statt dessen sah sie an mir vorbei in die Dunkelheit...
    "Was ist?" fragte ich.
    "Nichts. Ich hatte nur geglaubt, daß dort jemand war. Aber offenbar habe ich mich getäuscht!" Sie seufzte und sah mich an. "Als der Obdachlose umgebracht wurde, waren Eric und ich hier, auf dem Jahrmarkt. Es war eine warme Nacht, so wie diese..." Sie ballte die Hände zu Fäusten. Ihr Blick war ins Nichts gerichtet. "Der Skelettkrieger kam auf uns zu... In der Hand schwang er diese mörderische Axt, mit der er gerade den armen Kerl umgebracht hatte... Sie werden es nicht für möglich halten, Miss Vanhelsing, aber so war es!"
    "Nennen Sie mich Patricia."
    "Wie Sie wollen."
    "Sie irren sich im übrigen. Ich nehme das, was sie sagen sehr ernst, Linda."
    "Wirklich?" Ein spöttisches Lächeln bildet sich auf ihren vollen Lippen.
    Sie zuckte die Achseln und schien mir nicht so recht zu glauben. In diesem Augenblick schien ihr allerdings der Wahrheitsgehalt meiner Aussage ziemlich gleichgültig zu sein.
    Sie rieb die Hände gegen die Oberarme, wie jemand, der friert.
    "Wie die Marionette einer unheimlichen Macht sah dieser Skelettkrieger aus. Er kam auf uns zu und..."
    "Er wollte Sie beide auch umbringen?" versuchte ich, sie wieder zum reden zu bringen.
    "Erst dachte ich das", erklärte sie, dabei ergriff ihre linke Hand Erics Rechte und hielt sie krampfhaft fest. Sie sprach schleppend und während sie den Mund bewegte, schien sie sich die Szene erneut vor ihrem inneren Auge ins Gedächtnis zu rufen. Sie wirkte beinahe wie hypnotisiert.
    "Erzählen Sie!" forderte ich.
    "Irgend etwas ließ diese Kreatur zögern. Ich weiß nicht, weshalb das geschah. Jedenfalls hat sich dieser
    Skelettkrieger zurückgezogen, ohne uns umzubringen. Warum weiß der Himmel!"
    "Oder die Hölle!" ergänzte Eric etwas unwirsch. In diesem Augenblick ließ uns das Geräusch von Schritten wie erstarrt zusammenzucken. Es waren unbeholfene Schritte, manchmal schleppend.
    Dann ein dumpfes Ächzen.
    Ein tierisches Knurren, das niemand von uns einer wirklich existierenden Spezies zuordnen mochte.
    Eine dunkle Gestalt hob sich aus der Finsternis heraus ab. Undeutlich waren die Bewegungen zu sehen. Unbeholfene, schleppende Bewegungen.
    Die Gestalt war sehr groß. Immerhin überragte sie deutlich den Eingang zum Spiegelkabinett und der war mindestens zwei Meter hoch.
    "Dort ist es...", murmelte Linda. Ihr Gesicht bekam einen verzweifelten Ausdruck. "Sehen Sie, dort!" Ich wechselte einen Blick mit Tom.
    Das könnte jeder sein! schien dieser Blick zu sagen. Tom trat ein paar Schritte vor. "Heh, wer ist da?" rief er. Die Antwort war ein dumpfes Grollen. Ein knurrender Laut, der tief aus dem Brustkorb zu kommen schien.
    Lichter blinkten plötzlich auf.
    "Das ist völlig unmöglich!" wimmerte Linda. "Der Hauptschalter ist längst..."
    Sie kam nicht weiter.
    Der Mund blieb offen vor Schreck.
    Die Gestalt wankte näher und für den Bruchteil eines Augenblicks beleuchteten die aufflackernden Lichter das Gesicht...
    Nein! durchzuckte es mich, obwohl ich es geahnt hatte. Das darf doch nicht wahr sein...
    Ich sah ein Paar blitzender Augen, einen gewaltigen, fast völlig behaarten Schädel und ein weit aufgerissenes Maul mit spitzen Zähnen.
    Der Gorilla!
    Ein markerschütternder Schrei entrang sich seiner Kehle. Er trommelte mit den gewaltigen Armen auf seinen Brustkorb. Seine Bewegungen waren zackig. Sie erinnerten mich an Trickaufnahmen in alten Spielfilmen, als das Wort Computeranimation noch eine völlig unbekannte Vokabel gewesen war.
    Ich fühlte mich an meine Vision erinnert und hatte ein Gefühl, als ob mir jemand die Kehle zuschnürte.
    Wieder flackerten die Lichter an
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