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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Papier gebannt vor mir zu haben, war ein seltsames Gefühl. Gedanken wirbelten in mir wild
    durcheinander.
    Dein Traum...
    Letzte Nacht...
    Es war alles so verwirrend...
    Michael T. Swann sagte indessen: "Das Ganze ist in der Mildoon-Street passiert. Einen Stadtplan besitzen Sie ja, also werden Sie hinkommen. Ich glaube nicht, daß es Sinn hat, jetzt schon bei Scotland Yard aufzutauchen. Die scheinen mir momentan sehr gereizt zu sein!"
    "Mißerfolg ist halt kein sanftes Ruhekissen!" mischte sich jetzt Jim Field ein.
    "Sie sagen es, Jim!"
    "Was schlagen Sie also vor, Mr. Swann?" wandte ich mich an den Chefredakteur.
    "Sprechen Sie mit dem Augenzeugen. Ich habe Ihnen die Adresse aufgeschrieben und Sie beide auch schon mal gewissermaßen angemeldet. Der Mann heißt Tomkins und ist bereit, Ihnen Auskunft zu geben...
    "Okay", murmelte ich.
    "Wer ist denn das Opfer?" fragte Jim.
    "Eine junge Frau", erklärte Swann. "Noch nicht identifiziert."
    *
    "Kein gutes Gefühl, daß da so ein Wahnsinniger durch die Straßen Londons fährt...", meinte Jim, kurz bevor wir die Mildoon-Street erreichten.
    Ich erwiderte nichts.
    Zu sehr war ich von dem gefangen, was ich sah... Nebel kroch durch die enge Gasse. Ein dunkler grauer Tag, an dem die Wolken beinahe den Boden zu berühren schienen. Ein trostloser Tag.
    Ich blickte die lange Reihe der alten Häuser entlang. Mit wachsendem Entsetzen registrierte ich die bröckelnden Fugen...
    Das Moos, das sich in sie hineingesetzt hatte und bizarre Muster bildete, die entfernt an eine alte Inschrift erinnerten...
    Dies ist der Ort! durchzuckte es mich.
    Es gab keinerlei Zweifel. Dies war jener Ort, von dem ich in der vergangenen Nacht geträumt hatte.
    Ich schluckte.
    Mir war, als ob eine kalte Hand sich auf meine Schulter legen würde. Ich fuhr den Wagen an den Straßenrand und atmete tief durch.
    Jim beobachtete mich skeptisch.
    "Scheint, als wärst du nicht ganz fit!" meinte er.
    "Danke der Nachfrage", erwiderte ich mit einem matten Lächeln. "Es geht mir gut. War halt ein bißchen spät gestern abend."
    "Mit wem hast du denn den vergangenen Abend verbracht beziehungsweise den Rest davon?"
    "Mit meiner Großtante."
    "Oh." Jim hob die Augenbrauen. "Sehr aufregend klingt das ja nicht..."
    "Los, laß uns an die Arbeit gehen!"
    "Wie du meinst!"
    Wir stiegen aus. Die Adresse, die wir suchten, war nicht zu verfehlen. Der niedrige Gartenzaun war zerstört worden. Das gleiche galt für die Rosenbeete, die jemand mit viel Liebe angelegt hatte und die jetzt von Reifen zerwühlt waren. Ich erschrak bis ins Mark. Nein, es konnte keinen Zweifel mehr geben. Dies war jene Tür, an die ich im Traum der vergangenen Nacht geklopft hatte. Wie von Sinnen vor Angst... Wir klingelten an der Tür
    Ein etwas älterer Herr mit grauem Haarkranz und blauer Strickjacke machte uns auf.
    "Sind Sie Mr. Tomkins?" fragte ich.
    Er reichte mir die Hand. "Der bin ich. Sie müssen die Dame von der Zeitung sein."
    "Ganz recht. Mein Name ist Patricia Vanhelsing und dies ist mein Kollege Jim Field. Er ist für die Fotos zuständig." Tomkins reichte auch ihm die Hand.
    "Angenehm", murmelte der Augenzeuge.
    Ich kam sofort auf den Punkt. "Sie haben gesehen, was sich hier heute nacht abgespielt hat?"
    "Ja", nickte er. "Ich konnte es erst überhaupt nicht glauben. Wissen Sie, ich leide seit Jahren unter
    Schlafstörungen. Besonders seit Dr. Arrows - ich weiß nicht, ob Sie den vielleicht kennen - mir die falschen Tropfen aufgeschrieben hat und..."
    Ich unterbrach ihn und hoffte, daß sein Redefluß
    einigermaßen zu lenken sein würde. Schließlich waren Jim und ich nicht hier, um uns die vermutlich ellenlange
    Krankengeschichte dieses Mannes anzuhören.
    "Sie waren also wach", sagte ich.
    "Ja."
    "Wissen sie noch in etwa die Uhrzeit?"
    "So gegen drei Uhr morgens. Ich habe Scrabble gespielt. Das beruhigt mich. Manchmal kann ich dann wieder einschlafen."
    "Wo waren Sie?"
    Er trat aus der Tür heraus und deutete hinauf zum Obergeschoß.
    "Das dritte Fenster von links... Da! Sehen Sie?"
    "Ja."
    "Ich hörte dieses eigenartige Motorengeräusch. Es klang, so als wolle jemand absichtlich Krach mit seinem Wagen machen. So ein Verrückter! habe ich gedacht. Schließlich ist das doch Ruhestörung, oder finden Sie nicht?"
    "Sicher."
    "Ich ging zum Fenster und dann sah ich diese unheimliche schwarze Limousine. Ein Leichenwagen, muß schon uralt gewesen sein, aber sehr gepflegt. Ein richtiger Oldtimer. Wissen Sie ich bin ein bißchen abergläubisch.
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