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Die Frau vom Leuchtturm - Roman

Titel: Die Frau vom Leuchtturm - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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jetzt. Ihr braucht beide Ruhe.« Er beugte sich über mich, küsste mich auf die Stirn und umfasste dann die Griffe von Damons Rollstuhl.
    »Ich bringe Sie zurück auf Ihr Zimmer; da können Sie dann Alice Cahill weiter das Leben zur Hölle machen.«
    Damon sah zu Dan auf und grinste. Dann schaute er mich an. »Den solltest du nicht zurück in den Fischteich werfen, Mädel«, flüsterte er unüberhörbar. »So einen Mann musst du behalten.«
    Dann, als Dan schon den Rollstuhl wegzog, tätschelte Damon meine Hand. »Ich hab dich schrecklich lieb, weißt du.«
    »Ich dich auch.«
    Ich sah meinen beiden Männern nach, wie sie den Raum verließen. Dann schlief ich seufzend ein.

36. Kapitel
    Ich war dankbar für die luxuriöse Bequemlichkeit der Mercedes-Sitze. Nach meinem Zusammenstoß mit Bobby und der Woche, die ich anschließend im Krankenhaus verbracht hatte, tat mir alles weh, nicht nur mein Arm.
    Mein tränenreicher Abschied von Damon, der noch ungefähr eine Woche im Krankenhaus bleiben würde, hatte mich viel Kraft gekostet, und ich lehnte den Kopf an den weichen Ledersitz.
    Dan hatte mir für meine Genesung freundlicherweise das Penthouse angeboten, damit ich in Damons Nähe sein konnte. Doch obwohl ich das sehr zu schätzen wusste, wollte ich wirklich nach Hause und in meinem eigenen Bett schlafen.
    Das Haus ähnelte einer dieser Ansichtskarten, wie sie im Sommer an den Strandbuden verkauft wurden. Mit dem Leuchtturm im Hintergrund und den flauschigen weißen Wolken am azurblauen Himmel sah es sogar aus wie ein Gemälde von Freedan. Bei dem Gedanken musste ich lächeln.
    Mein treuer Volvo stand in der Einfahrt und wirkte ganz und gar nicht mitgenommen. Während ich im Krankenhaus lag, hatte Dan den Wagen und die Vespa von Maidenstone Island geholt und das Haus gesichert. Jetzt hielt er den Mercedes dahinter an und sah zu mir.

    »So, da sind wir.«
    »Ich habe das Gefühl, monatelang weg gewesen zu sein.«
    Ich war schwächer, als ich gedacht hatte, und stützte mich schwer auf ihn, als er mir aus dem Wagen half.
    »Meine Beine fühlen sich wie Pudding an.«
    Mehr brauchte ich nicht zu sagen, schon hob er mich hoch und trug mich zum Haus. Noch nie hatte ich mich sicherer und geborgener gefühlt als in diesem Augenblick. Mein verletzter Arm lag in einer Schlinge, aber ich schlang den anderen um seinen Hals, hielt mich fest und legte den Kopf an seine Schulter. Er küsste mich auf die Stirn.
    Kennen Sie diese alten Filme, in denen der Bräutigam die Braut über die Schwelle trägt? So fühlte ich mich, als Dan mich ins Haus brachte. Ich kicherte.
    »Was ist so komisch?«
    »Nichts«, gab ich seufzend zurück.
    Er sah mich noch immer mit einem fragenden Lächeln an, als er mich auf dem Sofa im Salon absetzte.
    Als Erstes zündete er ein Feuer an und drehte die Heizung auf, damit es auch im Rest des Hauses bald warm und behaglich war.
    Dann ging er zum Wagen, um unsere Taschen zu holen, und ließ mich vor dem prasselnden Feuer allein. Nach und nach wich die Oktoberkälte aus meinen Knochen.
    Etwas hatte sich in diesem Raum verändert, aber zuerst kam ich nicht darauf, was es war. Dann sah ich es. Das Bild von Tante Ellen, das ich erst vor ein paar Wochen aufgehängt hatte, war fort, und an seiner Stelle hing ein anderes Gemälde da.

    Als er zurückkam, wies ich auf das Bild. »Was ist das?«
    »Ein Willkommensgeschenk.«
    Wieder schien Aimee auf uns hinunterzulächeln.
    »Danke. Es ist wunderschön.« Ich hielt inne. »Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ein viktorianischer Salon der richtige Platz dafür ist.« Ich unterbrach mich; jetzt klang ich schon wie Tante Ellen! Dan und ich sahen einander an und lachten.
    »Wie hast du es geschafft, dem Greystone-Club das Bild abzuschwatzen?«
    »Ein Tauschgeschäft. Vor Jahren hatte ich mal ein Aquarell von dem Club gemalt.«
    Er setzte sich zu mir auf die Sofakante. Lüstern grinsend meinte er, das Skandalgemälde erinnere ihn an mich.
    »Du träumst wohl.«
    »Ja, vielleicht«, sagte er und küsste mich. Es war ein langer, leidenschaftlicher und sanfter Kuss. In meinem ganzen Körper stieg warmes Begehren auf. Ich löste mich ein wenig von ihm, und er richtete sich abrupt auf.
    »Habe ich dir wehgetan?«
    »Nein.« Ich sah zu dem Porträt meiner Vorfahrin auf. »Aber ich dachte, vielleicht wärest du doch daran interessiert, einen direkten Vergleich anzustellen«, meinte ich dann schüchtern.
    »Träume ich jetzt?«, fragte er breit grinsend.
    »Vielleicht«, sagte
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