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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders
Autoren: Melissa Mayhue
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Ihr müsst Euch nicht fürchten.«
    »Ich fürchte mich nicht.« Das stimmte zwar nicht, aber Cate wollte sich keine Blöße geben. »Wo, oder sollte ich sagen
wann
, ist Euer Zuhause?« Die Theorie der Halluzination aufgrund eines Nervenzusammenbruchs gewann immer mehr an Wahrscheinlichkeit.
    »In Sithean Fardach in Schottland, im Jahr 1272 Eurer Zeitrechnung.« Zum ersten Mal schien Connor seine Umgebung wahrzunehmen. »Das liegt ziemlich weit in der Vergangenheit für Euch, nicht wahr?«
    Cate lachte wieder. »›Ziemlich weit in der Vergangenheit‹ ist stark untertrieben.«
Was jetzt?
Sie schaute sich im Zimmer um. Das Glas, das sie auf den Frisiertisch gestellt hatte, war umgefallen, doch der goldklare Inhalt war nicht auf den Boden gelaufen, sondern hing erstarrt mitten in der Luft.
    Sie deutete darauf. »Wie habt Ihr das gemacht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es ist nicht mein Werk. Der Feenzauber lässt die Zeit stillstehen, damit ich Euch holen kann. Wenn Ihr hierher zurückkommt, wird inzwischen keine Zeit vergangen sein, gleichgültig, wie lange Ihr in meiner Zeit verweilt habt. Das ist alles, was ich weiß. Und dass wir uns beeilen müssen. Bitte.«
    Das grüne Licht um ihn wird definitiv schwächer.
Und er wirkte nicht wie ein Mann, der oft
bitte
sagte.
    Was hatte sie zu verlieren? Wahrscheinlich würde sie morgen mit einem dicken Kopf aufwachen und sich über ihre Halluzination amüsieren.
    Und wenn nicht? Wenn der Mann real ist?
    Hatte sie nicht heute gleich von zwei Seiten zu hören bekommen, dass sie abenteuerlustiger sein sollte? Was könnte abenteuerlicher sein als ein Abstecher ins Schottland des dreizehnten Jahrhunderts? Noch dazu in der Begleitung des atemberaubendsten Mannes, den sie je gesehen hatte. Und der unglaublicherweise ihre Hilfe brauchte.
    Connor streckte ihr die Hand entgegen. »Wir müssen uns beeilen. Nicht einmal der Zauber kann die Zeit auf ewig anhalten.«
    Cate zog ihre Pyjamajacke über, schlüpfte in die Seegras-Flipflops, die Jesse ihr von seiner letzten Thailandreise mitgebracht hatte, machte einen Schritt in Connors Richtung, doch dann fiel ihr etwas ein. Sie griff sich das Hochzeitskleid ihrer Großmutter.
    »Darf ich das bei der Hochzeit tragen?« Sie drückte das Kleid an die Brust und schaute Connor trotzig an. Wenn er nein sagte, würde sie nicht mitgehen.
    »Ihr könnt tragen, was immer Ihr wollt, das kümmert mich nicht, aber wenn Ihr mich begleiten wollt, dann muss es
jetzt
sein.«
    Die Sphäre begann wieder zu pulsieren.
    Cate nahm das Band, das sie aus ihrem Haar gezogen hatte, und schnürte das Brautkleid damit zu einem Bündel. Dann nahm sie Connors Hand und trat zu ihm in den grünen Schein.
    Er zog sie zu sich heran und legte die Arme um sie, während die Sphäre sie beide umschloss. Ein Kribbeln durchlief Cates Körper. Als sie zu dem Fremden aufschaute, war sie wie hypnotisiert von der Intensität seiner blauen Augen.
    »Ich schwöre bei meiner Ehre, dass ich nicht zulassen werde, dass Euch etwas geschieht. Ich werde Euch unter Einsatz meines Lebens verteidigen. Und wenn alles erledigt ist, sorge ich dafür, dass Ihr wohlbehalten nach Hause kommt.«
    Er strahlte eine imponierende Kraft und Entschlossenheit aus. Cate starrte noch immer fasziniert in seine Augen, als er langsam, fast, als geschehe es gegen seinen Willen, den Kopf neigte und seine Lippen auf ihre senkte. Die zarte Berührung ließ Cate bis in die Zehenspitzen erbeben, während um sie herum in tausend Zauberfarben Lichter aufblitzten.
    Das Letzte, das sie aufnahm, waren sein Mund auf ihrem, seine starken Arme um ihre Mitte, der Ausdruck in seinen Augen bei seinem Versprechen, sie zu beschützen, als das Leuchten des Zauberlichts erlosch.

3
    A ls Cate wie aus einem tiefen Schlaf erwachte, blickte sie in zwei blaue Augen und hörte Wasser rauschen.
    Sie blinzelte ein paarmal und erkannte, dass die Augen zwar denen glichen, in denen sie sich eben noch verloren hatte, jedoch einer hübschen, blonden Frau gehörten.
    »Da seid Ihr ja. Willkommen. Ich freue mich sehr, Euch bei uns zu sehen. Wir haben viel zu tun.« Die Frau half Cate, sich aufzusetzen, ließ sich ihr gegenüber nieder und schaute sie erwartungsvoll an.
    »Wo bin ich?« Unsicher blickte Cate sich um. Sie saß auf einem Waldboden am Fuß eines Wasserfalls. Das alles konnte doch nur ein Traum sein.
    »Ich bin selbst noch nie durch die Zeit gereist, aber dem Zustand nach, in dem Connor sich beim Erwachen befand, nehme ich an, dass
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