Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders
Autoren: Melissa Mayhue
Vom Netzwerk:
möchte euch allen dafür danken, dass ich wohlbehalten hier angekommen bin, und ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mich genauso sicher wieder nach Hause bringen würdet, nachdem ich Connor geheiratet habe, damit er seine Schwester retten kann, so dass sie …«
Was hatte Rosalyn gesagt
? »… ihr Glück finden kann.« Sie drehte sich Rosalyn zu. »Gut so?«
    »Wenn Ihr entschlossen seid, nicht um die wahre Liebe zu bitten, dann ist alles gesagt.« Rosalyn seufzte tief und fuhr fort. »Jetzt müsst Ihr nur noch den Stoff an den Baum binden.«
    Ihr Lächeln war einem traurigen Zug um die Augen gewichen, der unerklärlicherweise Schuldgefühle in Cate erwachen ließ. Bedrückt schlang sie den Stoffstreifen um einen Zweig. »Also schön«, sagte sie zu sich, wandte sich wieder dem Wasser zu und rief: »Seid ihr noch da, Feen? Wenn ihr mir auch noch helfen würdet, die wahre Liebe zu finden, wäre ich euch wirklich dankbar. Das wäre dann alles. Vielen Dank.«
    Über sich selbst den Kopf schüttelnd, knotete sie den Stoff fest. Das hier war wirklich das Lächerlichste, was sie je getan hatte – wenn sie davon absah, dass sie in den grünen Lichtschein getreten war. Aber als sie sich Rosalyn zudrehte, sah sie zu ihrer Überraschung Tränen in den Augen der Frau glänzen.
    »Was ist? Habe ich etwas falsch gemacht?«
    Lächelnd schüttelte Rosalyn den Kopf. »Nein. Ihr habt alles richtig gemacht. Ich bin nur so glücklich. Ihr habt den Feen eine Freude gemacht, und das macht
mir
Freude. Sie sind meine Familie, wisst Ihr.« Sie nickte zum Wasser hin.
    Als sie Cates verwirrten Blick sah, legte sie ihr den Arm um die Schulter und fuhr fort: »Setzen wir uns ans Feuer. Dann erzähle ich Euch die Legende vom Feental und alles über meine Familie hier.«
     
    Es war getan.
    Rosalyn konnte ihre freudige Erregung kaum verbergen, als sie die junge Frau, die neben ihr herging, von der Seite musterte. Die Feen hatten sie ausgewählt, also musste sie die Richtige sein. Und ihr gutes Herz hatte sie schon bewiesen, indem sie ihrer, Rosalyns, Bitte nachkam, obwohl offensichtlich war, dass sie es eigentlich nicht gewollt hatte.
    Als Connor erwacht war, hatte Rosalyn für einen Moment Bedenken gehabt, weil er nach einem kurzen Blick auf die Frau in seinen Armen so hastig von ihr abgerückt war, als könne er es nicht ertragen, sie zu berühren. Und er hatte bereitwillig zugestimmt, Duncan zu begleiten, und sein »Mitbringsel« ihr überlassen.
    Was Rosalyn sehr recht gewesen war.
    Bisher war alles, wie sie es sich wünschte. Sie hoffte nur, es würde so weitergehen. Nicht, dass sie ernsthafte Sorgen wegen der Sterblichen geplagt hätten. Der Feenzauber war so viel mächtiger als einer von ihnen – sie brauchte sich keine Gedanken mehr über Mairis Schicksal zu machen.
    Nein, es waren die Feen selbst, derentwegen sie sich sorgte. Oh, sie würden ihre Macht ausüben und die am Clootie-Wasserfall mit dem Ritual vorgebrachten Wünsche erfüllen, solange man ihre Bedingungen erfüllte und ihre Prüfungen bestand. Das Problem war nur, dass sie stets darauf beharrten, einem nicht nur zu geben, was man
ihrer Ansicht nach
brauchte, sondern es einem auch
auf die Art und Weise
zu geben, wie man es ihrer Ansicht nach brauchte.
    Sie lächelte Cate an. Diese junge Frau war etwas Besonderes, das spürte sie ganz deutlich.
    »Vor langer, langer Zeit an einem schönen Frühlingstag«, begann sie, die Geschichte zu erzählen, und schob alle Sorge ob der Feen beiseite. Es würde nichts nützen, sich den Kopf zu zerbrechen. Sie hatten sich alle darauf eingelassen.
    Es gab kein Zurück.
     
    Als die Männer von der Jagd kamen, hatte Rosalyn einen Topf Hafergrütze zubereitet, und sie setzten sich zu viert zum Essen.
    Cate dachte über die phantastische Geschichte nach, die Rosalyn ihr erzählt hatte. Ihr erster Impuls war gewesen, das Ganze ins Reich der Fabel zu verbannen, aber andererseits befand sie sich hier in einem Wald an einem fernen Ort in einer fernen Zeit, und irgendwie musste sie hergekommen sein.
    Nachdem sie immer wieder verstohlene Blick gespürt hatte, beschloss sie, den Stier bei den Hörnern zu packen und sich Gewissheit zu verschaffen.
    »Könnte einer von euch so freundlich sein, mir zu erklären, was genau während meines Aufenthalts hier von mir erwartet wird?«
    Duncan erschrak dermaßen, als sie plötzlich das Schweigen brach, dass er beinahe seine Schale fallen ließ.
    Connor wandte sich mit hochgezogener Braue an seine Tante:
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher