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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
Autoren: Sonja Wild
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Aufbaus heraus. Fasziniert folgte sie ihm in das Innere des LKWs.
    Kaum hatte sie den Innenraum erreicht, schwang die Tür schon wieder hinter ihr zu. Das Innere wurde von zwei Deckenlampen in warmes Licht getaucht. An der linken Seitenwand stand ein Schreibtisch, darauf drei Monitore mit verschiedenen Anzeigen. Dahinter ein weiterer Schreibtisch, aber in edlerem Design in Glas und Chrom, bevölkert von einem Notebook und einer Kaffeetasse. In Regalen darüber diverse technische Geräte, Aktenordner. An der rechten Wand standen ein Kühlschrank, eine Miniküche mit Kaffeemaschine und eine braune Ledercouch.
    Mit offenem Mund bestaunte Sara diesen High-Tech-Arbeitsplatz. Aus einem knackenden Lautsprecher ertönte eine gedämpfte Stimme.
    Ein junger Mann mit kurzen roten Haaren und langen dünnen Armen saß vor einem der drei Monitore und zeigte gerade darauf, während ein älterer kräftigerer Mann mit graumelierten Haaren neben ihm stand und ihm über die Schulter schaute.
    Erst als Luke die beiden ansprach, drehten sie sich zu den Neuankömmlingen um.
    „Hey Leute, wir haben‘s geschafft.“
    Der Ältere deutete auf den Lautsprecher, aus dem jetzt lautes Fluchen ertönte.
    „Sie haben die Verfolgung der S2 Richtung Innenstadt aufgenommen.“
    Dann wandte er sich Sara zu und gab ihr die Hand. „Schön, dass du wieder bei uns bist. Aber deinem verwirrten Gesichtsausdruck nach kannst du dich tatsächlich an nichts erinnern. Ich bin Rick, der Boss hier.“ Aus eisblauen Augen sah er sie prüfend an.
    „Nein, ich hab keine Ahnung, was hier los ist.“ Sie rieb sich die Augen. Dann fuhr sie herum und stieß ihrem Entführer den rechten Zeigefinger an die Brust. „Du zerrst mich hier in der Gegend rum, irgendwelche wildgewordenen Kerle rennen ballernd hinter uns her und ihr tut hier alle so, als ob wir alte Freunde wären. Ich will jetzt verdammt noch mal eine Erklärung!“
    Sie verschränkte die Arme und starrte in die Runde. Der schmale Rothaarige, der bis jetzt nur schweigend dagesessen war, trat nun auf sie zu und streckte ihr zaghaft die rechte Hand entgegen.
    „Dann stelle ich mich auch mal vor. Ich bin Peter, zuständig für alles Elektronische hier.“
    Sara starrte auf die dargereichte Hand. Sie ergriff sie. „Sara.“ Verdammte Erziehung. „Okay, nachdem wir uns jetzt alle so nett bekannt gemacht haben, wäre wohl jemand so freundlich mir zu erklären, was das Ganze soll.“
    Rick, der Boss, reckte sein Kinn vor. „Klar, aber setz dich doch erstmal.“
    Er räumte einige Papierstapel von der braunen Ledercouch. Sara ließ sich darauf fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Luke setzte sich neben sie, Peter bezog wieder seinen Posten von vorhin am Schreibtisch. Rick der Boss schenkte Kaffee aus einer bereitstehenden Kanne in einen Becher und reichte ihn ihr. Sie griff danach und umklammerte die heiße Tasse. Sie nippte vorsichtig an der braunen Brühe, obwohl ihr gar nicht nach Kaffee war. Langsam wich die Spannung aus ihren Muskeln. Sie ließ sich zurücksinken und zuckte zusammen. Ihr Oberarm schmerzte. Sie fuhr mit der Hand darüber und besah sich die Stelle. Da war ein waagrechter roter Streifen, das herausgequollene Blut war bereits angetrocknet. Angeschossen. Sie war angeschossen. Hilflos ließ sie ihre blutverschmierte Hand wieder sinken und wischte sie an ihrer Jeans ab.
    Luke besah sich die Wunde. „Hat’s dich doch erwischt. Ich verbind dich schnell.“ Er zog einen Verbandskasten unter der Couch hervor und wollte nach ihrem Arm greifen.
    „Fass mich nicht an“, giftete sie. „Das kann ich schon selber.“ Sie schnappte nach dem Verbandskasten, desinfizierte die Wunde, legte eine Kompresse auf und legte einen Verband an.
    Rick wandte sich ihr zu. „ Du sollst erfahren, was hier los ist: Wir sind eine Organisation, die im Untergrund arbeitet und versucht, Unheil abzuwenden, wo die offiziellen Kanäle nicht mehr weiterkommen. Ich habe früher beim Geheimdienst gearbeitet, bis die mich aufgrund sogenannter Unregelmäßigkeiten rausgeschmissen haben. Ich war damals an einer echt üblen Sache dran und habe diese Gruppe aufgebaut, um die Arbeit zu Ende zu bringen. Seitdem haben sich für uns immer wieder neue Fälle ergeben, durch Anfragen von ehemaligen Kollegen, Bekannten von der Polizei oder auch mehr zufällig. Und was ursprünglich eine einmalige Sache sein sollte, läuft nun schon seit sieben Jahren. Wir nennen uns die Nachtfalken und versuchen, möglichst unsichtbar zu bleiben.
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