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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
Autoren: Sonja Wild
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S-Bahn-Station. Vom Wind aufgepeitschte Blätter flogen ihr ins Gesicht, dazwischen einzelne Regentropfen. Die vertrauten Straßenzüge rasten an ihr vorbei. Sie sah, dass der Fremde sich umdrehte und an ihr vorbei schaute. Da sie außer ihrem Atem und dem Rauschen in ihren Ohren nichts hören konnte, blickte sie auch nach hinten. Da folgten ihnen tatsächlich drei Männer in Bomberjacken. Einer schien ein Rohr oder eine Stange in der Hand zu halten, in der Hand eines anderen sah sie so etwas wie eine Pistole. Entsetzt konzentrierte sie sich wieder auf den Weg vor sich. Sie hörte einen gedämpften Knall, etwas krachte in den Teer neben ihren Füßen.
    Die Straßenbahn war inzwischen an ihnen vorbeigerumpelt und gab den Blick frei auf den Van, der gerade mit quietschenden Reifen wendete und ebenfalls die Verfolgung aufnahm.
    Ihr Entführer zog sie von der Straße weg auf einen schmalen Gehweg, der zwischen angrenzenden Gärten verlief. Hier war es finster, Äste knallten ihr ins Gesicht. Sie schaute nochmal über die Schulter. Ihre Verfolger hatten aufgeholt und waren keine 50 Meter mehr von ihnen entfernt. Zwei weitere Schüsse krachten, sie spürte ein Brennen an ihrem linken Oberarm. Sie versuchte, es zu ignorieren.
     
    Da schimmerte das S-Bahn Symbol vor ihnen. Endlich wieder Zivilisation. Hier waren immer viele Leute, die würden ihnen helfen.
    Doch der Fremde stürmte an den Passanten vorbei die Treppe hinunter zu den Gleisen. Wo wollte er nur hin? 
    Sie erreichten den Bahnsteig. Die Türen des wartenden Zuges schlossen sich gerade. Doch statt die nächstgelegene Tür wieder aufzureißen und in den Zug zu springen, zog er sie weiter den Bahnsteig entlang. Sie erreichten die Mauer, die das Ende des Bahnsteigs markierte, dort wo die S-Bahn im Tunnel verschwand. Er ließ ihre Hand los und schwang sich über das Gitter, das den schmalen Gang, der neben den Gleisen in den Tunnel führte, vom Bahnsteig trennte. Dann griff er über das Gitter ihre Taille und hob sie wie eine Puppe hinüber.
    „Schnell weiter!“, zischte er und eilte den schmalen Gang entlang in die Dunkelheit. Eisiger Wind und Rußpartikel stoben ihr ins Gesicht, als die S-Bahn an ihnen vorbei in den Tunnel fuhr.
    Ihren Arm hatte er nicht mehr ergriffen. Jetzt vertraute er wohl darauf, dass sie ihm folgte. Aber wo hätte sie auch hin sollen. Notlampen an der Decke brachten einen schmutzig gelben Lichtschimmer in den Schacht. In der Ferne dröhnten und kreischten die Räder eines Zuges. Sara stieg der Geruch von Maschinenöl und Russ in die Nase. Irgendwann erreichten sie eine in die Wand eingelassene Brandschutztür. Statt einer Klinke war dort nur ein Knauf. Ihr Entführer zog ein kleines Werkzeug aus der Tasche, hantierte damit kurz am Schloss und schon schwang die Tür auf. Sie betraten den dahinterliegenden Raum.
    Es war ein kleiner betonierter Gang von dem zwei Treppen abgingen, eine nach oben, eine nach unten. Erhellt war er von einer matten Glühbirne in einem Drahtgitter an der Decke. Die Tür knallte hinter ihnen ins Schloss.
    Sara lehnte sich an die Wand und ließ sich langsam zu Boden sinken. Ihr Nacken und ihr Rücken waren schweißnass, sie schnappte nach Luft. Erst als sie wieder einigermaßen Luft bekam, richtete sie sich auf und lauschte Richtung Tür. Doch von ihren Verfolgern hörte sie nichts.
    Ihr Entführer hatte sie beobachtet. „Die haben uns wohl in dem abfahrenden Zug vermutet.“ Er lächelte sie an. „Ich bin übrigens Luke, falls du dich wirklich nicht erinnern solltest.“
    Er streckte ihr die Rechte hin. Mechanisch ergriff sie die Hand. „Sara.“
    „Ich weiß.“
    „Was ist hier eigentlich los? Ich ...“
    „Leider haben wir jetzt keine Zeit für Erklärungen. Aber wir sind bald in der Zentrale, da erfährst du alles. Komm.“
    Mit einem aufmunternden Nicken drehte er sich um und stieg die Treppe hoch. Sara folgte ihm. Nach endlosen Stufen erreichten sie eine weitere Türe. Er öffnete auch diese innerhalb von wenigen Sekunden und sie standen wieder im Freien an einer schmalen Straße, die von Wohnblöcken aus den 60ern gesäumt war.
     

11
    Zielstrebig steuerte Luke auf einen riesigen Lastwagen mit schwarzem Metallaufbau zu. Vor einem der vernieteten Blechelemente auf der Breitseite des Aufbaus blieb er stehen und drückte seinen rechten Daumen auf eine der Nieten. „Fingerabdruckscanner“, kommentierte er.
    Plötzlich schwang das Blechelement geräuschlos zur Seite und eine Treppe fuhr aus dem Boden des
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