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Die Flipflop-Bande

Die Flipflop-Bande

Titel: Die Flipflop-Bande
Autoren: Cornelia Franz
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»Wie gut, dass ich kein Handy hab. Dann kann ich auch nicht telefonieren.«
    »Du kannst gerne meins benutzen«, sagte Lotte. Dann sah sie, dass sie mehrere Nachrichten auf der Mailbox hatte. Natürlich! Das waren Mama und Papa.Die hatten schon x-mal versucht, sie zu erreichen. Oje!
    Lotte holte tief Luft und wählte die Nummer von zu Hause. Sie wappnete sich für den Riesenkrach, den es gleich geben würde. Doch sie ließ es klingeln und klingeln und keiner nahm ab. Waren Mama und Papa etwa gar nicht zu Hause? Lottes Herz zog sich zusammen. Konnte es sein, dass die beiden sie kein bisschen vermissten?
    Schließlich sprang der Anrufbeantworter an.
    »Mama, Papa«, rief Lotte. »Ich bin’s, Lotte! Ich bin im Räuberwald, und eigentlich wollte ich schon viel eher nach Hause kommen. Aber Memoli hat sich den Fuß verknackst und jetzt hängen wir hier fest. Ja, schade, dass ihr nicht da seid. Also … Tschüss dann … bis später … hoffentlich …« Sie legte auf und seufzte.
    »Kannst du deine Eltern nicht auf dem Handy anrufen?«, schlug Memoli vor.
    »Na klar!« Lotte ging ihr Telefonverzeichnis durch und wählte die Nummer ihrer Mutter. »Besetzt«, fluchte sie. Und auch als sie das Handy ihres Vaters anrief, hörte sie nur das Besetztzeichen. »Ich wette, die telefonieren miteinander«, murmelte sie. Auf einmal sah sie ihre Eltern ganz deutlich vor sich, wie sie durch die halbe Stadt fuhren und nach ihr suchten. Papa in der einen Richtung, Mama in der anderen.
    »Vielleicht ist es sowieso besser, wenn ich Fritzianrufe«, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Memoli. »Mama und Papa kennen ja den Hochsitz gar nicht. Die würden uns eh nicht finden.«
    Bei Fritzi zu Hause dauerte es nur ein paar Sekunden, bis jemand ans Telefon ging. Zum Glück war es Fritzi. Lotte atmete erleichtert auf. Sicher würde ihr Fritzi in so einer Notlage beistehen, auch wenn sie sich gestritten hatten.
    »Hallo, hier ist Lotte«, sagte sie. »Ich weiß, es ist schon spät …«
    »Spät?!«, unterbrach Fritzi sie. »Das kann man wohl sagen! Wo steckst du denn eigentlich? Deine Eltern haben schon x-mal angerufen! Die waren auch schon bei Memolis Eltern!«
    »Hast du ihnen nicht gesagt, dass wir im Räuberwald sind?«
    »Doch. Und sie haben auch schon nach euch gesucht. Wo bist du denn, Lotte? Warum bist du denn nicht schon längst nach Hause gegangen?«
    »Wir sind jetzt beim Hochsitz. Memoli hat sich vorhin …«
    Weiter kam sie nicht, denn jetzt wetterte Fritzi los. »Ist mir doch wurscht, was Memoli gemacht hat. Das interessiert mich nicht die Bohne.«
    »Aber wir wissen doch nicht, wie wir hier wegkommen sollen! Da war eine Fallgrube und Memoli hat sich den Fuß verknackst, und ich wollte fragen, obdu … Hörst du? Fritzi?« Lotte lauschte ins Handy hinein. »Fritzi!«
    »Was ist?«, fragte Memoli.
    »So eine blöde Gans!« Lotte ließ das Handy sinken und biss sich auf die Unterlippe, um nicht loszuheulen. »Sie hat einfach aufgelegt. Ich hab bloß deinen Namen genannt und schon ist sie wieder ausgeflippt.«
    »Fritzi mag mich nicht. Und nicht nur wegen der Banden.«
    Lotte seufzte. »Ich glaube, sie ist eifersüchtig«, antwortete sie leise. »Weil ich dich gernhabe.«
    Lotte sah, dass Memoli lächelte. Einen Moment lang schaute sie verlegen zu Boden. »Fritzi meint, sie haben uns schon gesucht«, sagte sie schließlich. »Aber sie haben uns nicht gefunden.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Memoli.
    »Ruf du doch bei euch an«, schlug Lotte vor.
    »Wir haben ja kein Auto. Wie soll meine Mutter uns da abholen?«
    »Jetzt ruf sie doch bitte an, Memoli«, rief Lotte kläglich. »Ihr wird schon was einfallen.« Sie hielt ihm das Handy hin.
    Doch Memoli gab ihr das Telefon wieder. »Es funktioniert nicht.«
    Lotte sah ihn fragend an, dann nahm sie das Handy und starrte es ungläubig an. »Das gibt es dochnicht!«, schimpfte sie. »Was ist denn jetzt los? Es geht wirklich nicht mehr!« Sie schüttelte ihr Handy, als ob das etwas nützen würde.
    »Vielleicht ist der Akku alle«, meinte Memoli.
    Lotte nickte. »Ja, genau. Der blöde Akku ist leer. Ich wollte ihn heute Morgen noch aufladen. Aber dann habe ich es vergessen.«
    »Oh, Mann, nichts geht mehr. Warum bin ich nur in diese Grube getreten?« Memoli klang ganz kleinlaut. »Ich bin so ein Trottel.«
    Lotte stand auf. »Es nützt nichts, Memoli«, sagte sie. »Dann müssen wir jetzt eben doch zu Fuß gehen. Ich kann dich ja huckepack nehmen.«
    »Quatsch.« Memoli verzog das
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